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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort
Autoren: Helen Dickson
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stieß er hervor. „Wie konntest du nur, nach allem, was du mir angetan hast?“ Seine Augen sprühten Funken. „Nicht nur, dass du mich ins Unglück gestürzt hast, nein, jetzt versuchst du auch noch, Eve zu zerstören. Eve, die Sophie und Abigail liebt wie eine Mutter … Ich schwöre dir, wenn den beiden etwas zugestoßen ist …“
    „Sie … sie können ja nicht so weit sein …“, stammelte Maxine, „der Fluss …“
    „Der Fluss!“ Entsetzen machte sich in Lucas breit. Das kann nicht sein, das darf nicht sein, dachte er. Eve ist die tapferste Frau, die ich kenne, mein Gott, wenn …
    „Genug, Stainton!“, erklang Sir Alfreds Stimme hinter ihm. „Es bringt Ihnen Ihre Frau nicht wieder, wenn Sie meine beleidigen … auch wenn sie es verdient haben mag.“
    In einem heroischen Akt der Selbstüberwindung zwang sich Lucas zur Ruhe. „Da pflichte ich Ihnen bei. Außerdem ist sie es nicht wert, dass ich meine Energie an sie verschwende. Ich gehe los und suche selbst nach Eve und Abigail.“
    Nachdenklich sah Sir Alfred ihm hinterher. Ihm war nicht entgangen, welch hasserfüllten Blick Stainton Maxine zugeworfen hatte. Ein Blick, der selbst eine hartgesottene Person wie sie erschreckte. Was für eine Frau muss Lady Stainton sein, dachte Sir Alfred, wenn sie eine derartige Leidenschaft in einem Mann entfacht. Eine Leidenschaft, die Stainton nicht ruhen ließ, bis er sie wiedergefunden hatte, koste es, was es wolle.
    Lucas eilte auf den dunklen Wald zu. Die Angst um Eve und seine Tochter schien ihm Flügel zu verleihen, während er suchend zwischen den Bäumen umherstreifte, wieder und wieder Eves und Abigails Namen rufend. Er weigerte sich, zu glauben, dass ihnen etwas zugestoßen war.
    Nach Stunden ließ er sich erschöpft gegen einen Baumstamm sinken. Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. Die Verzweiflung übermannte ihn. Was sollte er ohne Eve tun? Er würde es nicht überleben, sie zu verlieren. Ohne sie war alles sinnlos und leer. Sie verlieh seinem Leben Freude … und Liebe. Eine Liebe, die er nicht für möglich gehalten hatte … eine Liebe, die für die Ewigkeit war.
    Als der Morgen heraufdämmerte, kehrte Lucas zum Gasthof zurück. In der Schankstube ließ er sich in einen der Sessel vor dem Kaminfeuer sinken und stützte den Kopf in die Hände. In einem der anderen Sessel saß Sir Alfred und schlief.
    „Lucas?“, hörte er plötzlich eine Stimme von der Tür her sagen. Und nach einem kurzen Moment erneut: „Lucas?“ Ungläubig sah er hoch. An der Tür stand Eve. Sie hielt Abigail an der Hand und kam langsam, als traue sie ihren Augen nicht, näher.
    Die Zeit schien stillzustehen. Als wäre alles wie durch eine Glaswand von ihr getrennt, beobachtete Eve, wie Lucas sich aufrichtete. Sein Gesicht war eine Maske des Schmerzes. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und hatten einen Ausdruck namenloser Verzweiflung. Ist das derselbe Mann, der sonst immer über allem steht, den nichts erschüttern kann? dachte sie. Lucas starrte sie an wie eine Erscheinung.
    „Eve?“ Sein Blick ging zwischen ihr und Abigail hin und her. „Eve?“, wiederholte er rau. Und dann … Das Nächste, dessen sie sich inne wurde, war, dass sie in seinen Armen lag und er sie an sich presste … und dass ihr Tränen übers Gesicht liefen.
    Stimmen und Geräusche drangen an ihr Ohr. Sie hörte Lucas’ Worte. „Ich war fast von Sinnen. Ich dachte, du wärst tot … und das hätte ich nicht überlebt. Eve … Eve, ich liebe dich so sehr. Ich habe dich überall gesucht …“
    „Ich weiß, Lucas. Ich weiß … aber jetzt wird alles wieder gut“, flüsterte sie und barg ihren Kopf an seiner Schulter. Allein für diesen einen Moment hatte sich alles Leid gelohnt. Eine Welle der Glückseligkeit durchflutete sie. Sie war in Sicherheit … nichts konnte ihr noch etwas anhaben.
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich hatte Abigail gefunden, aber es war so dunkel. Und ich war so erschöpft, musste mich ein wenig ausruhen nach dem langen Ritt und der Suche. Doch dann hielt es für zu gefährlich, in der Finsternis zurückzugehen. Ich suchte mit Abigail Schutz unter einem Baum, um dort den Tagesanbruch abzuwarten.“
    Lucas war nicht gewillt, Eve jemals wieder aus seinen Armen freizugeben. Er beugte sich über sie und küsste sie mit einer Leidenschaft, wie er sie noch nie in seinem Leben empfunden hatte. Und Eve erwiderte seinen Kuss … bis sie spürte, dass jemand an ihrem Rock zupfte. Oh Gott, Abigail!
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