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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music
Autoren: Ian Rankin
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meinen kleinen Plausch mit Sonia im Ox sehr genossen.«
    »Sie ist toll.«
    »Das finde ich auch.« Rebus schwieg kurz, während er das Auto aus der Parklücke hinausmanövrierte und sich in den Verkehr einfädelte.
    »Wo fahren wir hin?«
    »Haben Sie das mit Andropow gehört?«, fragte Rebus, ohne auf die Frage einzugehen. »Er wird als ›unerwünschte Person‹ nach Hause geschickt. Hab ich gestern von Siobhan gehört – sie war im Dienst, wollte Stuart Janney die Chance zu einem Geständnis geben. Das Mädchen schaltet niemals ab … wie sie sagt, ist Stachow offenbar einer der Guten. Er hatte Andropow beobachtet, wollte nicht, dass er Schottland ›infizierte‹, wie er das schon mit Russland getan hatte. Stachow arbeitete mit Stone zusammen …« Rebus unterbrach sich. »Aber Sie kennen DI Stone ja gar nicht, oder?« Goodyear schüttelte den Kopf. »Er war derjenige, der Cafferty beobachtet hat.«
    »Okay.« Goodyear wirkte nach wie vor verwirrt.
    »In Moskau«, fuhr Rebus fort, »wird man Andropow wegen Korruption den Prozess machen. Er hatte vor, politisches Asyl zu beantragen – ob Sie’s glauben oder nicht. Und dazu alle seine nützlichen Kontakte als Referenzen benutzen. Kann natürlich sein, dass er in Russland ja wirklich in Lebensgefahr ist.« Rebus schniefte laut. »Ist aber nicht unser Problem.«
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Goodyear noch einmal. Wieder ging Rebus nicht darauf ein.
    »Wissen Sie, was ich gestern gemacht hab, während Siobhan schuftete? Bin raus nach Oxgangs und hab zugeschaut, wie die ein paar Hochhäuser gesprengt haben. Ich wusste noch, dass ich da im Lauf der Jahre ein paar Festnahmen durchgeführt hatte, aber an irgendwelche Einzelheiten konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich schätze, das bedeutet, dass meine Zeit wirklich vorbei ist, Todd. Heute Morgen steht in der Zeitung, dass mehr englische Wähler als Schotten der Ansicht sind, wir sollten unabhängig werden.« Rebus wandte sich zu seinem Beifahrer. »Gibt einem zu denken, was?«
    »Also, ich denke, dass Sie seit Samstag noch nicht wieder nüchtern geworden sind.«
    »Tut mir leid, Todd, ich quassel Sie in Grund und Boden, was? Ich hab mir alles Mögliche durch den Kopf gehen lassen. Da bin ich auf ein paar Dinge gestoßen, die mir schon eine ganze Weile früher hätten auffallen sollen.«
    »Was denn für Dinge?«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Christ sind, Todd?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Aber es gibt unterschiedliche Arten von Christen … und ich würde sagen, Sie tendieren zur alttestamentarischen Spezies – Auge um Auge und so.«
    »Ich hab keine Ahnung, wovon Sie reden.«
    »Kann ich Ihnen natürlich nicht übel nehmen – fürs Alte Testament lass ich jederzeit alles stehen … Gut und Böse, so klar geschieden wie Tag und Nacht.«
    »Ich glaube, Sie sollten mich zum Haymarket zurückfahren.«
    Aber Rebus hatte nicht die Absicht, das zu tun. »Samstagvormittag«, sagte er, »auf dem Korridor draußen vor den Vernehmungsräumen – erinnern Sie sich? Sie waren wieder in Uniform und dabei, sich zu verabschieden.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Da sagten Sie, ich müsste den Kofferraum vom Saab in Ordnung bringen lassen.« Rebus sah seinen Beifahrer an. »Bin übrigens noch nicht dazu gekommen.«
    »Obwohl Sie jetzt jede Menge Zeit haben.«
    Rebus lachte laut los, hörte aber dann abrupt wieder auf. »Was mir zu denken gab, war … woher wussten Sie das?«
    »Was?«
    »Dass mein Kofferraum nicht richtig schließt – ich hab Siobhan gefragt, und sie kann sich nicht erinnern, Ihnen was darüber gesagt zu haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das Thema in keinem unserer verschiedenen Pläuschchen angeschnitten wurde.«
    »Am Abend des Todorow-Mordes, am Tatort«, erklärte Goodyear.
    Rebus nickte langsam. »Genau meine Überlegung. Als Shiv und ich an der Raeburn Wynd ankamen, waren Sie schon da. Das heißt, Sie haben gesehen, wie wir die Ausrüstung aus dem Auto holten, haben gesehen, dass ich es nicht schaffte, den Kofferraum richtig zu schließen.«
    »Na und?«
    »Tja, das ist genau der Punkt, bei dem ich mir nicht so sicher bin. Aber jetzt kommt, worüber ich mir sicher bin. Ihr Großvater wurde mit meiner Hilfe eingesperrt, und als er starb, brach Ihre Familie auseinander. So was hinterlässt einen Schmerz, der Jahre andauern kann, Todd. Ihr Bruder Sol geriet durch Big Ger Cafferty auf die schiefe Bahn. Sie kannten die Gerüchte über mich und Cafferty … Siobhan hat bestätigt, dass
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