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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer
Autoren: Elizabeth Hoyt
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lässt."
    „Aber ...", setzte sie an, denn so leicht wollte sie nicht aufhören, ihn zu necken.
    Doch er machte ihren Worten mit einem langen, innigen Kuss ein Ende.
    Als er den Kopf schließlich wieder hob, blickte sie verträumt auf in sein geliebtes Gesicht und flüsterte: „Was versteckst du da eigentlich hinter deinem Rücken?"
    Alistair ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. „Zwei Geschenke, ein kleines und ein etwas größeres. Welches möchtest du zuerst?"
    „Das kleine."
    Er streckte die Faust aus und öffnete sie; eine kleine Zitrone lag in seiner Hand. „Genau genommen ist es ein Geschenk, das an eine Bedingung geknüpft ist."
    Sie schluckte und dachte daran, wozu sie zuletzt eine Zitrone gebraucht hatten. „Und die wäre?"
    „Du bekommst es nur, wenn du es ausdrücklich wünschst." Zögernd sah er sie an, und sie meinte, eine vage Hoffnung in seinem Blick zu erkennen. „Von mir aus können wir gern so bleiben, nur du und ich und Abigail und Jamie, so lange oder so kurz wie du magst. Aber wenn du hierauf ...", er ließ die Zitrone zwischen den Fingern kreisen, „... verzichten möchtest, würdest du mich auch sehr glücklich machen."
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Dann sollten wir aus dieser Zitrone lieber Limonade machen."
    Darauf erwiderte er nichts, doch sein Kuss sagte alles. Die Aussicht darauf, irgendwann in der Zukunft vielleicht ein gemeinsames Kind zu haben, beglückte ihn ebenso wie sie.
    Als sie wieder zu Atem kam, meinte Helen: „Und das andere Geschenk?"
    Er holte einen bunten Strauß Wiesenblumen hinter seinem Rücken hervor. „Diesmal sind sie wenigstens nicht verwelkt."
    „Ich liebe verwelkte Blumen.”
    „Was kann ich mich glücklich schätzen, eine so genügsame Frau zu haben." Auf einmal wurde er ganz ernst. „Aber ich möchte dir auch noch ein richtiges Hochzeitsgeschenk machen. Schmuck vielleicht oder ein neues Kleid oder ein besonderes Buch. Überleg dir etwas, und lass mich wissen, was du dir wünschst."
    Sie war die Mätresse eines Dukes gewesen. Schmuck und Kleider hatte sie im Überfluss gehabt, doch sie hatten ihr kein Glück gebracht. Jetzt wusste sie es besser.
    Helen strich über die Narben auf seiner Wange. „Es gibt nur eines, was ich will."
    Er wandte den Kopf und küsste ihre Finger. „Und das wäre?"
    „Dich", flüsterte sie, ehe er auf sie glitt. „Nur dich."

Epilog
Prinzessin Sympathia hob den Blick gen Himmel und sah, dass sie gescheitert war. Bald würde sie sich ihrem Gefährten in steinernem Schlaf zugesellen müssen. In stummer Verzweiflung schlang sie die Arme um Wahrsprechers kalten Leib und küsste seine starren Lippen.
    Und dann geschah etwas gar Wunderliches.
    Ein rosiger, warmer Hauch zog sich über Wahrsprechers aschenes Antlitz. Seine Glieder wurden zu Fleisch und Blut, und seine breite Brust hob und senkte sich, als er den ersten Atemzug tat.
    „Nein!", schrie der Zauberer und riss die Arme hoch, um Wahrsprecher und die Prinzessin zu verwünschen.
    Doch da flog mit einem Mal ein Schwarm Schwalben herbei und schwirrte um seinen Kopf, sie pickten ihm die Augen aus und zerrten an seinem Haar. Wahrsprecher zog sein Schwert und hieb dem bösen Zauberer das Haupt vom Leib.
    Mit einem Schlag fielen die Schwalben zu Boden und verwandelten sich in eine bunte Schar Männer und Frauen, die sich tief vor Wahrsprecher verneigten. Vor langer, langer Zeit waren sie das Gesinde des Prinzen gewesen, der auf der Burg geherrscht hatte, ehe der Zauberer sie mit seinem bösen Bann belegte. Zugleich wurden auch die steinernen Ritter und Krieger wieder zu leibhaftigen Männern, denn auch sie hatten alle dereinst vergeblich versucht, die Prinzessin zu befreien. In stummer Eintracht sanken sie vor Wahrsprecher auf die Knie und schworen ihrem neuen Herrn ewige Treue.
    Wahrsprecher dankte den Dienern und den Rittern, dann wandte er sich an die Prinzessin, sah ihr in die Augen und sagte: „Nun habe ich, der ich einst nur die Kleider an meinem Leib hatte, eine Burg, Gesinde und ein Heer treuer Mannen. Doch würde ich all das wieder hergeben, könnte ich nur dein Herz gewinnen, denn ich liebe dich."
    Da lächelte Prinzessin Sympathia und legte ihre Hand an Wahrsprechers warme Wange. „Du brauchst deinen neu gefundenen Reichtum nicht aufzugeben, denn mein Herz hast du längst errungen. Es war dein von dem Tag an, da du mir den Ring des Zauberers gegeben hattest und so gar nichts dafür haben wolltest."
    Sie sprach es und küsste ihn.
    Ende
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