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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt
Autoren: Emma Merritt
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Diese Art Glück möchte ich nicht noch einmal durchmachen. Diesmal will ich Liebe und eine wahre Partnerschaft. Weder für dich noch für irgend jemand anders gebe ich meine Unabhängigkeit auf, Jared. Ich will nicht wieder, dass du mein Leben planst und mich wie eine Puppe ohne Hirn und Gefühle behandelst.”
    “Du willst doch nicht behaupten, dass du dich in diesem Kasten von einem Haus wohl fühlst”, sagte Jared. “Oder dass du gern jeden Tag zur Arbeit gehst. Sag mir ins Gesicht, dass du das Wohlleben, dass ich dir geschaffen habe, nicht vermisst.”
    Eine derartige Auseinandersetzung mit Jared hatte Rachel früher in Tränen ausbrechen lassen. Das war vorbei. “Ich schäme mich nicht, in diesem .Kasten’ zu leben”, erwiderte sie ruhig. “Im Gegenteil, ich bin stolz auf mein Zuhause. Meine Arbeit habe ich gern, und das Wohlleben vermisse ich nicht im geringsten. Man braucht kein Vermögen, Jared, um aus seinem Leben etwas zu machen. Und ich mache etwas aus meinem Leben. Und jetzt geh’ und komm’ nicht wieder, wenn du nicht eingeladen bist.”
    “Das kann nicht dein Ernst sein.” Er war wie vor den Kopf geschlagen. Niemals hätte er eine solche Haltung von ihr erwartet. “Denkst du denn gar nicht an die Kinder?”
    “Ständig”, erwiderte sie und musste über seine Verwirrung lächeln. “Sie würden nicht glücklich werden, wenn sie mit Eltern aufwachsen müssten, die einander nicht lieben.”
    “Du hältst dich wohl für sehr schlau!” fuhr Jared auf und ließ eine Faust durch die Luft schießen. “Irrtum. Ich werde deinen Namen durch den Dreck ziehen und deinen Ruf zerstören, Rachel March. Und wenn ich damit fertig bin, werden diese Kinder dich hassen und nichts mehr mit dir zu tun haben wollen.”
    Rachel hörte sich Jareds Geifern und Toben an. Sie war nicht sicher, ob er es ernst meinte oder nur den verzweifelten Versuch machte, seinen Kopf durchzusetzen. Aber sie war entschlossen, sich nicht mehr von ihm beirren zu lassen.
    Als er schließlich ganz außer Atem innehielt, entgegnete sie ruhig: “Es gab eine Zeit, da konntest du mich in Angst und Schrecken versetzen, Jared. Heute nicht mehr. Ich habe keine Angst, die Liebe meiner Kinder zu verlieren. Und jetzt geh. Wir haben gesagt, was zu sagen ist.”
    “Ich werde dich vor Gericht bringen”, drohte er, und da er merkte, dass keiner seiner Angriffe etwas auszurichten vermochte, setzte er noch hinzu: “Lucas Brand kriegt dich nicht.”
    “Lucas liebt mich”, entgegnete Rachel ruhig. “Dagegen kannst du nichts ausrichten. “Geh jetzt, Jared.”
    “Ich gehe”, schrie er theatralisch, “aber glaub ja nicht, dass ich mit dir fertig bin.”

    Eine Tür öffnete sich, und Jae kam hereingestürzt. “Daddy”, rief sie, “geh nicht ohne mich nach Dallas.”
    “Pack deine Sachen!” sagte er.
    “Ohne meine Erlaubnis kann sie nicht mit dir gehen”, entgegnete Rachel. “Außerdem muss sie sich von der Schule abmelden.”
    “Und du verweigerst die Erlaubnis, um mir eins auszuwischen”, sagte Jared.
    Rachels Blick wanderte von Jae zu Jared.
    “Bitte, Mom”, bettelte Jae. “Lass mich mit Dad gehen. In zwei Wochen ist das Semester zu Ende.”
    “Na gut”, sagte Rachel, obgleich es ihr ins Herz schnitt. Es war sinnlos, durch Zwang die Kluft zwischen Jae und ihr zu vergrößern.
    “Und was ist mit den Jungen, Rachel?” fragte Jared.
    “Vielleicht wollen sie ihre Ferien auch mit mir verbringen.
    Wollen wir sie fragen, oder kannst du ihre Antwort nicht ertragen?”
    Derart in die Enge getrieben, blieb Rachel nichts anderes übrig, als die Jungen zu rufen. “Euer Vater möchte wissen, ob ihr Weihnachten mit ihm verbringen wollt.”
    Keiner der beiden antwortete sofort/Sie sahen ihren Vater an, dann die Mutter und blickten schließlich zu Boden. Dann hob Sammy den Kopf. “Ich kann nicht, Daddy. Ich muss Dugan mit den Lebensmitteln helfen, die wir an Arme austeilen.
    Außerdem”, er schob sich an Rachel heran und fasste ihre Hand,
    “ich will bei Mama sein und unserem Weihnachtsbaum. Sie ist einsam ohne mich.”
    “Und wie ist es mit dir, Neal?”
    “Ich möchte bei Mom bleiben, Dad.”
    “Na gut, das war’s dann”, sagte Jared mit fast unheimlicher Ruhe. Er wandte sich an Jae. “Dann komme ich morgen um drei, um dich abzuholen. Sei reisefertig.”

    Das Haus lag im Dunkeln, und die Kinder schliefen. Rachel aber fand keinen Schlaf. Seit der Scheidung hatte sie sich nicht so elend gefühlt. Sie konnte sich ein Leben ohne
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