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Ein unvergessliches Abenteuer

Ein unvergessliches Abenteuer

Titel: Ein unvergessliches Abenteuer
Autoren: Susan Mallery
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daran, dass Schmerz und Leid in seinem Leben nur eine einzige Ursache hatten: Frauen.
    Aber vom Gefühl her hatte er absolut nichts gegen einen warmen Körper, einen wachen Verstand und eine rein weibliche Sicht der Dinge, deshalb fand er die Brünette auch interessant. Seine Mutter hatte ihm eingeimpft, dass er Schwächere beschützen musste, und jetzt sah er, dass die attraktive Frau hier fehl am Platz war.
    Aber vielleicht irrte er sich. Vielleicht war sie eine unter dem Kleid ganz in Leder gekleidete Domina, die sich hier wie zu Hause fühlte. Allerdings hatte er da so seine Zweifel.
    Die Blue Dog Bar war bei Polizisten beliebt, und das nicht nur, weil sie hier ihr Feierabendbier tranken. Sie war ein Laden, aus dem die Männer nicht unbedingt allein nach Hause gehen wollten, und die Frauen, die herkamen, wussten das. Carter kam selten her – er arbeitete verdeckt und konnte es sich nicht leisten, hier gesehen zu werden. Aber einer seiner Kontaktleute hatte darauf bestanden, sich mit ihm in der Blue Dog Bar zu treffen. Carter konnte nur hoffen, dass ihn kein Kollege ansprach.
    Bisher hatte es keiner getan. Carter hatte gerade gehen wollen, als die Brünette mit ihrer Freundin hereingekommen war. Die Freundin redete auf Eddy ein, und Eddy war nicht gerade ein Charmeur. Daher hatte Carter das Gefühl, dass das Gespräch nicht besonders harmonisch verlief. Er nickte Jenny zu, die heute Dienst hinter dem Tresen hatte, und zeigte unauffällig auf die Brünette. Jenny zog die Brauen hoch.
    Carter brauchte nicht zu raten, was sie dachte. Jenny war eine seiner Exfreundinnen und kannte ihn ziemlich gut. Ja, sicher, nach ein paar Monaten freiwilliger Enthaltsamkeit war er durchaus bereit, es noch einmal mit einer Frau zu probieren. Obwohl es wahrscheinlich wieder katastrophal enden würde. Wie immer.
    Offenbar war er nicht der Einzige, dem aufgefallen war, dass die für die Sünde geschaffene Figur der Brünetten nicht zu ihrem Sonntagsschullehrerinnen-Aufzug passte. Daher würde er sich beeilen müssen.
    Er ging zum Bartresen, wo Jenny ihm ein Bier und eine Margarita reichte. Er ignorierte ihr wissendes Grinsen und schlenderte zum Tisch der Brünetten.
    „Hi. Ich bin Carter. Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
    Ja, ja, ein billiger Spruch, dachte er und erinnerte sich daran, wie er ihn auf der Highschool perfektioniert hatte. Sein Lächeln war wohldosiert, nicht zu interessiert. Es wirkte jedes Mal.
    Auch heute Abend. Die Frau hob den Blick, errötete leicht, stand halb auf, setzte sich wieder und verschüttete dabei ihren halb leeren Drink. Der Inhalt ergoss sich auf den Tisch und ihr Kleid.
    „Oh nein“, sagte sie mit sanfter, melodischer Stimme. „Verflixt. Ich kann nicht glauben, dass ich …“ Sie presste die Lippen zusammen und sah Carter an.
    Er hatte die Pfütze auf dem Tisch bereits mit ein paar Servietten aufgewischt. Um ihr feuchtes Kleid kümmerte er sich nicht. Er war zwar interessiert, aber nicht dumm.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er, noch immer darüber staunend, dass sie tatsächlich verflixt gesagt hatte.
    „Ja. Danke.“
    Er gab ihr den Drink, den er mitgebracht hatte.
    Sie betrachtete erst das Glas, dann ihn. „Ich … bin nicht allein hier.“
    „Mit Ihrer Freundin. Ich habe Sie beide hereinkommen sehen.“
    Sie nickte. „Sie hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und braucht moralische Unterstützung. Normalerweise gehe ich nicht in Bars. Das hier ist nicht …“ Sie seufzte. „Sie kommt gleich wieder.“
    „Kein Problem. Ich leiste Ihnen so lange Gesellschaft.“
    Selbst im Halbdunkel der Bar sah er, dass ihre Augen grün waren. Das lange, dunkle Haar fiel ihr in sinnlichen Wellen auf die Schultern.
    Carter unterdrückte ein Schnauben. Sinnliche Wellen? Was war los mit ihm? Er musste unter Entzugserscheinungen leiden, wenn ihm so etwas einfiel.
    Sie rutschte nervös hin und her und rührte den Drink nicht an.
    „Liegt es an mir oder an der Bar?“, fragte er.
    „Wie? Oh, an beidem vermutlich.“ Sie hielt sich den Mund zu. „Entschuldigung, das hätte ich nicht sagen sollen.“
    „Schon gut. Ich kann die Wahrheit ertragen. Also, was macht Ihnen mehr Angst?“
    Sie blickte sich um. „Sie.“
    Er lächelte. „Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Warum? Wollen Sie, dass ich Sie unheimlich finde?“
    Er beugte sich vor und senkte die Stimme so sehr, dass Rachel ihm etwas entgegenkommen musste. „Nicht unheimlich. Gefährlich. Alle Typen wollen gefährlich wirken. Frauen stehen
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