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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer
Autoren: PAULA MARSHALL
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für deine Unterstützung. Gestern habe ich Lord Sidmouth ausführlich geschildert, wie sehr du uns geholfen hast. Wenn du gestattest, werde ich dir später von dem Treffen mit dem Minister berichten. Zuerst möchte ich zu der anderen, wichtigeren Angelegenheit kommen, wegen der ich dich heute besuche.“
    Warum behandelte er sie so förmlich? Waren sie nicht bereits verlobt – oder hatte er das in der Aufregung der vergangenen Tage vielleicht vergessen? Höchste Zeit, dass sie ihn daran erinnerte!
    Ehe er wusste, wie ihm geschah, schlang sie die Arme um seinen Hals und gab ihm einen langen Kuss. „Lieber Himmel, Neville“, rief sie schließlich. „Falls du mit mir das Datum unserer Hochzeit vereinbaren willst, dann komm endlich zur Sache – sonst vergehe ich noch vor Ungeduld!“
    „Ungeduld!“, stöhnte er. „Weißt du, wie leicht ich meine mühsam errungene Beherrschung verlieren könnte? Ich möchte dich am liebsten zu dem Sofa hinübertragen und meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Nur indem ich förmlich bleibe, kann ich alles korrekt mit dir besprechen.“
    „Korrekt! Wer will das schon? Sag mir einfach klar und deutlich, dass du mich liebst, dass du auf der Stelle loseilen und eine besondere Heiratslizenz beantragen wirst. Dann können wir tun, was uns beliebt.“
    „Oh, mein Herz, ich habe schon vor einer Woche eine Lizenz besorgt, damit wir uns vermählen können, sobald keine Hindernisse mehr im Wege stehen. Ohne Prunk und Feierlichkeit, außer, du wünschst es dir.“
    „Ich will nur dich. Aber zuerst muss ich dir noch ein kleines Geheimnis anvertrauen. Hoffentlich wirst du danach nicht die Flucht ergreifen.“
    „Ein Geheimnis? Nichts allzu Schreckliches, oder?“
    „Nein, nein. Als ich nach meiner Ankunft in London von Mitgiftjägern belagert wurde, bat ich meine Anwälte um Rat, und die trugen dem armen Mr. Dobbins auf, die Vermögensverhältnisse der betreffenden jungen Herren zu überprüfen. Daher wusste ich, dass Henry Latimer und Lord Alford keinen Penny besitzen. Und nun komme ich zu meiner Beichte: Kurz nachdem wir uns kennenlernten, ließ ich auch dich überprüfen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass du ebenso wohlhabend bist wie die anderen arm.“
    Neville brach in schallendes Gelächter aus. „Glücklicherweise? Für dich oder für mich?“, fragte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „Heiratest du mich etwa um meines Geldes willen, du kleine Hexe?“
    „Aber nein, genauso wenig wie du es tust“, entgegnete sie.
    „Warte nur, jetzt werde ich dich für dein Misstrauen bestrafen!“, rief er. Schwungvoll hob er sie hoch und trug sie zum Sofa hinüber. Dort küssten sie sich, bis sie beinahe trotz aller guten Vorsätze ihre Ehe vorzeitig vollzogen hätten. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    Falls Lubbock die lange Pause, bis Diana ihn hereinrief, sowie die geröteten Gesichter der beiden jungen Leute höchst aufschlussreich fand, so verriet er dies mit keiner Miene. Er trug ein silbernes Tablett, auf dem ein Brief mit einem prächtigen Siegel lag.
    „Verzeihen Sie die Unterbrechung, Euer Gnaden“, sagte er. „Soeben wurde eine dringende Nachricht vom Premierminister, Lord Liverpool, für Sir Neville überbracht. Zuerst hat der Bote sein Haus aufgesucht, aber dort wurde er nach Medbourne House verwiesen.“ Mit einer angedeuteten Verneigung überreichte er Neville den Brief.
    Sobald er sich wieder in die Gesindestube zurückgezogen hatte, meinte er zu der Haushälterin und den restlichen Dienstboten: „So wie es aussieht, werden für Ihre Gnaden und Sir Neville bald die Hochzeitsglocken läuten, und das freut mich sehr. Sie braucht einen energischen Mann, der es mit ihr aufnehmen kann.“
    Unterdessen las Neville mit Dianas Erlaubnis die Nachricht, deren Inhalt er bereits kannte. „Dein Butler kam gerade zur rechten Zeit, sonst hätten wir uns womöglich vergessen. Und nun zu diesem Schreiben: Gestern hat Lord Sidmouth Jackson und mir zur Aufklärung von Prinz Adalberts Komplott gratuliert. Darüber hinaus dankte er uns dafür, dass wir das Ministerium frühzeitig vor Captain Knightons geplanter Revolution gewarnt hatten. Nach unserem Gespräch wurden wir von einigen Vertretern des Kabinetts empfangen, die uns den Dank der Regierung aussprachen. Während Jackson zur Belohnung eine hohe Geldsumme erhielt, werde ich, wie dieser Brief bestätigt, zum Viscount ernannt. Als Grund dafür will der Premierminister meine Tätigkeit in verschiedenen Ausschüssen
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