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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Solange die Unterschriften fehlten, war er nichts wert, und selbst dem Entwurf hatte er, Hassan, nur zugestimmt, um Zeit zu gewinnen.
    Die Aussicht, Leona davon zu überzeugen, war jedoch so gering, dass Hassan beschloss, es gar nicht erst zu versuchen. Stattdessen verließ er widerwillig sein eigenes Schlafzimmer, um Leonas Aufforderung nachzukommen. Außerdem wartete ein weiteres Problem auf ihn, dessen Lösung keinen Aufschub duldete.

11. KAPITEL
    Wenige Tage später fügte sich Leona widerwillig in die Einsicht, dass sie die Signale ihres Körpers nicht länger ignorieren konnte. Die Übelkeit quälte sie mittlerweile ohne Unterbrechung, und auch wenn sie sich noch so oft einredete, Gespenster zu sehen, meinte sie, beim Blick in den Spiegel Veränderungen zu erkennen, die sich nicht anders deuten ließen. Sie war schwanger.
    Zumindest konnte sie es nicht länger ausschließen, und die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie sich nicht täuschte.
    Einen Beweis hätte sie allerdings erst, wenn ihre Regel ausbliebe – oder eben nicht. Doch so lange konnte und wollte sie nicht warten. Erstens war ihre Regel seit jeher unregelmäßig, und zweitens lag die letzte nicht einmal vier Wochen zurück.
    Fast genauso lange war es her, dass sie nach einem Jahr “Abstinenz” wieder mit Hassan geschlafen hatte – ungeschützt natürlich, schließlich waren sie verheiratet. Hinzu kam, dass nach Meinung der Ärzte eine Schwangerschaft zwar nicht gänzlich, aber so gut wie ausgeschlossen war.
    Die Situation war zum Verzweifeln, denn nicht einmal freuen konnte sich Leona. Dafür war sie sich ihrer Sache nicht sicher genug. Deshalb verwarf sie auch den Gedanken, zu Hassan zu gehen und sich ihm anzuvertrauen. Auf keinen Fall wollte sie falsche Hoffnungen in ihm wecken – oder unnötige Ängste, dachte sie betrübt, weil sie nicht vorherzusagen wagte, wie er auf die Nachricht reagieren würde.
    Ein Schwangerschaftstest! Endlich fiel ihr die Lösung ein, die ihr eine verlässliche Antwort auf ihre drängendste Frage geben konnte. Oder könnte, musste Leona einschränken, als ihr klar wurde, dass sie sich nicht in London, sondern in Rahman befand.
    Wenn sie es wagen sollte, in eine Apotheke zu gehen und nach einem Schwangerschaftstest zu fragen, stünde es am nächsten Tag in allen Zeitungen. Hassan darum zu bitten kam genauso wenig infrage. Überhaupt war ein Mann für diese Aufgabe denkbar ungeeignet.
    Weshalb sie eine Frau finden musste, der sie sich anvertrauen konnte. Vielleicht eine der Dienerinnen, dachte sie, verwarf jedoch auch diesen Gedanken wieder, als es unvermittelt an der Tür klopfte und Leila ins Zimmer kam.
    “Ich bringe Ihnen das Kleid, das sie morgen tragen wollen”, sagte sie.
    Es dauerte ein wenig, bis Leona in dem Traum aus Samt und Seide das Kleid erkannte, das sie bei einem einheimischen Modeschöpfer in Auftrag gegeben hatte, um es zum Thronjubiläum ihres Schwiegervaters anzuziehen.
    Der Gedanke an die Menschenmassen, die sich zu diesem Anlass im Palast einfinden würden, drohte ihr bereits den letzten Mut zu rauben, als ihr einfiel, dass sich jemand unter den geladenen Gästen befand, dem sie bedingungslos vertrauen konnte.
    “Vielen Dank, Leila”, sagte sie rasch und drängte das Mädchen förmlich zur Tür. “Ich werde das Kleid später anprobieren.”
    Die Tür war noch nicht richtig zu, da griff Leona bereits zum Telefonhörer, um Evie anzurufen.
    Als Leona sich am frühen Abend für den Empfang fertig machte, hatte sie Hassan seit zwei Tagen nicht zu Gesicht bekommen.
    Eine mögliche Erklärung dafür war die Größe des Palastes, die es nicht unwahrscheinlich machte, dass man sich wochenlang im selben Haus aufhielt, ohne sich je zu begegnen – vor allem dann, wenn man einer Begegnung bewusst aus dem Weg ging.
    Genau das hatte Hassan gemacht. Zu diesem Eindruck musste Leona kommen, auch wenn sie von Leila wusste, dass ihr Ehemann am Vortag den Palast für mehrere Stunden mit unbekanntem Ziel verlassen hatte.
    Denn auch in der Nacht hatte sie vergeblich darauf gewartet, dass er ihre Aufforderung, sie allein zu lassen, nicht gar so wörtlich nehmen würde. So aber hatten sie zum ersten Mal seit ihrem Wiedersehen in verschiedenen Zimmern und damit zwangsläufig in verschiedenen Betten geschlafen.
    Vielleicht ist es besser so, dachte Leona wehmütig, als sie sich in dem langen roten Designerkleid im Spiegel betrachtete. Ihre Ehe war längst ein Scherbenhaufen, der sich nicht einmal durch die

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