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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide
Autoren: Miranda Lee
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vollen Brüste gleiten ließ, spürte Michelle entsetzt, dass sich ihre Brustspitzen aufrichteten.
    Glücklicherweise hatte sie ihren Leinenblazer an, so dass Tyler es nicht merken konnte.
    Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser beunruhigenden Reaktion wurde Michelle neugierig und hätte zu gern mehr gewusst über Tylers Qualitäten als Liebhaber. Zweifellos war er sehr erfahren. Aber war er, verwöhnt durch seinen Reichtum und sein gutes Aussehen, im Bett vielleicht egoistisch und in gewisser Weise arrogant? Oder war er als Liebhaber genauso perfekt wie in allen anderen Bereichen seines Lebens?
    Michelle errötete und konnte ihre Irritation kaum noch verbergen.
    Was war plötzlich mit ihr los? Kevin hatte ihr soeben das Herz gebrochen, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als über Sex mit Tyler nachzudenken.
    „Ach, red keinen Unsinn, und komm mit", fuhr sie ihn an. Dann wirbelte sie herum und ging die Treppe hinunter zu seinem Auto. „Ich bin nicht in der Stimmung, mich von so jemandem wie dir ärgern zu lassen, Tyler Garrison."
    „Schade, es hätte mir Spaß gemacht."
    „Jetzt ist Schluss damit!" erklärte sie und warf ihm einen Blick über die Schulter zu.
    „Okay, wenn du es sagst."
    Sie stellte sich neben das Auto und wartete ungeduldig darauf,dass er die Beifahrertür öffnete. Dann bemühte sie sich, sich möglichst graziös auf den tief liegenden Sitz sinken zu lassen, was nicht ganz leicht war.
    Zur Arbeit trug Michelle meist sportliche schwarze Kostüme mit perfekt sitzenden Jacken und kurzen, engen Röcken, die ihre gute 11
    Figur, ihre schmale Taille und die langen Beine betonten. Und so ein kurzer, enger Rock war nicht unbedingt dazu geeignet, als dass man einigermaßen damenhaft in einen Sportwagen steigen konnte, dessen Karosserie beinah den Boden berührte. Als sie sich zurücklehnte, um sich anzuschnallen, rutschte der Rock viel zu hoch.
    Natürlich entging es Tyler nicht, und er betrachtete bewun dernd ihre Beine. Doch das beunruhigte Michelle nicht so sehr wie die Tatsache, dass sie sich seiner Gegenwart plötzlich viel zu sehr bewusst war.
    Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Kein Kommentar bitte!"
    Er verzog leicht die Lippen. „Das würde mir im Traum nicht einfallen.
    Wohin soll ich fahren?"
    Möglichst weit weg, schoss es ihr durch den Kopf. Doch dann nahm sie sich zusammen und dirigierte ihn auf einen der Besucherparkplätze in der Tiefgarage. Sie nahm sich vor, nicht den ganzen Abend mit Tyler zu verbringen. Dazu war sie momentan viel zu verletzlich.
    Offenbar war sie aus dem seelischen Gleichgewicht geraten, sonst würde sie nicht so seltsam auf ihn reagieren.
    Wahrscheinlich stand sie unter Schock und musste erst einmal damit zurechtkommen, dass sie sich jahrelang einer Illusion hin gegeben hatte. Sie war sicher gewesen, dass Kevin sie trotz allem genauso sehr liebte wie sie ihn.
    Ich habe mich offenbar geirrt, sehr sogar, sagte sie sich, und sogleich traten ihr wieder die Tränen in die Augen.

2. KAPITEL
    „Der Wohn-und Essbereich ist sehr nett, Michelle", sagte Tyler und wanderte durch den großen Raum.
    Michelle betrachtete ihr helles Apartment mit der relativ schlichten und spärlichen Einrichtung, den Wänden, die in einem cremefarbenen Ton gestrichen waren, und den polierten Holzdielen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas über ihre Persönlichkeit aussagte.
    Nachdem sie vor zwölf Monat en die relativ hohe Anzahlung für die Wohnung geleistet hatte, hatte sie nicht mehr genug übrig gehabt, um sich die exklusiven Ledermöbel zu kaufen, von denen sie träumte.
    Stattdessen hatte sie auf Auktionen einige schöne Möbelstücke 12
    preiswert erstanden. Ganz besonders liebte sie das senfgelbe Sofa und die beiden abgenutzten, aber sehr bequemen braunen Ledersessel.
    „Was soll das heißen?" fuhr sie Tyler an. Das Wort nett hatte sie schon immer gehasst. Obwohl sie sich in der Tiefgarage vorge nommen hatte, sich zu beherrschen, gelang es ihr nicht, die Emotionen zu kontrollieren, die er in ihr wachrief.
    Momentan war ihr gar nicht danach zu Mute, nett zu sein, sondern sie ärgerte sich und war so angespannt, dass sie hätte in die Luft gehen oder schreien können.
    „Es bedeutet nichts Schlimmes, glaub mir", antwortete Tyler und setzte sich in einen der beiden Sessel. Dann schlug er die Beine übereinander und lehnte sich zurück. „So eine klare Linie ohne den üblichen Schnickschnack gefällt mir. Die Regale sind voller Bücher, und die Bilder an den
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