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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen
Autoren: Ian Rankin
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in Aberdeen könnte es einen Fall für uns geben.« Schließlich drehte Fox sich zu McEwan um. »Und das brachte Sie auf eine Idee. Vielleicht wussten Sie ja schon ein bisschen was über Jamie Breck, was für eine Art Polizist er war. Ihrer Einschätzung nach mussten wir gut miteinander auskommen. Ich würde von ihm fasziniert sein, würde anfangen, vieles bei ihm zu sehen, was ich selbst nicht bin ... Sie machten also ein Geschäft mit Grampian: Die Kollegen in Aberdeen würden meine Beschattung übernehmen, und Sie würden alles in Ihrer Macht Stehende tun, damit die Ermittlungen gegen Grampian so glimpflich wie möglich verliefen.«
    Fox ging zu seinem Sessel und setzte sich McEwan gegenüber. Der starrte die Bücherstapel auf dem Fußboden neben sich an. Hin und wieder nahm er ein Buch und tat, als läse er darin, bevor er es wieder zurücklegte.
    »Sie hatten das ganze Wochenende Zeit darüber nachzudenken«, fuhr Fox fort, »sich zu vergewissern, dass es sich richtig anfühlte. Ich bekam den Auftrag, Jamie Breck zu observieren. Je mehr ich über ihn herausfand, desto mehr begann ich ihm statt den Indizien zu trauen. Und nach allem, was Sie inzwischen über mich wussten, konnten Sie sicher sein, dass ich früher oder später in irgendein Fettnäpfchen treten würde. Das war es, was Sie brauchten: dass ich einen Fehler machte. Ich sollte genauso zu Fall gebracht werden wie Breck, und aus genau denselben Gründen.« Fox hielt inne. »Die Sie, falls das stimmt, in eine Reihe mit Bull Wauchope und Charlie Brogan stellen ...« Er ließ die Anschuldigung im Raum stehen, während McEwan die Seiten eines weiteren Buchs durchblätterte.
    »Falls das stimmt«, wiederholte McEwan.
    »Der einzige wirkliche Zufall war, dass Breck dem Ermittlungsteam im Mordfall Faulkner zugewiesen wurde, für Sie der reinste Goldstaub! Damit boten sich mir noch einmal ganz neue Möglichkeiten, auf die Nase zu fallen ...«
    Wieder hielt Fox inne, um McEwan eine Gelegenheit zum Sprechen zu geben, die dieser jedoch nicht zu ergreifen gedachte.
    »Als ich Traynors Akte durchging, habe ich auch einen Blick in Ihre geworfen, Bob. Dabei fiel mir etwas ein, was Sie ganz zu Anfang der Ermittlungen gegen Heaton gesagt hatten, nämlich, dass Sie sich da heraushalten müssten. Und Sie hatten recht: Schließlich haben Sie im selben Büro gearbeitet wie er. Nur für kurze Zeit, aber solche Dinge können auf uns zurückfallen, sobald ein Strafverteidiger sie in die Finger bekommt. Ihre Akte erzählte allerdings eine andere Geschichte. Glen Heaton war vor langer Zeit Ihr Partner, er fing gerade an, und Sie waren derjenige, der ihn mit allem vertraut machte. Sie wollten, dass mein Ruf geschädigt würde, damit sein Anwalt das vor Gericht gegen uns verwenden könnte. Sie wollten die Innere scheitern sehen. Ihr eigenes Team, Bob ...«
    Zum ersten Mal blickte McEwan auf. »Und das ist Ihrer Meinung nach die einzige Möglichkeit, wie das alles aufgeht?«, fragte er.
    »Wissen Sie noch, wie Sie mir sagten, Breck und Heaton seien nicht gerade die dicksten Freunde? Sie behaupteten, sie hätten mit jemandem in Torphichen gesprochen, dabei hatten Sie sich mit Ihrem alten Freund Heaton verständigt, hab ich recht? Wir dürfen unseren alten Freunden nicht helfen«, fuhr Fox mit vorgeneigtem Oberkörper fort. »Wir sind die Innere.«
    McEwan räusperte sich. »Glen Heaton erledigt seine Arbeit, Malcolm.«
    »Genau diese Entschuldigung hören wir immer!« Fox wartete, dass McEwan noch etwas sagte, doch der warf nur das Buch, das er in der Hand hatte, auf den Couchtisch und lehnte sich auf dem Sofa zurück.
    »Und ich dachte, Wauchope hätte Heaton geholfen«, gestand Fox mit einem reuevollen Lächeln.
    »Bull Wauchope und Terry Vass sind schlechte Menschen, Malcolm.«
    »Und Sie nicht?« Fox starrte seinen Chef an. Nach längerem Schweigen seufzte er. »Morgen früh«, sagte er, »werden Sie alles über Wauchope und Brogan und Vince Faulkner dem Chief Constable vortragen ...«
    »Alles?«, wiederholte McEwan.
    »Sie werden ihm von Traynor erzählen müssen und dafür sorgen, dass Jamie Breck ohne den Hauch einer Verunglimpfung oder eines Makels wieder in seine Funktion eingesetzt wird.«
    McEwan nickte bedächtig. »Und was wird mit uns?«
    »Als letzte Amtshandlung vor Verlassen seines Büros werden Sie dem Chief Ihre Kündigung überreichen - Sie haben also noch ein paar Stunden Zeit, sich eine passende Begründung auszudenken. Außerdem möchte ich, dass DI Stoddart
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