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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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dass Dixie Howe alles versucht hat, um ihn rumzukriegen, aber er hat einfach nicht angebissen. Woraus ich ihm natürlich keinen Vorwurf machen kann. Dixie hat ein echtes Händchen fürs Haarefärben, aber sie ist eben ein bisschen zu oft flachgelegt und dann abserviert worden.«
    »Vielleicht steht er ja nicht auf Frauen«, wandte Kate ein und drückte die »Summe«-Taste. Der Kerl in Sun Valley hatte jedenfalls keine Frauen gemocht. Das war zumindest Kates Erklärung für den Vorfall.
    Ada sog geräuschvoll die Luft ein. »Homosexuell?«
    Nein. So gern Kate geglaubt hätte, dass der Kerl schwul war und sie deshalb zurückgewiesen hatte, konnte sie es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Sie besaß ein zu ausgeprägtes Gespür für Menschen, um die Anzeichen zu übersehen. Nein, er gehörte einfach zu den Männern, die Frauen gern erniedrigten und wollten, dass sie sich mies fühlten. Entweder das, oder er litt unter Erektionsstörungen. Kate lächelte. Vielleicht auch beides.
    Ada schwieg einen Augenblick, ehe sie fortfuhr. »Rock Hudson war doch schwul, und dieser Rupert Everett auch. Reginas Sohn Tiffer ist schwul, aber er sieht nicht gut aus. Er war bei einer dieser Miss-Wahlen für Schwule unten in Boise. Dort hat er ›Don’t Rain on My Parade‹ gesungen, aber natürlich hat er nicht gewonnen. Selbst Drag Queens haben ihre Mindestanforderungen.« Sie nahm einen Stift heraus und machte sich daran, einen Scheck auszustellen. »Regina hat mir das Foto gezeigt. Ich schwöre, mit der Perücke auf dem Kopf und dem Rouge im Gesicht sieht Tiffer aus wie seine Mutter. Und Regina ähnelt eher Charles Nelson Riley als Barbara Streisand. Trotzdem wäre es eine echte Verschwendung und eine Schande, wenn dieser Sutter-Bursche schwul wäre. Andererseits würde es erklären, warum er nie mit jemandem ausgeht und noch ledig ist.« Ada riss den Scheck aus dem Heft und reichte ihn Kate. »Und Myrtle Lakes Enkelin, Rose, ist auch hinter ihm her. Rose ist ein hübsches, junges Ding, aber auch bei ihr hat er nicht angebissen.«
    Kate fragte sich, woher Ada so viel über den Besitzer des
Sportgeschäfts wissen konnte. Natürlich hätte sie sich diese Informationen ohne weiteres selbst beschaffen können, aber sie war schließlich offiziell anerkannte Privatdetektivin und besaß so etwas wie Berufsethos. Wohingegen Ada das Sandman Motel betrieb und allem Anschein nach ziemlich neugierig war.
    Nachdem Ada verschwunden war, schloss Kate die Kasse und ging nach hinten. Im Hinterzimmer roch es nach frisch geschlachtetem Fleisch und nach dem Desinfektionsmittel, das ihr Großvater zum Reinigen seiner Gerätschaften und der Schneidebretter verwendete. Im hinteren Teil des Raums befand sich die kleine Backstube, wo ihre Großmutter Kuchen, Kekse und Brot gebacken hatte. Die Utensilien waren abgedeckt. In den vergangenen beiden Jahren hatte sie niemand mehr benutzt.
    Stanley saß an einem langen Tisch, wo er sechs T-Bone-Steaks in blaue Styroporbehälter gelegt und mit Plastikfolie verpackt hatte. An der Wand hinter ihm hingen noch immer dieselben Karten über die fachgerechte Zerteilung von Schlachtfleisch. Abgesehen von den verwaisten Backutensilien sah es aus, als hätte sich seit Jahrzehnten hier nichts verändert, doch das stimmte nicht. Ihr Großvater war älter geworden und ermüdete schneller. Ihre Großmutter war tot, und Kate hatte keine Ahnung, weshalb er den Laden nicht einfach verkaufte oder jemanden engagierte, der ihn in seinem Auftrag führte.
    »Ada ist weg«, meinte Kate. »Du kannst rauskommen.«
    Stanley Caldwell sah auf, und Kate bemerkte den Kummer in seinen braunen Augen, der die Traurigkeit in seinem Herzen widerspiegelte. »Ich habe mich nicht versteckt, Katie.«
    Sie kreuzte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen einige Kartons, die in den Lagerraum gebracht werden sollten. Er war der einzige Mensch, der sie Katie nannte, als wäre sie immer noch ein kleines Mädchen. Sie sah ihn an, bis sich sein
Mund unter dem dichten grauen Schnurrbart zu einem Lächeln verzog.
    »Na ja, vielleicht doch«, gab er zu und stand auf. Sein rundes Bäuchlein zeichnete sich unter der blutverschmierten Schürze ab. »Aber diese Frau redet so viel, dass mir der Kopf schwirrt.« Er löste seine Schürze und warf sie auf die Arbeitsplatte. »Ich kann einfach keine Frau um mich haben, die ständig redet. Das ist etwas, das ich an deiner Großmutter so mochte. Sie hat nicht nur geredet, um ihre eigene Stimme zu hören.«
    Was
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