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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Autoren: Simon Haynes
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Stoffbeutel daraus hervor. Er entnahm ihm zwei Kredittäfelchen und schob sie Hal über den Schreibtisch zu.
    Hal starrte das Geld an. »Das ist nur die Hälfte meines Honorars«, protestierte er.
    »Vollkommen richtig, schließlich haben Sie mir auch nur die Hälfte der bestellten Ladung geliefert.«
    Einen Moment lang wollte Hal aufbegehren, überlegte es sich dann aber anders.
    Jerling schnippte mit den Fingern. »Zigarre!« Er musterte Hal, während der Roboter auf ihn zurollte. »Trotz aller dramatischen Eskapaden haben Sie gute Arbeit geleistet, Spacejock. Hätten Sie vielleicht Interesse an einem weiteren Auftrag?«
    »Nein danke«, entgegnete Hal. »Auf Seraph wimmelt es von Militär.« Und Regan würde mich wahrscheinlich auf der Stelle umbringen, wenn er mich sieht , hätte er beinahe hinzugefügt.
    »Wirklich nicht? Sie haben doch nicht etwa … äh, irgendwelche Probleme bekommen, oder?«
    »Einige Dinge sind ein bisschen haarig geworden«, wiegelte Hal ab. »Nichts, was ich nicht in Ordnung bringen könnte.«
    »Denken Sie darüber nach, ja? Mit der Ladung, die Sie mir gebracht haben, kann ich gerade einmal zwei Tage lang produzieren lassen, und außerdem bräuchte ich jemanden, der Klunk nach Seraph zurückbringt.«
    Hal verzog angewidert das Gesicht. »Wie können Sie nach all diesen Jahren, die er Ihnen treu gedient hat, auch nur einen Gedanken daran verschwenden, ihn verschrotten zu lassen?«
    Jerling zuckte die Achseln. »XG99 hat sein Nützlichkeitsdatum überschritten. Meine Buchhaltung sagt, dass er verschwinden muss.« Er breitete die Arme aus. »Sollte mir natürlich irgendjemand einen angemessenen Preis bieten …«
    »Wie viel?«
    Jerling betrachtete die Kredittäfelchen auf seinem Schreibtisch. »Mehr als Sie sich leisten könnten.«
    Hal hob die Brauen. »Klunk ist doch bestimmt nicht so viel wert.«
    »Für sein Alter befindet er sich in einer guten Verfassung«, sagte Jerling.
    »Sie wollten ihn gerade noch einschmelzen lassen!«, stieß Hal hervor.
    »Ich habe nicht die Absicht, ihn zu verschenken, Mr. Spacejock.«
    »Ein Vorschlag: Ich zahle Ihnen die gleiche Summe, die Muller Ihnen bietet.«
    »3000 Kredite. Bar auf die Hand.«
    Hal starrte auf den Schreibtisch. »Ich habe nur 2000. Wären Sie damit einverstanden?«
    »Tut mir leid«, sagte Walter Jerling. »Das reicht nicht.«
*
    Klunk lehnte an der Außenwand des Büros und regelte die Empfindlichkeit seiner optischen Sensoren herunter, als die Sonne über dem Horizont aufstieg. Langsam erwärmten ihre Strahlen seinen verschmutzten Anzug, doch die Kälte in seinem Inneren konnten sie nicht vertreiben.
    Die Schwarze Möwe stand nicht weit entfernt auf dem Flugfeld. Klunk starrte sehnsüchtig auf die ausgeklappte Rampe und die einladend geöffnete Luftschleuse. Er erwog einen Moment lang, sich einfach in dem Schiff zu verstecken, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Damit würde er Hal nur Schwierigkeiten bereiten. Sein Blick wanderte über das Flugfeld und blieb an dem Zauntor hängen. Es war mittlerweile wieder verschlossen und wurde zusätzlich von einem Posten bewacht.
    Klunk fragte sich hoffnungslos, ob Regan Muller wohl so gnädig sein würde, ihn zu deaktivieren, bevor er ihn in Stücke schnitt.
*
    Hal verließ Jerlings Büro mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht. Er blinzelte in die aufgehende Sonne und runzelte die Stirn, als er zwei Roboter entdeckte, die einen schweren Treibstoffschlauch von einem Tankwagen zum Heck seines Schiffes schleppten. Sie öffneten den Tankdeckel, sahen die große orangene Verschlusskappe und wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Auf Wiedersehen, Mr. Spacejock.«
    Hal wirbelte herum. Klunk lehnte mit ausdruckslosem Gesicht an der Bürowand. »Ich dachte, ich hätte dir befohlen, mich mit Sir anzureden«, sagte er.
    Klunks Mundwinkel sanken herab. »Entschuldigen Sie, Sir.«
    »Das ist schon besser«, erwiderte Hal streng. »Schließlich kann ich wohl von meiner Mannschaft erwarten, korrekt angesprochen zu werden.«
    »Jawohl, Sir.« Klunks Kopf ruckte hoch. »Mannschaft?«
    Hal nickte. »Ich habe gerade all mein Geld verpulvert, um dich Jerlings Klauen zu entreißen … Hey, lass das!«, rief er, als der Roboter ihn mit seiner Umarmung zu zerquetschen drohte.
    Klunk ließ ihn los und trat zurück. »Mr. Spacejock, ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!«
    »Du kannst dich bei den Hinchfigs bedanken. Ich hatte noch 500 Kredite von der Nummer übrig, die wir in dem Roboterladen abgezogen
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