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Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Titel: Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
Autoren: DAY LECLAIRE
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wie möglich in euren Besitz bekommen.“ Ein breites, zufriedenes Lächeln überzog ihr Gesicht. „Und das Ergebnis meiner kleinen Winkelzüge ist: Endlich habe ich die Dantes geschlagen. Mehr wollte ich nie. Nur einmal, ein einziges Mal, gegen euch gewinnen.“
    Sevs Gesichtszüge entgleisten. Er war nahe daran aufzuspringen, nur sein Großvater hielt ihn zurück. „Und jetzt?“, fragte Primo.
    Sie zuckte achtlos mit den Schultern. „Das Spiel ist vorbei, ich habe gewonnen, und ihr könnt jetzt gern euer Geld zurückhaben. Abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebühr.“
    „Grandma!“
    „Was denn? Ich brauche ein neues Auto. Und die paar Dollar – dreißigtausend oder so – tun den Dantes nicht weh.“
    „Dreißigtausend!“, stieß Shayla hervor.
    „Das reicht für ein ganz schön großes Auto“, meinte Draco.
    Leticia hob eine Augenbraue. „Einen gewissen Komfort braucht man in meinem Alter schon, mein Lieber.“
    Er ließ es dabei bewenden und wandte sich wichtigeren Dingen zu. „Eines müssen wir noch klären.“
    „Was denn noch?“, fragte Leticia und runzelte die Stirn. „Ich habe euch alles gesagt. Jedenfalls alles, was ich preisgeben wollte.“
    Draco streckte die Hand aus. „Wenn ich bitte mal Ihren Ehering sehen dürfte …?“
    Einen Augenblick lang dachte er, sie würde sich weigern. Doch dann zog sie das Stück aus ihrer Handtasche und legte es auf den Tisch. Das prächtige Funkeln des eingearbeiteten Diamanten ließ keinen Zweifel.
    Plötzlich verstand Shayla. „Oh, Grandma, was hast du getan?“
    Leticia senkte den Kopf. „Tut mir leid, Liebling. Tut mir so leid.“
    „Warum ist mir das bloß nicht eher aufgefallen?“, murmelte Shayla. Sie war den Tränen nahe. „Es ist ein Feuerdiamant, aber er kann nicht aus den Charleston-Minen stammen, dafür hast du ihn schon zu lange.“ Enttäuscht sah sie ihre Großmutter an. „Ich hatte mich schon immer gewundert, warum du Grandpas Ring nicht mehr am Finger getragen hast. Der Grund ist: Es ist nicht sein Ring. Du hast damals den Diebstahl von Dracos Feuerdiamanten arrangiert, stimmt’s?“
    „Nein, das habe ich nicht, ich schwöre. Bitte, Shayla, du musst mir glauben.“ Sie griff nach der Hand ihrer Enkelin, aber Shayla zog sie zurück. „Trotzdem bin ich schuldig, weil ich weiß, wer sie gestohlen hat. Es war ein ehemaliger Charleston-Angestellter namens Clint Bodine. Ich werde mein Leben lang bereuen, dass ich ihn nicht angezeigt habe, als er mir seine Tat gestanden hat.“
    „Und warum haben Sie es nicht getan?“, fragte Draco.
    Verlegen knetete sie die Hände. „Weil er mir einen der gestohlenen Feuerdiamanten geschenkt hat – bereits in den Ring eingearbeitet.“
    „Es ist ein Ehering, Letty“, unterbrach Primo. „Warum sollte er dir einen Ehering schenken? Was ist mit dem passiert, den du von William bekommen hast?“
    „Ich … ich habe ihn verkauft“, flüsterte sie. „Um einen weiteren Teil unserer Schulden zu begleichen. Clint wusste, was ich getan hatte, und hat mir diesen als Ersatz geschenkt. Eigentlich wollte ich den Diamanten zurückgeben, aber dann habe ich es doch nicht getan. Und das tut mir wirklich und ehrlich leid. Ich schäme mich sehr dafür.“
    Was für eine merkwürdige Frau. Ohne mit der Wimper zu zucken, zog sie einen Plan durch, die Dantes um mehrere Millionen Dollar zu betrügen. Das hielt sie für gerechtfertigt. Aber einen gestohlenen Diamanten zu behalten – das war falsch, das beschämte sie. Plötzlich dämmerte es Draco. „Sie haben ihn behalten, weil er gewissermaßen Ihr Sicherheitsnetz war, stimmt’s?“
    Langsam und bedächtig nickte sie. Und ihr war anzusehen, wie erschöpft sie jetzt war. „Ja, mein Notgroschen für den Fall, dass alles schiefgeht.“ Wieder versuchte sie Shaylas Hand zu ergreifen, diesmal als Geste der Entschuldigung. Als Shayla es zuließ, atmete sie auf und schloss erleichtert die Augen. „Und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich ihn auch behalten, weil er mich immer daran erinnert hat, wie die Charlestons wegen der Dantes leiden mussten.“
    Mehr gab es nicht zu sagen, das Treffen war beendet. Primo nahm Leticia beiseite, um noch in Ruhe unter vier Augen mit ihr zu sprechen, während die übrigen Familienmitglieder lebhaft über das eben Gehörte diskutierten.
    Juice trat verlegen an Draco heran. „Ich hoffe, ich konnte dir helfen, Mann. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich habe es für deine Familie nur noch schlimmer gemacht. Wenn ich bedenke, was
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