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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer
Autoren: Linda Howard
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King Kong außer Gefecht setzen. Sie ließ sich nicht darüber aus, dass sie zahllose Stunden trainiert hatte, um diesen Schlag zu beherrschen. Nötigenfalls würde sie genauer darauf eingehen, aber nur und erst, falls sie nach ihrer Ausbildung gefragt wurde. Sie und ihr Arbeitgeber zogen es vor, diesen Teil ihrer Aufgabe, ihre Funktion als Leibwächter, geheim zu halten...
    Die Durchsuchung förderte ein Messer mit zwölf Zentimeter langer Klinge zu Tage, das in einer Scheide am Fußgelenk steckte.
    »Sie haben die Sachen da drüben rausgetragen«, erklärte sie und deutete dabei auf die Tür zum Sonnenzimmer. »Der Raum hat Schiebetüren aus Glas und eine Terrasse.«
    Aus der Ferne war das Geheul von Sirenen zu hören - vielen Sirenen -, das die Ankunft einer ganzen Armada von Polizisten und Sanitätern ankündigte. Schon sehr bald würden Horden von Menschen durch das Haus schwärmen, und sie hatte noch zu arbeiten.
    »Ich setze mich da drüben hin, da bin ich nicht im Weg.« Sie deutete auf die Treppe.
    Der Polizist nickte, und Sarah ließ sich auf der vierten Stufe von unten nieder, die nackten Füße fest eingeschlagen. Zuerst und vor allem anderen musste sie den Strom wieder anschließen lassen, danach das Telefon, auch wenn sie sich vorübergehend aufs Handy beschränken konnten. Die Alarmanlage war mit einer Notfallbatterie versehen, daraus schloss Sarah, dass die Einbrecher sie ebenfalls zerstört hatten oder wenigstens so schlau gewesen waren, sie stillzulegen. Wie auch immer, die Leute von der Sicherheitsfirma würden alles überprüfen müssen. Die Glasschiebetüren mussten wahrscheinlich ebenfalls ersetzt werden, aber das konnte bis zum Morgen warten.
    Mit der frisch erstellten Dringlichkeitsliste im Kopf und dem Handy in der Hand wählte Sarah die Nummer der Störungsstelle bei den Elektrizitätswerken von Alabama. Ein guter Butler hatte solche wichtigen Nummern stets im Kopf, und Sarah war ein exzellenter Butler.

2
    Es war schon nach zwei Uhr früh, als er über Funk von dem Notruf aus der Briarwood Road erfuhr. Thompson Cahill war zwar gerade auf dem Heimweg, doch der Funkspruch klang wesentlich interessanter als alles, was ihn daheim erwartete, darum wendete er den Pick-up und fuhr zurück auf den Highway 280. Die Streifenbeamten hatten zwar keinen Ermittler angefordert, aber egal, der Einsatz hörte sich unterhaltsam an, und er konnte etwas Unterhaltung gebrauchen.
    Er bog vom 280er ab auf die Cherokee Road; um diese Zeit war kaum Verkehr auf den stillen, gewundenen Vorstadtstraßen, und so gelangte er schon wenige Minuten später auf die Briarwood Road. Die Hausnummer zu finden, war kein Problem: Es war das Haus mit den vielen Einsatzwagen davor. Darum war er Ermittler; er konnte solche Dinge herausfinden. Wow.
    Er klemmte die Marke an den Gürtel, nahm das Jackett vom Haken hinter dem Fahrersitz und zog es über sein ausgebleichtes schwarzes T-Shirt. In der Jackentasche lag eine Krawatte; er ließ sie dort, denn er hatte sowieso kein Hemd dabei, das er über sein T-Shirt hätte ziehen können. Dann würde er eben im Miami-Vice-Look auftreten müssen.
    Um das Haus herum war die übliche Anhäufung von Uniformen zu bewundern: Polizisten, Feuerwehrleute, Notärzte, Rettungsdienstler. Die Fenster in den umliegenden Häusern waren strahlend hell erleuchtet und besetzt mit Schaulustigen, doch nur die wenigsten waren neugierig genug gewesen, ihre Häuser zu verlassen und auf die Straße zu kommen. Immerhin war man hier in der Briarwood Road, und Briarwood bedeutete altes Geld.
    George Plenty, der Dienstleiter der Nachtschicht, begrüßte ihn. »Was machst du denn hier, Doc?«
    »Dir ebenfalls einen schönen Morgen. Ich war gerade auf dem Heimweg, als ich von dem Einsatz gehört habe. Klang ganz unterhaltsam, darum bin ich gekommen. Was ist denn passiert?«
    George verkniff sich ein Grinsen. Die Öffentlichkeit hatte keine Ahnung, wie unterhaltsam Polizeiarbeit sein konnte. Manche Fälle, jene Fälle, die einen Bullen in den Suff treiben konnten, waren deprimierend und gefährlich, aber oft war der Job einfach verdammt komisch. Kurz und schlicht ausgedrückt, die Leute waren einfach verrückt.
    »Die beiden Jungs waren ziemlich pfiffig; sie haben Strom und Telefon gekappt und die Alarmanlage ausgeschaltet. Anscheinend haben sie gedacht, dass hier nur ein alter Mann wohnt, der bestimmt nicht aufwacht. Zu blöd, dass er einen Butler hat. Die Schlauberger waren gerade dabei, einen riesigen Fernseher
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