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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)
Autoren: Janice Maynard
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KAPITEL
    Gracie wich bis zur Wand zurück und schlang schützend die Arme um ihren Körper. „Ich wusste es doch nicht“, flüsterte sie verzweifelt. „Es tut mir so leid.“
    Jacob gönnte ihr kaum einen Blick. Seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf seinen Bruder. „Der Mann ist ein Dummkopf“, bemerkte Jacob nun. „Offenbar will er die Umsätze seiner Galerie durch diese Aktion steigern. Aber er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Niemand wird ihn ernst nehmen. Bisher haben wir die Gemälde unserer Mutter noch nie öffentlich gezeigt, und wir werden jetzt kaum damit anfangen. Darlington weiß nicht, wen er sich als Gegner ausgesucht hat.“
    Mit zwei langen Schritten war Gareth bei Gracie und packte sie an den Schultern. „Raus hier!“, brüllte er. „Sofort!“
    Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende. „Ich wusste es nicht. Gareth, ich schwöre dir, ich wusste es nicht.“
    Plötzlich veränderte sich seine Miene, und er wurde eiskalt. „Genau deswegen, Gracie Darlington. Genau deswegen.“
    Zu hören, mit welcher Verachtung er ihren Namen aussprach, traf sie wie ein Dolchstich.
    „Es hat eine Zeit gegeben, da du es wusstest“, fuhr er schneidend fort. „Wie praktisch, dass du es vergessen hattest.“
    Tränen liefen über ihre Wangen. „Aber ist es denn wirklich so furchtbar? Wäre es nicht schön, deiner Mutter zu Ehren eine Ausstellung ihrer Bilder zu machen? Bitte glaub mir doch, dass ich dir nicht wehtun wollte. Bitte.“
    „Ich dachte, ich wüsste, wie tief eine Frau sinken kann. Aber du übertriffst alle. Von Anfang an nichts als Lügen, Lügen, Lügen.“
    Gracie fiel vor ihm auf die Knie, bereit zu betteln, sich zu erniedrigen. „Ich liebe dich“, schluchzte sie. „Weshalb sollte ich dich verletzen?“
    Aber es war zu spät. Sein Blick war voller Hass, als er zischte: „Muss ich die Polizei holen?“
    Da endlich begriff sie, dass alles vorbei war, rappelte sich auf und rannte davon. Draußen stand der Jeep, und die Schlüssel steckten. Obwohl sie vor lauter Tränen kaum etwas sah, ließ sie den Motor an, legte krachend den Rückwärtsgang ein, wendete und raste die Schotterstraße hinunter. Der Weg war kurvenreich und steil. In der dritten Kurve verlor sie die Gewalt über den schweren Wagen und setzte ihn gegen einen Baum.
    „Gracie, wachen Sie auf. Ihnen ist nichts passiert. Machen Sie die Augen auf.“
    Mühsam gehorchte sie der Männerstimme und erblickte Jacob, der neben ihr auf dem Beifahrersitz saß. Sobald sie sich regte, nahm er ihre Hand und fühlte ihren Puls. „Wie konnten Sie so etwas Unüberlegtes tun? Der Jeep ist Schrott, und Sie können froh sein, dass Sie nicht verletzt sind.“
    „Wo ist Gareth?“, brachte sie mühsam heraus.
    „Irgendwo in den Bergen. Sicher wird er nicht zurückkommen, ehe Sie nicht aus dem Haus sind. Ich habe die Verantwortung dafür übernommen, Sie zum Flughafen zu bringen. Sie werden erster Klasse nach Savannah fliegen und dort von einer unserer Mitarbeiterinnen abgeholt. Sie wird bei Ihnen bleiben, bis Ihr Vater wieder da ist.“
    „Aber ich …“
    Er stieg aus und forderte sie auf, ihm zu folgen. „Wir müssen Ihre Sachen packen. Setzen Sie sich in mein Auto.“
    Als sie Gareths Haus betrat, hoffte sie einen Moment lang, dass er wieder da sein und ihr verzeihen würde. Doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass er ihr niemals vergeben könnte.
    Jacob wartete, während sie ihre wenigen Sachen packte. Von den Kleidern, die Annalise ihr besorgt hatte, nahm sie nur zwei legere Ensembles mit, damit sie wenigstens etwas zum Wechseln dabei hatte. Schließlich zog sie den Reißverschluss des kleinen Trolleys zu und nahm ihre Handtasche. „Ich bin fertig.“
    Während der Fahrt zum Flughafen herrschte im Wagen eisiges Schweigen.
    Vor der Abflughalle hielt Jacob an, doch ehe sie aussteigen konnte, befahl er mit grimmiger Miene: „Kein Kontakt. Keine Telefonanrufe, keine SMS, keine E-Mails und falls Sie jemals wieder versuchen sollten, auf unseren Grund und Boden zu gelangen, zeigen wir Sie an. Haben Sie mich verstanden?“
    Trauer und Furcht zogen ihr das Herz zusammen. „Ja“, flüsterte sie mit gebrochener Stimme. Alles war vorbei. Sie hatte kein Gedächtnis. Und sie hatte Gareth verloren. Für immer.
    Sobald sie mit ihrem Gepäck auf dem Gehsteig stand, fuhr Jacob ohne Abschied davon. Blind und taub für alles, was um sie herum war, wanderte Gracie durch das Flughafenterminal. Um etwas zu haben, wohinter sie sich
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