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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: NICOLA CORNICK
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Miss Sheridan?“
    Das war eine überraschend persönliche Frage. Etwas pikiert zog Sarah die Augenbrauen hoch und sah den Viscount grinsen.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Miss Sheridan, falls Sie mich jetzt für impertinent halten. Ich bin nur um das zukünftige Glück meines Freundes besorgt. Ich weiß nämlich, dass er Lady Fenton die höchste Wertschätzung entgegenbringt. Aber vielleicht halten Sie mich wieder für anmaßend.“
    Innerlich gab Sarah ein wenig nach. „Mir wäre nichts lieber, als wenn die beiden ein Paar würden, Mylord. Seit zwei Jahren rede ich auf Amelia ein, die Verbindung mit Sir Greville einzugehen. Aber sie hört nicht auf meine Argumente!“
    „Offenbar auch nicht auf seine“, erwiderte Guy. „Und wie ist es bei Ihnen, Miss Sheridan? Zweifellos haben Sie viele Verehrer! Ich würde mich freuen, wenn ich Ihre persönliche Situation betreffende gute Nachrichten nach Woodallan mitnehmen könnte!“
    Sarah hatte schon die Frage dreist gefunden, doch die letzten Bemerkungen verschlugen ihr momentan die Sprache. Wieder sah sie einen belustigten Ausdruck in Lord Renshaws Augen, der sie herauszufordern schien, ihm die verdiente Abfuhr zu erteilen.
    „Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihrer Familie ausrichten, dass ich mich bei bester Gesundheit und in ausgezeichneter Verfassung befinde“, sagte sie mit regloser Miene. „Richten Sie meine herzlichsten Grüße aus!“
    Guy wirkte nicht aus der Fassung gebracht. Sein anerkennendes Lächeln wurde breiter. „Ich werde das dann als Ermutigung meiner eigenen Hoffnungen betrachten, Madam!“
    „Das sollten Sie nicht tun, Mylord“, entgegnete Sarah in einem Ton, der ihn niederschmettern sollte. „Ich hatte nicht die mindeste Absicht, Sie zu ermutigen!“
    Offensichtlich nicht durch ihre Kühle beeindruckt, sagte er: „Ich merke, Miss Sheridan, dass Sie die Nase sehr hoch tragen! Ihre Sympathie ist nicht leicht zu erringen!“
    „Ganz gewiss nicht von einem berüchtigten Roué, der achtlos meine Rosen zerstört!“, äußerte Sarah kühl. „Bitte, hadern Sie nicht mit Ihrem Schicksal, Mylord! In Bath gibt es eine Reihe junger Damen, die entzückt wären, mit Ihnen flirten zu können!“
    Mit Nachdruck erwiderte Seine Lordschaft: „Ich muss Ihnen sagen, Miss Sheridan, dass ich an ihnen nicht interessiert bin!“
    „Ach, wirklich?“ Sie zögerte, ob sie ihm an einem einzigen Tag noch eine Abfuhr erteilen solle. Sie hatte das Gefühl, sie könne sich dadurch Ärger einhandeln.
    „Natürlich sind Anwesende ausgeschlossen, Madam! Werden Sie morgen beim Ball Ihrer Cousine mit mir tanzen?“
    Erneut zog sie die Augenbrauen hoch. Es gab keinen Zweifel daran, dass Viscount Renshaw sehr hartnäckig und provokant war und absichtlich versuchte, sie zu reizen.
    „Es ist nicht sicher, ob ich am Ball teilnehmen werde, Sir“, antwortete sie in immer noch kühlem Ton. „Ich habe andere Pläne.“
    Lord Renshaws Augen drückten seine Belustigung aus. „Oh, Sie werden Ihre Cousine doch bestimmt nicht enttäuschen wollen, Madam! Soll ich mich an Sie wenden, damit sie Sie überredet?“ Guy blickte zu Lady Fenton und Greville hinüber, die sich immer noch angeregt unterhielten.
    „Bitte, stören Sie sie nicht“, sagte Sarah hastig und war sich bewusst, dass ihre Wangen sich wieder röteten. Es war abgemacht, dass sie bei Amelias Ball anwesend sein würde, da er der Glanzpunkt der Wintersaison in Bath sein sollte. Sie argwöhnte, dass Seine Lordschaft das erraten hatte. Sein amüsierter Blick weilte auf ihrem Gesicht. Unter seinem prüfenden Blick fühlte sie sich äußerst unbehaglich.
    Die Uhr schlug.
    „Oh!“ Hastig erhob sich Amelia. „Ich bitte um Entschuldigung, meine Herren! Ich bin mit Mrs. Charley zum Kartenspielen verabredet. Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich möchte nicht zu spät kommen!“
    Greville und Guy standen auf. Greville bot Amelia seine Begleitung an, die sie geziert annahm.
    Guy ergriff Miss Sheridans Hand und hob sie zum Kuss an die Lippen. „Ich bin sicher, wir werden Sie heute Abend sehen, Miss Sheridan. Besuchen Sie die Tanzveranstaltung im Kurhaus?“
    „Oh ja! Wir werden dort sein!“, sagte Amelia fröhlich und war sich zum Glück nicht bewusst, dass ihre Cousine im Begriff gewesen war, die Frage zu verneinen. Sie schenkte Lord Renshaw ein gewinnendes Lächeln. „Wissen Sie, das ist die letzte öffentliche Tanzveranstaltung in diesem Jahr! Aber wie reizend, Sie so bald schon wiedersehen zu können, Renshaw!“
    Er
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