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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: NICOLA CORNICK
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„Du weißt, dass ich dich gestern Nacht aufsuchen wollte?“
    Sarah nickte. „Deine Mutter war bei mir. Sie hat dich fortgeschickt, weil es einem Mann Unglück bringt, wenn er seine Braut in der Nacht vor der Hochzeit sieht!“
    „Es war ein Unglück für mich, dich nicht gesehen zu haben!“, erwiderte Guy trocken. „Ich hatte soeben mit meinem Vater geredet, und er hat mich dazu gebracht einzusehen …“ Er schaute auf und sah ihr in die Augen. „… dass ich dich von Anfang an sehr schlecht behandelt habe, Sarah. Die Art, wie ich mich in Bath benommen habe … ich habe dich verleumdet und dann praktisch gezwungen, mich zu heiraten … in Blanchland war ich nicht ehrlich zu dir … und dann habe ich dir an allem die Schuld gegeben und war zu stolz, um einzusehen, dass auch ich Fehler gemacht hatte! Ich weiß, ich habe dich in den letzten Tagen sehr unglücklich gemacht, weil ich dir absichtlich aus dem Weg gegangen bin …“
    „Oh, hör auf!“, rief Sarah aus, weil sie nicht mehr fähig war, sich die Aufzählung all der Dinge, die in den letzten Wochen schiefgelaufen waren, noch länger anzuhören. „Ich trage ebenso viel Schuld daran, dass alles so schockierend durcheinandergeraten ist! Lass uns das alles vergessen …“
    „Ich vergesse das sehr gern, wenn du mir verzeihst“, erwiderte Guy düster. „Die Wahrheit ist, dass ich mich sehr schnell in dich verliebt habe, noch ehe ich die Möglichkeit hatte, dich richtig kennenzulernen. Meine Gefühle waren so plötzlich entstanden und so heftig, dass ich überrascht war …“
    „Du kennst mich auch jetzt noch nicht sehr gut“, sagte Sarah ruhig.
    „Ich glaube, dich doch zu kennen.“ Guys Stimme hatte eindringlich geklungen. „Ich weiß genug, um zu erkennen, dass ich mich schon lange auf meine Gefühle hätte verlassen müssen. Ich weiß, dass du mutig und freundlich und gut bist und dass ich dich liebe … Wieso weinst du?“
    Sarah wusste, dass ihre Augen feucht waren. „Ich wusste nicht … ich dachte … Ich wusste nicht, dass du mich liebst.“
    „Es stimmt. Was ist denn los? Liebst du mich etwa nicht? Du hast mir nie gesagt, dass du mich liebst!“
    Guys Miene drückte eine Verletzbarkeit aus, wie Sarah sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Unter Tränen lächelte sie strahlend. „Natürlich liebe ich dich! Wie kannst du so dumm sein? Ich habe dich mindestens so lange geliebt, wie du mich liebst …“
    Irgendwie war Guy bei ihr, ohne dass sie gewusst hätte, wie er zu ihr gekommen war. Er hielt sie sanft in den Armen, und unwillkürlich drängte sie sich enger an ihn. Seine Lippen berührten ihr Haar.
    „Wir haben zwischen uns ein ziemliches Durcheinander angerichtet, aber das Wichtigste ist, dass wir uns gernhaben und nun verheiratet sind …“
    Guy streichelte Sarahs Nacken. Sie fand die kreisende Bewegung ziemlich ablenkend. Sie wollte den Gatten berühren, drehte den Kopf um und drückte die Lippen auf seinen Halsansatz.
    Die Auswirkungen ihrer zaghaften Liebkosung waren dramatisch. Guy neigte sich ihr rasch zu und gab ihr einen stürmischen Kuss, der so voller Süße war, wie sie seine Küsse in Erinnerung hatte. Alle Enttäuschungen des Tages, die Zweifel und Schwierigkeiten wurden von der wachsenden Leidenschaft zwischen ihr und Guy hinweggefegt.
    Sie krallte die Finger in seine harten Schultern und lächelte zufrieden, als sie ihn scharf die Luft einsaugen und vor Lust aufstöhnen hörte.
    „Sarah …“
    „Du hast gesagt, du würdest daran denken, dass ich dir etwas schuldig bin“, flüsterte sie.
    „Ja, das ist richtig.“ Er lächelte leicht. „Bist du bereit, deine Schuld abzutragen, Sarah? Ich muss sdir nämlich sagen, dass ich dieses Mal nicht aufhören werde …“
    Statt einer Antwort zog sie ihn fest an sich, und ein entzücktes Lächeln lag um ihre Lippen. „Darum möchte ich dich bitten!“
    – ENDE –
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