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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer
Autoren: PAULA MARSHALL
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Sekundanten zu finden, stehe ich gerne zu Diensten, Fortescue“, erklärte er, indem er vortrat. „Allerdings …“, fügte er mit einem strengen Seitenblick auf Henry Latimer hinzu, der gerade mit Bobus Ventress und einem weiteren Freund namens Lucas Courtney sprach, „… besteht immer noch die Möglichkeit, das Duell zu vermeiden, wenn beide Seiten sich entschuldigen und die Hände schütteln.“
    Wie aus einem Munde riefen Neville und Henry: „Nein, niemals!“ Dass Letzterer die Versöhnung ausschlug, wunderte Lord Burnside nicht weiter, aber von seinem ruhigen, vernünftigen Sohn hätte er etwas anderes erwartet.
    Somit würde das Duell stattfinden. Und wenn er sich Henry Latimers Schießkünste vor Augen hielt, würde er höchstwahrscheinlich bald den Tod seines einzigen Kindes mit ansehen müssen.
    Da Neville das Unbehagen seines Vaters bemerkte, sagte er: „Falls Sie Ihr Angebot zurücknehmen möchten, Mylord, könnte ich das sehr gut verstehen. Ich habe mehrere Freunde, die mir gerne sekundieren werden.“
    Langsam schüttelte Lord Burnside den Kopf. „Nein, schon gut. Dann treffen wir uns alle morgen früh um sechs Uhr bei Putney Heath, um diesen Streit aus der Welt zu schaffen. Einverstanden, Gentlemen?“
    Nach dieser Vereinbarung entfernten sich Henry und seine Freunde.
    „Darf ich Ihnen und Mr. Hollis für die verbleibenden Stunden meine Gastfreundschaft anbieten?“, wandte sich Lord Burnside an Neville.
    „Vielen Dank“, antwortete dieser. „Leider wartet noch eine andere Aufgabe auf mich, daher muss ich Ihre freundliche Einladung ablehnen.“ Ehe er sich Ruhe gönnte, wollte er unbedingt Jackson über die neusten Entwicklungen informieren.
    „Wie Sie wünschen“, seufzte Lord Burnside.
    In der Hoffnung, dass Jackson noch nicht schlief, fuhr Neville auf dem schnellsten Wege zu seinem Haus. In einem der oberen Fenster brannte tatsächlich noch Licht, also klopfte er energisch an die Tür, bis die Hauswirtin ihm öffnete. Angetan mit einem wallenden Nachthemd und einer Nachthaube, empfing sie ihn ziemlich ungnädig.
    „Ach, Sie! Lassen Sie sich bitte von Mr. Jackson einen Schlüssel geben, wenn Sie ihn öfters um diese Uhrzeit besuchen wollen.“
    „Es handelt sich um einen Notfall“, beschwichtigte Neville sie, woraufhin sie ihn widerstrebend hinaufführte.
    Trotz der späten Stunde saß Jackson in einem karierten Morgenmantel an seinem Schreibtisch und las ein Buch. Nevilles unerwarteter Besuch verriet ihm sofort, dass etwas nicht stimmte.
    „Was gibt es?“
    „Morgen früh um sechs Uhr soll ich mich bei Putney Heath mit Henry Latimer duellieren“, berichtete Neville knapp.
    „Ich hatte Sie ja gewarnt.“
    „Allerdings. Ich wollte gewiss nicht die Beherrschung verlieren, aber er hat bei Watier’s Dianas Namen in den Schmutz gezogen.“
    Anstatt zu fragen, was um alles in der Welt Neville in diesem Club tat, kam Jackson sofort zur Sache. „Vermutlich hat er es so eingerichtet, dass er die Wahl der Waffen hat. Dann kann er sich seine Zielsicherheit mit den Pistolen zunutze machen.“
    „Leider gilt er als ein verflucht guter Schütze.“
    „Hm.“
    „Hm? Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein?“
    „Doch. Wissen Sie, selbst wenn er im Schießstand immer wieder ins Schwarze trifft, heißt das noch lange nicht, dass er es im Ernstfall auch schafft.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Damit meine ich, dass Latimer noch nie ein Duell ausgetragen hat. Mit anderen Worten, er hat noch nie auf einen Menschen geschossen, Sie dagegen schon. Denken Sie nur daran, wie Sie damals ohne zu zögern jenen Schurken getötet haben, der Sie mit seiner Pistole bedrohte. Insofern sind Sie Latimer gegenüber im Vorteil.“
    Neville lachte bitter. „Ich muss sagen, auf diese Erfahrung hätte ich lieber verzichtet. Sie setzen großes Vertrauen in mich. Wenn ich Ihre Zuversicht nur teilen könnte!“
    Im Stillen dachte Jackson, dass Neville sich selbst gewaltig unterschätzte. Nachdem er sich in mehreren gefährlichen Situationen so wacker geschlagen hatte, stand fest, dass er trotz seiner ruhigen Art mehr Mut besaß als so mancher selbstbewusste, schneidige Bursche.
    „Weiß die Duchess schon Bescheid?“, erkundigte er sich.
    „Nein, und Sie sollen ihr auf keinen Fall davon erzählen.“
    „Mir erzählen Sie es doch auch.“
    „Weil wir in dieser Sache zusammenarbeiten.“
    „Das gilt auch für die Duchess.“
    „Dennoch. Durch Ihre Verbindungen zum Innenministerium könnten Sie dieses Duell
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