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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben
Autoren: Amy J. Fetzer
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dünner Stimme wisperte: »Ich liebe dich, Pirat.«
    Seine Arme schlossen sich so fest um sie, als wollte er sie nie mehr loslassen. Er machte die Augen fest zu, als er einen Kuss auf ihre feuchte Schulter drückte. Er wollte nicht, dass sie die Angst sah, die er nicht länger verbergen konnte.
     
    Dane lehnte sich an den Bugspriet und zog seine Frau fest an sich.
    »Dafür, dass du dich heimlich aus dem Haus geschlichen hast, sollte ich dir deinen süßen Po versohlen«, sagte er und streichelte den erwähnten Körperteil.
    »Dane! Die Crew!«
    Er grinste verschmitzt durch die dunklen Locken, die ihm der Wind ins Gesicht wehte. »Die Männer haben Befehl, nicht weiter als mittschiffs zu kommen.«
    »Wenn das so ist …« Sie legte den Kopf zurück und knabberte an der bronzebraunen Haut seiner Kehle.
    Dane stöhnte leise, als sie mit den Händen über seine Brust strich und ihre zarten Finger unter den Stoff seines Hemds schob. »Willst du mich dazu bringen, dir zu verzeihen?«
    Ihre Augen tanzten. »Funktioniert es?«
    »Ja, meine Liebste. O ja.«
    »Duncan hat mich gebeten, das hier abzuliefern.«
    Tess und Dane lösten sich langsam voneinander, als sie Ramseys Stimme hörten. Er hielt ihnen ein gefaltetes Stück Papier hin, dessen Ränder vom Alter bräunlich verfärbt waren. Tess sah Ramsey fragend an, als sie es nahm.
    »Er sagt, es wäre aus dem Beutel mit Diamanten gefallen, als er die Kajüte aufräumte.«
    Ramseys Lippen zuckten, und Tess errötete, als sie an das verräterische Durcheinander hastig abgelegter Sachen dachte, das sie und Dane in der Kajüte zurückgelassen hatten. Sie trug jetzt Hemd und Hose von Dane, und Ramseys interessierter Blick sagte ihr, dass ihm gefiel, was er sah. Aber der unbekümmerte Ausdruck in seinen Augen war bald verschwunden und wich einer inneren Ruhelosigkeit, die sein schwaches Lächeln nicht überspielen konnte. Die Witch versuchte, die Triton einzuholen, und Tess wünschte, sie würden schneller vorankommen. Vielleicht war er ja ganz der Alte, wenn er wieder auf seinem Schiff war? Im Moment wirkte Ramseys Verhalten seltsam, auffallend ruhig, beinahe düster. Keine Scherze, kein unbeschwertes Geplauder. Es war, als hätte er sein Lieblingsspielzeug verloren. Oder eine Frau. Tess grinste in sich hinein; vermutlich Letzteres.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Umschlag zu. Wie kommt es, dass er mir nie aufgefallen ist?, fragte sie sich und drehte ihn in ihren Händen hin und her. Nachdem sie das Siegel erbrochen hatte, das offensichtlich mehrfach ersetzt worden war, faltete sie das knisternde Papier auseinander und las den Inhalt.
     
    Mistress Tess Blackwell!
    Es ist mein Wunsch, dass Sie die Vergangenheit verstehen, um möglicherweise die Zukunft zu kennen und den Tod zu verhindern, den ich mit eigenen Augen angesehen habe.
     
    Der Brief war von Elizabeth! Tess blickte auf und kniff die Augen zusammen. Die Insel war nur noch ein Punkt am Horizont, der Rauch ein dünner grauer Faden vor einem klaren Himmel. Tess hoffte, dass es Elizabeth gelungen war zu fliehen, korrigierte den Gedanken dann rasch. Es musste ihr gelungen sein; die Familie Rothmere existierte im zwanzigsten Jahrhundert noch. Auch erinnerte sich Tess, dass von einem unehelichen Kind Phillips die Rede gewesen war. Sie las weiter.
     
    Soll ich mit Wilhelmina, Phillips Mutter, beginnen? Eine außerordentlich gewöhnliche Person, die überzeugt war, dass Macht mit Geld und Juwelen zu kaufen war. Devlin sorgte gut für sie und ihren Sohn, und doch wollte sie immer mehr. Wie Phillip bekam sie nie genug. Sie war falsch, wissen Sie. Phillip hatte Vermögen, nicht nur das, was er Grayson gestohlen hatte, aber er hatte nie Macht, nur habgierige Diener. Ich bin nicht so wirrköpfig, dass ich mich dazu bringen lasse, mir das Leben zu nehmen wie Wilhelmina. Ich werde dem Namen Rothmere wieder Bedeutung geben. Ach herrje, ich greife ein wenig vor, nicht wahr? Devlin und meine Mama waren ein Liebespaar. Ich bin das Produkt dieser Verbindung. Ich bin eine Rothmere.
     
    Tess blinzelte. Elizabeth war seine Halbschwester? Das Kind! Sie überflog den Rest des Schreibens: Details des sexuellen Missbrauchs an Elizabeth, die Grausamkeit Phillips, wie er anderen Männern erlaubte – sie konnte nicht weiterlesen.
    »Tess?«
    Danes Blick wanderte fragend von dem Brief zu ihr.
    Tess musste tief Luft holen, bevor sie antworten konnte. »Er ist von Elizabeth. Wann sie ihn geschrieben hat, weiß ich nicht. Sie erzählt darin
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