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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen
Autoren: Ian Rankin
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wieder ihrer Arbeit in Aberdeen nachgeht und man mir sagt, dass ich wieder im Dienst bin. Aber nicht mit Ihnen als Vorgesetztem.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann ist es an mir, mit dem Chief zu sprechen.«
    »Mein Wort würde gegen Ihres stehen.«
    »Wollen Sie es wirklich darauf ankommen lassen? Nur zu ...«
    Fox stand auf. »Ich gehe davon aus, dass es sich in ein paar Stunden herausstellen wird.«
    Den Blick unverwandt auf Fox gerichtet, griff McEwan in die Tasche und holte ein Handy heraus. »Ich bin ausgesprochen erfreut über die hohe Meinung, die Sie von mir haben«, sagte er leise, während er eine Nummer eintippte. Als am anderen Ende jemand abhob, sagte er nur vier Wörter.
    »Kommen Sie besser rein.«
    Fox hörte erneut eine Autotür auf- und zugehen. McEwan hatte das Wohnzimmer lange genug verlassen, um dem Neuankömmling die Tür zu öffnen. Aus der Diele hörte Fox ein paar kurze, gemurmelte Sätze. Sicher hatte McEwan Glen Heaton mitgebracht ... Für den Fall war Fox bereit. Die Tür öffnete sich, und McEwan führte einen distinguiert aussehenden Mann ins Zimmer.
    »Malcolm«, übernahm er die Vorstellung, »Sie kennen vielleicht den Chief Constable noch nicht...«
    Der Chief hieß Jim Bars, und er streckte Fox die Hand hin. Er war Ende fünfzig, mit dichtem silbergrauem Haar, das von der Stirn aus nach hinten gekämmt war.
    »Sir«, begrüßte Fox ihn.
    »Bob hat mir gerade erzählt, dass Sie etwas völlig missverstanden haben«, sagte Bars. Aus tief liegenden Augen schaute er Fox prüfend an. »Vielleicht sollten wir uns erst mal setzen.«
    Der Chief Constable wartete, bis alle Platz genommen hatten, bevor er sich Fox zuwandte. »Sie haben sich Adam Traynors Akte angeschaut, stimmt's?«
    »Ja, Sir.«
    »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen?«
    Fox nickte langsam. »Es standen einige Bemerkungen von Ihnen darin ... Zwischen den Zeilen meinte ich lesen zu können, dass Sie Traynor eigentlich nie als möglichen Nachfolger betrachtet haben.«
    Byars wandte sich McEwan zu. »Aufgeweckter Kerl, Bob.«
    »Ja, Sir«, pflichtete McEwan ihm bei. »Gelegentlich.«
    Byars richtete den Blick wieder auf Fox. »Zufällig liegen Sie ziemlich richtig: Über Adam Traynor haben immer Gerüchte kursiert.«
    »Die bis in seine Zeit in Dundee zurückreichten?«, mutmaßte Fox.
    »Ahnungen, dass er früher in schlechter Gesellschaft verkehrte. Bruce Wauchope, zum Beispiel ...«
    »Vermutlich war es Wauchope, der Traynor mit Glen Heaton bekannt machte«, unterbrach Bob McEwan, den Blick auf Fox geheftet. »Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass Heaton und ich uns schon ziemlich lange kennen ... Aber ich hätte nie einen meiner Männer verraten, Malcolm.«
    Fox schluckte. Ihm stieg langsam das Blut in die Wangen.
    »Bob«, fuhr der Chief Constable fort, »wusste, dass irgendetwas im Gange war. Auf gar keinen Fall hätte Traynor eine Überwachungsmaßnahme gegen Sie genehmigen dürfen, ohne Bob darüber auf dem Laufenden zu halten. Bob wusste bereits, dass ich gewisse Bedenken gegen meinen Stellvertreter hegte, die er jetzt teilte. DI Stoddart hat mit ihrem DCC oben in Grampian gesprochen, und er hat zugegeben, dass es Traynor war, der die Überwachung angeordnet hatte.«
    »Er hat es zugegeben? Einfach so?«
    Der Chief Constable zuckte die Schultern. »Unter der Voraussetzung, dass wir ein paar Einzelheiten für uns behalten.«
    »Mit anderen Worten, wir sollten nicht von den Dächern pfeifen, dass Traynor ihm ein Geschäft angeboten hatte: Wenn Grampian mich überwacht, lehnt die Innere von Edinburgh die Ermittlung gegen Aberdeen ab, hab ich recht?«
    »So ungefähr ... Schauen Sie, ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind ...«
    »Nicht halb so verärgert wie ich«, fuhr McEwan dazwischen und fixierte Fox mit seinem Blick. »Haben Sie wirklich gedacht, ich steckte hinter all dem?«
    »Sie sind nicht derjenige, der da draußen als Kanonenfutter gedient hat«, murmelte Fox. Er ließ sich in seinen Sessel fallen und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Ihm fiel etwas ein, was sein Vater zu ihm gesagt hatte: Du musst dich vorsehen, hörst du ... Maschinen, denen ist nicht zu trauen ... Vielleicht war der alte Knabe am Ende gar nicht so verwirrt gewesen. Der Polizeiapparat bestand aus einer Reihe miteinander verbundener Mechanismen, und jeder einzelne davon konnte manipuliert werden, unsauber arbeiten oder einer Korrektur bedürfen ...
    »Warum hat Traynor die zweite Abhöraktion bei Breck abgesagt?«, fragte er
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