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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)
Autoren: Janice Maynard
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die Vorhänge aus dem Fenster spähte, sackten ihr fast die Beine weg, und ihr Herzschlag setzte einen Moment lang aus. War das tatsächlich Gareth?
    Mit zitternder Hand öffnete sie die Tür und fragte harsch: „Was willst du hier?“

18. KAPITEL
    Gareth hielt sich eigentlich für einen intelligenten Mann, doch es hatte lange gedauert, bis er begriffen hatte, dass es endlich Zeit war, Trauer und Bitterkeit hinter sich zu lassen. Nachdem er Gracie fortgeschickt hatte, war er jedes Mal erschrocken, wenn er sich selbst im Spiegel erblickte. Ein rücksichtsloser Bastard schaute ihm entgegen. Und ein Mann, der litt. Er war in die Berge geflohen und rastlos umhergewandert, bis er bemerkt hatte, dass er nur vor sich selbst davonlief.
    Da war er nach Savannah gekommen. Hatte eine harte Auseinandersetzung mit Edward Darlington gehabt. War danach Richtung Norden gefahren und hatte nach einem Ort gesucht, den sein GPS-System nicht verzeichnete.
    Jetzt, erschöpft und unglücklich, stand er Gracie gegenüber. Doch sein Ziel hatte er noch lange nicht erreicht. In ihrem Blick lag eine Mischung aus Zorn und Leid, sie war dünner geworden und blass, aber ihre zarte Schönheit berührte ihn noch immer sehr. „Darf ich reinkommen?“, fragte er.
    Einen Moment lang war sie kurz davor, ihm die Tür vor der Nase zuzuwerfen, doch dann trat sie einfach zur Seite und ließ ihn herein.
    „Nette Hütte“, bemerkte er und strich über einen maroden Holzpfeiler. Doch Ironie war hier fehl am Platz, und er wusste es.
    „Warum bist du hergekommen?“, platzte sie heraus.
    Er hatte gehofft … ja, was hatte er eigentlich gehofft? Dass sie ihn mit offenen Armen empfangen würde, nachdem er sich ihr gegenüber wie ein Idiot verhalten hatte? Nun konnte er es ihr nicht verübeln, dass sie verschlossen war.
    Im Wohnzimmer ging er rastlos auf und ab. Dabei bemerkte er einen Wildblumenstrauß auf dem Tisch und die Reste einer Mahlzeit. „Ich habe mich über deinen Vater eingehend erkundigt“, begann er.
    „Und?“
    „Er ist nicht kriminell, nur ein Elefant im Porzellanladen.“
    „Das musst du gerade sagen.“
    „Du hast recht“, erwiderte er ruhig. „Bekomme ich was zu trinken? Ich bin völlig ausgetrocknet.“
    Sie ging voraus in die Küche und goss ihm eine halbe Tasse lauwarmen Kaffee ein. Als er durstig einen Schluck trank, verzog er das Gesicht. Das Zeug schmeckte bitter und verbrannt.
    „Warum hast du mich damals nicht einfach gefragt, ob ich die Bilder meiner Mutter ausstellen möchte?“, fragte er und stellte die Tasse weg.
    „Weil ich mein Gedächtnis verloren hatte“, gab sie zurück.
    „Soll das heißen, das mit der Amnesie hat gestimmt?“
    „Ja“, murmelte sie. „Ich habe dich nie belogen. Glaub mir, wenn ich mich daran erinnert hätte, was ich von dir wollte, dann hätte ich es dir sofort gesagt. Du hättest mich rausgeworfen, und wir wären als Fremde auseinandergegangen.“
    „Stattdessen sind wir im Bett gelandet.“
    Sie erblasste, doch dann riss sie sich zusammen. „Sieht so aus.“
    „Und? Ist deine Erinnerung wieder da?“, erkundigte sich Gareth, der immer noch leise Zweifel hatte.
    Gracie setzte sich auf einen Stuhl. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, und sie unterdrückte ein Gähnen. Erst jetzt bemerkte Gareth, dass sie einen rosa Schlafanzug aus Flanell trug, bedruckt mit fröhlich hoppelnden Häschen.
    „Sobald ich meinen Vater sah, kam alles zurück“, erklärte sie. „Allerdings war es mir da schon fast völlig egal.“
    „Es freut mich trotzdem.“ Dann nahm er all seinen Mut zusammen und sagte, weshalb er hergekommen war. „Ich hatte mal eine feste Beziehung …“
    Verwundert sah Gracie zu ihm auf. „Ja?“
    „Meine Freundin hat sich in meine Familie eingeschlichen und während eines Dinners im Haus meines Vaters ein sehr, sehr wertvolles Gemälde gestohlen.“
    Er verdiente ihr Mitgefühl nicht, doch ihre Wut auf ihn schwand langsam. „Das tut mir leid.“
    „Als ich dich kennenlernte, hatte ich Angst, noch mal reinzufallen.“
    „Was genau meinst du damit?“
    „Ich wollte nicht noch einmal Lust mit Liebe verwechseln und meiner Familie Schaden zufügen.“
    „Tut mir leid, dass mein Vater so unsensibel war. Ich bereue zutiefst, dass ich mich dazu überreden ließ, in deine Privatsphäre einzudringen. Aber ich habe mich bereits dafür entschuldigt. Was erwartest du sonst noch?“
    „Ich möchte den Grund wissen, weshalb dein Vater dich dazu überreden konnte.“
    „Er hat mir
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