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Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Titel: Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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alles zu meiner Zufriedenheit erledigt?«
    »Nein … äh … ich wurde leider gestört … Herr Heinrichen hatte wohl einen unruhigen Schlaf …«
    »Er hat dich doch hoffentlich nicht gesehen!«, fuhr Frau Seselfink dazwischen.
    »Äh, nein«, sagte Julius. »Er kennt mich ja auch gar nicht.«
    »Das ist gut«, erwiderte die Nachbarin. »Hat er Verdacht geschöpft?«
    »Keine Ahnung.«
    »Julius, du musst ihn in den Wahnsinn treiben! Hörst du? Und du musst noch mehr von seinem Kompost in den Garten der von Dommels werfen. Nur wenn du diese Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erledigt hast, bekommst du dein Honorar, das ist dir doch hoffentlich klar?«
    »Äh … logisch«, stotterte Julius.
    »Herr Heinrichen muss ins Gefängnis!«, kreischte Frau Seselfink nun los. »Oder in eine Nervenheilsanstalt, das ist mir letztlich völlig egal. Hauptsache, er, sein stinkender Kompost und sein Unkrautgehege verschwinden aus dieser sauberen Gegend.«
    »Das ist ja wirklich sehr interessant, was Sie da sagen, werte Frau Nachbarin«, meldete sich Opa Heinrichen zu Wort.
    »Äh …«, stammelte Frau Seselfink, »… äh … äh, wer ist denn da, bitte sehr?«
    »Friedrich Heinrichen höchstpersönlich!«, rief Opa Heinrichen. Er schmunzelte bis zu den Ohren hinauf und zwinkerte Oskar, Mathilda und Julius übermütig zu. »Und ich muss schon sagen, ich wundere mich wirklich sehr darüber, welch unehrenhafte Gedanken in Ihrem hübschen Köpfchen ihr Unwesen treiben.«
    »Hübsches Köpfchen?« Frau Seselfinks hohe Stimme überschlug sich fast. »Jetzt werden Sie mal nicht frech, Sie! Sie können mir nämlich gar nichts«, fuhr sie fort, nachdem sie einige Male hektisch ein- und ausgeatmet hatte. »Ihnen glaubt keiner mehr. Und diesen schrecklichen, nichtsnutzigen Gören sowieso nicht.«
    »Selbstverständlich sind wir nicht dumm«, schaltete sich jetzt Mathilda ein. »Wir haben das ganze Gespräch aufgezeichnet«, behauptete sie. »Und mit dieser Aufnahme werden wir der Polizei einen kleinen Besuch abstatten. Und zwar sofort.«
    »Neiiin!«, kreischte Frau Seselfink.
    »Nun, ich wüsste wirklich nicht, wie Sie uns davon abhalten sollten«, sagte Opa Heinrichen.
    »Ich tue alles, was sie wollen!«, rief Frau Seselfink eifrig. »Bitte, bitte. Verschonen Sie mich. Sie dürfen niemandem etwas sagen.«
    »Aber das müssen wir doch«, entgegnete Oskar. »Sonst machen wir uns ja mitschuldig.«
    »Genau«, bestätigte Mathilda. »Wir können unmöglich bei der Verschleierung eines solch hinterhältigen Verbrechens helfen.«
    »Aber ich habe doch schon gesagt, ich tue alles, was ihr wollt«, schluchzte Frau Seselfink.
    Oskar, Mathilda und Opa Heinrichen sahen einander an.
    »Also gut«, sagte Mathilda schließlich. »Julius bekommt natürlich sein Geld, und zwar in dreifacher Höhe.«
    »Ja, ja, ja!«, erwiderte Frau Seselfink eifrig. »Wenn das alles ist. Nur zu gerne!«
    »Nein, das ist natürlich nicht alles«, entgegnete Opa Heinrichen.
    »Oh … Aber …?«
    »Selbstverständlich werden Sie die Gestaltung Ihres Gartens noch einmal gründlich überdenken«, sagte Opa Heinrichen.
    Aus dem Hörer ertönte ein unterdrückter Aufschrei.
    »Wie bitte?«, fragte Mathilda. »Was haben Sie gesagt?«
    »Äh, n-nichts«, stotterte Frau Seselfink. »Der G-Garten. Natürlich, natürlich!«
    »Wildblumen und Kräuter«, schlug Opa Heinrichen vor.
    »Und ein Fußballtor wäre cool«, meinte Oskar.
    »Ein Fußballtor?«, rief Frau Seselfink empört. »Aber ich brauche kein Fußballtor.«
    »Sie vielleicht nicht«, meinte Mathilda. »Aber die Kinder, die ab sofort nachmittags zum Spielen und Toben zu Ihnen kommen, die brauchen eins. Außerdem sollten Sie sich einen Basketballkorb, Kricketschläger, ein Riesentrampolin und ein paar weitere Freizeitspiele anschaffen.«
    »Und bitte vergessen Sie die Leckerlis für Paul nicht«, fügte Oskar hinzu.
    »Die Leckerlis für Paul?«, fragte Frau Seselfink irritiert.
    »Na ja, der kann seinen Hund natürlich unmöglich allein zu Hause lassen«, meinte Oskar entschuldigend.
    »Unmöglich … ja, ja …« Frau Seselfinks Stimme klang mittlerweile sehr kraftlos.
    »Die Blumensamen kann ich Ihnen gerne gleich rüberbringen«, sagte Opa Heinrichen. »Um alles andere müssten Sie sich dann aber bitte selber kümmern.«
    »Wir sagen inzwischen den Kindern Bescheid«, rief Oskar fröhlich.
    Frau Seselfink stieß noch ein letztes gequältes »Wie schön. Ich freue mich« hervor, dann klackte es in der Leitung und die
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