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Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Titel: Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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damit aufgehört hatte. »Und wer ist diese mysteriöse Frau?«
    »Das werdet ihr mir sowieso nicht glauben«, jammerte Julius und zog seinen Kopf zur Seite, damit Mathilda ihm nicht noch einmal ins Ohr trompeten konnte. »Bisher hat mir nämlich noch nie jemand geglaubt«, presste er hervor und hämmerte wütend mit den Fäusten auf den Grasboden ein.
    »Doch«, sagte Mathilda leise und sah Julius mit ernstem Blick an. »Ich habe dir bisher immer geglaubt.«
    »Das ist ja der Grund, weshalb sie so wütend ist«, bekräftigte Oskar.
    Julius richtete sich auf. »Okay«, sagte er. »Ich hab das Geld gebraucht.«
    Mathilda nickte. »Klar, um dir ein neues Mofa zu kaufen.«
    »Nee.« Julius schüttelte traurig den Kopf. »Also … ja, schon«, stammelte er. »Aber der Paul nimmt mir ja sowiesoimmer gleich alles ab. Dabei hat er hoch und heilig versprochen, dass er seinen dämlichen Köter nicht mehr auf mich hetzt.«
    »Und dir auch keine mehr klatscht?«, fügte Oskar fragend hinzu.
    Julius und Mathilda sahen ihn erstaunt an.
    »Der Phillip hat’s mir erzählt«, beeilte Oskar sich zu erklären, bevor die beiden ihn mit Fragen löchern konnten. »Der geht in meine Klasse.«
    »Oha«, sagte Mathilda. »Du hast also Stress mit einem Typen aus deiner Gegend?«, fragte sie an Julius gewandt.
    Er nickte.
    »Wohnt der auch in der Bohmfelder?«
    Julius seufzte. »Ja, leider.«
    »Aber der hat dir doch bestimmt nicht den Auftrag gegeben, bei Opa Heinrichen herumzuspuken und seinen Kompost in der Nachbarschaft zu verteilen«, entgegnete Mathilda.
    Wieder schüttelte Julius den Kopf. »Nee, der nicht. Der will immer nur Kohle abziehen. Und es ist ihm völlig egal, wo ich die her krieg.«
    »Okay.« Mathilda nickte. »Dann versteh ich, dass du unbedingt ins Gefängnis willst. Dort fühlst du dich vor diesem Paul und seinem Hund sicher, stimmt’s?«
    »Mhm.« Julius nickte zaghaft.
    »Okay«, sagte nun auch Oskar, der inzwischen seinen Gummistiefel aufgesammelt und unter seinen Arm geklemmthatte. »Den Auftrag hat dir dann also diese Frau gegeben.« Er zupfte an seinem Vollbart, der ihm mittlerweile unter dem Kinn hing. »Wär wirklich nett, wenn du uns ihren Namen verraten würdest.«
    Julius zog die Mundwinkel herunter. Schließlich bedeutete er Mathilda, dass sie ihr Ohr an seinen Mund halten sollte. Sie krabbelte sofort zu ihm hin und lauschte angespannt.
    Oskar konnte das gar nicht mit ansehen, und als Mathilda sich plötzlich wieder aufrichtete und einen Pfiff ausstieß, atmete er erleichtert durch.
    »Hast du die Anrufe irgendwo gespeichert?«, fragte Mathilda.
    Julius zuckte mit den Schultern. »Wie denn?«
    »Also nicht«, erwiderte sie. »Das ist wirklich blöd«, meinte sie, rappelte sich hoch und spazierte grübelnd hin und her. »Wie ist sie überhaupt auf dich gekommen?«, fragte sie unvermittelt.
    »Sie hat mich angequatscht«, antwortete Julius. »Vor drei oder vier Wochen, da ist sie im Einkaufszentrum einfach auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich mir ein paar Mäuse verdienen will.«
    Mathilda sah ihn ungläubig an. »Echt? Das hat sie gesagt?« Sie grinste in sich hinein. »Hätte ich ihr gar nicht zugetraut.«
    »Dürften Oskar und ich vielleicht auch mal erfahren, um wen es sich handelt?«, fragte Herr Heinrichen ungeduldig.
    »Das werdet ihr schon noch früh genug erfahren«, sagte Mathilda geheimnisvoll. Sie tätschelte Julius die Schulter. »Da du leider keine Beweismittel gesammelt hast, brauchen wir allerdings noch einmal deine Hilfe.«

    Den Rest der Nacht verbrachten Oskar, Mathilda, Julius und Opa Heinrichen in Opa Heinrichens Küche. Sie saßen um den alten runden Holztisch herum, tranken heißen Kakao mit Schokoladenstreuseln und futterten den gesamten Fruchtjoghurtvorrat auf.
    Julius spülte die Becher aus und stapelte sie zu einem Turm auf. Opa Heinrichen gähnte, zuerst alle fünf Minuten, dann alle zwei und schließlich sank er mit dem Kopf auf den Küchentisch und fing leise an zu schnarchen.
    »Es war zu anstrengend für ihn«, wisperte Mathilda, die genau wie Oskar noch immer putzmunter war. »Und zu aufregend.«
    »Hmm«, machte Oskar. Er überlegte, ob es Sinn hatte, noch einmal wegen der mysteriösen Frau nachzubohren, doch Mathilda kam ihm mit ihrer Frage zuvor.
    »Schleppst du deswegen immer deinen Gummistiefel mit dir rum?«
    Oskar sah sie verständnislos an. »Weswegen?«
    »Na, sozusagen geheimwaffenmäßig.«
    »Nee.« Oskar schüttelte den Kopf. »Das war eher Zufall. Oder
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