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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: NICOLA CORNICK
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ich erinnere mich an sie! Verdammt will ich sein!“
    Greville brach in Lachen aus. „Ach, übertreib nicht so, Guy! Ich glaube nicht, dass du die Dame schon kennengelernt hast!“
    „Nein, ich versichere dir das Gegenteil!“ Guy setzte eine triumphierende Miene auf. „Sie ist die Schwester des verstorbenen Lord Sheridan, nicht wahr? Sie ist auch die Patentochter meines Vaters. Obwohl ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, muss es sich um sie handeln. In unseren Kindertagen waren wir so gut wie befreundet.“
    Greville ließ die Schultern hängen. „Zum Teufel, Guy! So ein verdammtes Pech!“
    Guy warf dem Freund einen gequälten Blick zu.
    „Bestimmt wolltest du sagen, das sei ein charmanter Zufall! Und da du offensichtlich die Dame kennst, wirst du mir ihre Anschrift nennen können.“
    Greville stöhnte auf. „Lass das sein, Guy! Sie ist Lady Amelia Fentons Cousine. Amelia wird mich strangulieren, wenn du versuchst, mit ihrer Cousine zu flirten!“
    Guy lächelte. Erst am vergangenen Abend, als sein Freund betrunken gewesen war und sich über die Grausamkeit der Frauen ausgelassen hatte, war ihm eine Menge über Grevilles hoffnungslose Leidenschaft für Lady Fenton zu Ohren gekommen. Er hatte angenommen, die Gesellschaft in Bath werde sich als wenig standesgemäß erweisen, nachdem die Stadt ihren Höhepunkt als eleganter Badeort überschritten hatte, doch nun hatte er den Eindruck, etliche vielversprechende Möglichkeiten in der Stadt zu haben. Greville hatte kein Geheimnis aus der Tatsache gemacht, dass er sich mit der Absicht trug, der hübschen Lady Fenton den Hof zu machen, und außerdem war da jetzt Miss Sheridan.
    Guy hatte gleich gemerkt, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Es war bedauerlich, dass sein Vater ihr Patenonkel war. Er musste sich eingestehen, dass dadurch die Art von Beziehung ausgeschlossen war, an die er gedacht hatte, sobald er Miss Sheridan gesehen hatte. Nichtsdestoweniger hatte er nun den perfekten Vorwand, die Bekanntschaft mit ihr fortzusetzen, ein Gedanke, der sehr reizvoll war.
    „Hatte Miss Sheridan nie den Wunsch zu heiraten?“, erkundigte er sich, laut seinen nächsten Gedanken äußernd.
    „Kein Geld“, antwortete Greville lakonisch und schaute ihn voller böser Vorahnungen an. „Hier in Bath versucht jeder, ein Vermögen zu heiraten. Miss Sheridan begleitet Lady Fenton, schreibt deren Briefe und so weiter.“ Angesichts der unwirschen Miene des Freundes hielt er inne.
    „Miss Sheridan ist Gesellschafterin? Bestimmt nicht!“
    „So kann man es kaum nennen“, erwiderte Greville, um Lady Fenton in Schutz zu nehmen. „Lady Fenton hat ihre Cousine wirklich gern. Sie sind eher Freundinnen als Arbeitgeberin und Angestellte! Amelia ist das liebenswürdigste Wesen …“
    In gespielter Resignation hob Guy die Hände. „Kein Anlass, so heftig zu reagieren, alter Junge! Als Nächstes wirst du mich wohl noch zum Duell fordern! Ich hatte nicht die Absicht, Lady Fentons Großzügigkeit infrage zu stellen. Aber es kommt mir …“ Er hielt einen Moment inne. „… widersinnig vor, mir Miss Sheridan in einer solchen Situation vorstellen zu sollen. Ich frage mich, ob mein Vater Bescheid weiß. Er würde ihr zumindest eine Mitgift anbieten.“
    Guy verzog den Mund. „Dachte, es sei etwas anderes, das ihr anzubieten du im Sinn hast, Guy!“
    „Ich leugne nicht, dass mir das durch den Kopf gegangen ist“, murmelte der Viscount. „Aber mein Vater würde das nicht billigen! Sag mir, wo würdest du hier ein Blumensträußchen für eine Dame erstehen, wenn alle Rosen in der Stadt ausverkauft sind?“
    Greville starrte ihn an, als habe der Freund den Verstand verloren. „Zum Teufel, habe keine Ahnung, wovon du redest, alter Junge! Rosen im Winter?“
    „Ich nehme an, dass jetzt nicht die Zeit dafür ist. Würde es möglich sein, jemanden nach Bristol zu schicken, der dort für mich rote Rosen kauft?“
    „Mit deinem Geld kannst du alles kaufen“, antwortete Greville neidlos. „Warum du dir allerdings die Mühe machen willst …“
    „Eine Aufmerksamkeit für eine Dame“, erklärte Guy.
    „Ich vermute, du willst ihre Gunst gewinnen!“, sagte Greville düster. „Nun, ich kann dich nicht davon abhalten! Aber sei gewarnt, Guy! Miss Sheridan ist nicht dumm! Sie wird deinen Plan durchschauen! Und was Amelia angeht, nun, ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn du dir ihren Zorn zuziehst!“ Sein Blick fiel auf die rote Rose, die Guy von der Straße
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