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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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eindeutig und gleichzeitig emotionslos
Zakour sein sexuelles Interesse an ihr bekundet hatte. Sein kalter
und doch leidenschaftlicher Blick hatte sie schwindeln lassen. Noch
nie hatte jemand sie so angesehend – noch nie hatte sie sich so
als Frau gefühlt.
    Sie
hob die Hand und legte sie an die Wange – hier hatte er sie
berührt. Wie sehr hatte sie am ganzen Körper gebebt, als er
ihr die Locke zurückstrich!
    So
flüchtig seine Zärtlichkeiten auch gewesen waren, er hatte
Amy damit in seinen Bann gezogen. Doch wunderte sie das? Ein Mann mit
seiner Erfahrung musste mit einer unberührten Frau wie ihr
leichtes Spiel haben.
    Amy
setzte sich gerade hin. Ein Mann, der ihr auf Grund seines Charakters
unsympathisch war, hatte sie sexuell erregt. Diese Erkenntnis war
bitter. Bisher hatte sie sich körperliche Liebe nur in einer von
gegenseitiger Achtung geprägten Partnerschaft vorstellen können,
doch das war offensichtlich eine Illusion gewesen.
    Gib
zu, du begehrst diesen Mann, ging sie unbarmherzig mit sich ins
Gericht, der Prinz ist zwar arrogant und hartherzig, aber ins Bett
gehen würdest du mit ihm …
    Verzweifelt
schloss sie die Augen. Nein! Einem wie ihm würde sie ihre
Unschuld nicht opfern. Sie, Amy Kingston, wollte mehr als Sex, auch
wenn sie im Moment ihre Prinzipien am liebsten verraten hätte.
Und sollte es noch so langweilig sein, für sie kam nur eine
Beziehung infrage, die auf Respekt und Vertrauen basierte.
    Entschlossen
nahm sie die Tasche in die Hand. Zakour Al-Farisi mochte ein ungemein
attraktiver Mann sein, aber das war auch schon alles. Er war
rechthaberisch und eingebildet, und keine Minute länger würde
sie in seinem Palast bleiben.
    Eine
unabhängige Frau wie sie ließ sich zu nichts zwingen!
    Eigentlich
ist es bis zum Flughafen gar nicht so weit, überlegte sie und
fühlte sicherheitshalber noch einmal nach, ob ihr Pass auch tief
genug in der Rocktasche steckte. Sie musste nur ein Taxi finden, das
sie dorthin fuhr.
    Das
Problem, unbemerkt aus dem Palast zu fliehen, schien ihr viel größer.
    Nachdenklich
sah sie sich im Zimmer um. Als ihr Blick auf die dicken Kordeln fiel,
mit denen die schweren, bestickten Gardinen zurückgehalten
wurden, dachte sie sofort an die Seile in der Turnhalle ihrer Schule.
    Der
Raum, in den man sie geführt hatte, lag im zweiten Stock, also
nicht allzu hoch.
    Glücklicherweise
war sie schon immer sehr sportlich gewesen.
     
    "Miss
Kingston hat den Palast verlassen, Königliche Hoheit."
    Zakour
blickte vom Schreibtisch auf. Er hatte sich gerade mit den Ausgaben
seiner Schwägerin beschäftigt und war nicht gerade bester
Stimmung.
    "Wie
konnte das passieren?"
    "Sie
…" Sharif räusperte sich verlegen. "Miss
Kingston hat sich an der Außenwand des Palastes abgeseilt."
    Zakour
legte den Stift beiseite. Hatte er eben noch darüber
philosophiert, wie eine Frau Unsummen von Geld für absolute
Nichtigkeiten ausgeben konnte, kehrten seine Gedanken nun schlagartig
in die Gegenwart zurück. " Was hat sie getan?"
    "Sie
hat sich abgeseilt, Königliche Hoheit. Eine der Wachen hat
beobachtet, wie sie ein Seil aus dem Fenster warf und daran
hinunterkletterte. Sie war zu schnell und entwischte."
    "Ein
Seil? Hat sie es etwa aus ihren Haaren geflochten?"
    Sharif,
der das Märchen nicht kannte, blickte verwirrt. "Sie hat
die Kordeln der Gardinen aneinander geknotet, Königliche
Hoheit."
    "Was
für eine Idee!" Zakour lehnte sich in seinem Sessel zurück
und lachte anerkennend, obwohl ihm ein Fehler unterlaufen war. Er
hatte eine Frau unterschätzt, und das war ihm schon seit Jahren
nicht mehr passiert.
    Sosehr
er jedoch ihren Mut und Einfallsreichtum bewunderte, für ihn war
es der letzte Beweis, dass Amy Kingston nicht aufrichtig gewesen war.
Nach dem Gespräch hatte sie die Aussichtslosigkeit ihrer Lage
erkannt und das Weite gesucht.
    Was
aber erhoffte sie sich von ihrer Flucht? Sie musste doch wissen, dass
sie ohne seine Erlaubnis niemals aus dem Land kommen würde. Und
wie wollte sie den Flughafen erreichen?
    "Ich
habe sie natürlich verfolgen lassen", erklärte Sharif.
    Zakour
stand auf und ging zum nächsten Fenster. "Gut. Lassen wir
sie laufen, und beobachten wir nur, was sie vorhat."
    "Aber
Königliche Hoheit! Allein durch die Straßen Kazbans zu
laufen ist doch für Miss Kingston viel zu gefährlich, sie
…"
    "Sie
wird den Schreck ihres Lebens erfahren, da dürfen wir uns ganz
sicher sein." Zakour lächelte spöttisch. "Zwei,
drei Stunden allein auf den Straßen Kazbans,
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