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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Leigh erkannte, dass sie zu weit gegangen war.
    »O nein, entschuldige. Es tut mir wirklich leid. Es war nicht so böse gemeint, wie es sich angehört hat.«
    Emmy hob die Hand. »Stopp, bitte.«
    »Das war ja so unsensibel von mir. Ehrenwort, ich hatte nicht vor...«
    »Ich wollte nur einwerfen, dass sich Duncan nie auch nur im Entferntesten für meine Spitzenhöschen interessiert hat. Auch nicht für meine Hüftslips oder meine Shorties.« Emmy grinste fies. »Aber er hatte eine Vorliebe für meine Stringtangas.«
     
    »Los, Schlampe, ich warte.« Gilles gab Adriana im Vorbeigehen einen Klaps auf den Oberarm, so dass ihr fast das Handy runtergefallen wäre, das sie zwischen Kinn und linker Schulter eingeklemmt hatte. »Komm in die Gänge. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, dir beim Telefonsex zuzuhören.«
    Einige der in ihre Vogue und Town & Country vertieften älteren Damen rümpften entsetzt die Nase ob dieser Taktlosigkeit, dieses eklatanten Verstoßes gegen die guten Sitten. Diejenigen von ihnen, die schnell genug den Kopf hoben, konnten beobachten, wie Adriana kurz ihre Tasse abstellte und Gilles mit der frei gewordenen Hand den Stinkefinger zeigte. Und zwar - weil sie zu sehr in ihr Gespräch vertieft war - ohne ihn dabei auch nur anzusehen.
    »Ja, querido . Fantastisch! Ich freu mich.« Sie senkte - ein wenig - die Stimme. »Ich kann es kaum erwarten. Klingt köstlich. Mmm. Küsschen, Küsschen.« Sie tippte mit einem lackierten Fingernagel auf den Touchscreen ihres iPhone und versenkte das Handy im Schlund ihrer Bottega-Veneta-Tasche.

    »Wer ist denn der Glückspilz, der sich diese Woche vernaschen lassen darf?«, fragte Gilles, während er Adriana einladend den Frisierstuhl hindrehte. Als sie sich überzeugt hatte, dass ihr die Aufmerksamkeit des gesamten Salons sicher war, beugte sie sich ein paar Zentimeter vor, so dass ihre Seidenbluse den Blick auf ihr Dekolleté und ihr Rock den auf ihren nicht gerade kleinen, aber knackig-festen, runden Po, den die Männer so liebten, freigab, bevor sie ihn graziös auf dem ledernen Sitz platzierte.
    »Willst du das wirklich wissen? Im Bett ist er zum Gähnen und als Gesprächsthema mindestens genauso einschläfernd.«
    »Wir haben aber heute eine Laune am Leib.« Hinter ihr stehend fuhr er ihr mit einem breitzinkigen Kamm durch das wellige Haar und sah sie im Spiegel an. »Wie immer?«
    »Um das Gesicht herum vielleicht eine Spur heller.« Sie leerte ihre Tasse, lehnte sich mit dem Kopf an ihn und seufzte. »Ich komme mir vor wie in einer Tretmühle, Gilles. Ich hab die Nase voll von immer neuen Männern, immer neuen Namen und Gesichtern, die ich nicht durcheinanderbringen darf. Ganz zu schweigen von ihren Sachen! In meinem Badezimmer sieht es aus wie in einem Drogeriemarkt. Bei mir stehen so viele Dosen Rasierschaum und Deo herum, dass ich ein Geschäft aufmachen könnte.«
    »Adi, Schätzchen.« Weil er wusste, wie sehr sie diese Abkürzung hasste, titulierte er sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit besonderem Genuss damit. »Du solltest ein bisschen dankbarer sein. Weißt du denn nicht, wie viele Mädels sofort mit dir tauschen würden? Dass sie alles dafür geben würden, auch nur eine Nacht in deinem Prachtkörper zu stecken? Erst heute Morgen haben mir zwei Societyküken die Ohren vollgeschwärmt, was für ein aufregendes Leben du führst.«
    »Im Ernst?« Sie zog einen Schmollmund, aber er sah ihrem Spiegelbild an, dass sie sich freute.
    Natürlich tauchte ihr Name in regelmäßigen Abständen in
den Klatschspalten der wichtigsten Blätter auf - konnte sie etwas dafür, dass sie die Paparazzi magisch anzog? -, und natürlich stand er auf der Liste aller Partys, Produktpräsentationen, Geschäftseröffnungen und Wohltätigkeitsgalas, bei denen man gesehen werden musste. Und ja, wenn sie ganz ehrlich war, musste sie auch zugeben, dass sie im Lauf der Jahre einige stinkreiche, todschicke, weltberühmte Männer abgeschleppt hatte, aber es machte sie verrückt, dass alle Welt glaubte, ihr genüge dieses Leben des schönen Scheins zum Glücklichsein. Womit sie nicht sagen wollte, dass sie das Leben im Rampenlicht nicht genoss - sie hätte keine Sekunde davon missen wollen -, aber in ihrem fortgeschrittenen Alter (die Dreißig in Sichtweite) kam ihr allmählich der Verdacht, dass es im Leben noch etwas anderes geben musste.
    »Im Ernst. Also Kopf hoch, Darling. Kann schon sein, dass du auf den Charitygalas wie ein Rauschgoldengel herumschwebst, aber im
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