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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer
Autoren: Anne Gracie
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eine Überraschung.“ Sie blinzelte Sebastian verschwörerisch zu.
    Er nickte. Gideon hatte ihm schon von der Überraschung erzählt.
    Das Haus des Jagdaufsehers stand am Rande eines Dickichts und bot einen weiten Blick auf die rollenden Hügel. Im Vorgarten blühten unzählige Blumen.
    Mrs. Anslow öffnete ihnen die Tür und führte sie stolz in ihr kleines Besucherzimmer. „Ich hole Anslow und den Tee.“
    Ein großer, grauhaariger, vom Wetter gegerbter Mann in Lederkleidern gesellte sich kurz darauf zu ihnen, gefolgt von Mrs. Anslow mit einem Teetablett. Hinter ihr kam ...
    „May!“, rief Hope und blinzelte erstaunt. „Das bist du doch, oder?“
    Das kleine, dürre Mädchen grinste sie breit an, sodass ihre Zahnlücke zu sehen war. Aufgeregt berichtete sie: „Ja, Miss, ich bin’s. Ich lebe jetzt hier, bei den Anslows.“
    Mrs. Anslow legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie. „Und sie ist ein so liebes Mädchen.“ Das Gesicht der kleine May strahlte fröhlich. Sie lief zum Teetisch und begann die Tassen hinzustellen.
    „Wir hatten nie Kinder, Anslow und ich, daher haben wir, als Mylady fragte, uns gedacht, es würde nicht schaden. Anslow war sich nicht so sicher, ein Waisenkind aus London aufzunehmen ...“
    Der Mann erklärte schroff: „Aye, aber es ist alles gut gegangen. Sie ist ein großartiges Kind, unsere May. Wer hätte denn Interesse, meine Welpen anzusehen?“
    „Welpen?“, quietschte Dorie. Sie schaute zu Sebastian, der grinste.
    Anslow deutete mit dem Kopf hinter sich. „Draußen im Schuppen. Komm, May, wir zeigen sie den Mädchen.“ Er ging voran, und May hüpfte neben ihm, hielt seine Hand so stolz, dass Hope mit den Tränen rang. Dorie und Cassie, die sich nicht lumpen lassen wollten, nahmen Sebastians Hände und folgten ihnen.
    „Das war eine Überraschung“, sagte Mrs. Anslow. „Mylady hat es eingefädelt. Sie wusste, dass ich einsam bin, so ganz ohne eigene Kinder.“
    Hope blickte Prudence an. „Du warst das? Aber wie?“ Prudence lächelte froh. „Du hast mir von ihr geschrieben, erinnerst du dich? Von dem kleinen Mädchen, das um eine Puppe zum Liebhaben betete ... und ich musste an die Anslows denken, die um ein Kind beteten. Dann erwähnte Tante Gussie in einem Brief, dass sie nun zum Vorstand der Anstalt gehöre. Daher habe ich ihr von den Anslows berichtet, und sie hat May geschickt.“
    „Aye“, stimmte ihr Mrs. Anslow zu. „Und wir könnten nicht glücklicher sein.“
    Alle waren im roten Salon versammelt. Es war ein warmer Abend, und die französischen Fenster standen offen. Eine leise, süß duftende Brise bauschte die Vorhänge.
    Auf der Terrasse spielten Cassie und Grace mit ihren neuen Welpen. Bellen und Lachen drangen immer wieder nach innen.
    Charity war mit Aurora nach unten gekommen. Sie und Edward saßen lächelnd nebeneinander auf dem Sofa. Edward hielt das schlafende Baby, ganz der stolze, vernarrte Papa.
    Dorie thronte auf einem Lehnstuhl. Sie hatte ein kleines Bündel im Arm. Große braune Augen schauten sie bewundernd an, eine runde kleine Schnauze tauchte plötzlich auf, und dann leckte ihr eine nasse, warme Zunge übers Gesicht. Dorie kicherte und drückte ihren Welpen an sich.
    Sebastian wurde die Brust eng. Alles würde gut werden. Besser als gut. Es würde einfach wundervoll sein.
    Prudence und Gideon schlenderten Arm in Arm auf die Terrasse, unterhielten sich. Lady Augusta und Sir Oswald spielten Karten mit den Zwillingen.
    Sebastian schaute sich im Zimmer um. Er besaß mehr, als er je für möglich gehalten hätte, und der Gedanke ängstigte ihn auf einmal. Was, wenn das Leben seiner Kontrolle entglitt? Das war ihm auch vorher schon geschehen. Menschen verschwanden. Familien konnten durch eine Laune des Schicksals auseinandergerissen werden, Pläne ins Leere laufen ... wenn sie nicht sofort umgesetzt wurden.
    Er ging zu Hope und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Lass uns rasch heiraten.“
    Sie Oswald schaute von seinen Karten auf. „Es kann erst in ein paar Monaten sein. Man kann die Dinge in einer so bekannten Kirche wie St. George nicht überstürzen.“
    „Und Hope muss sich noch ihre Aussteuer kaufen“, fügte Lady Augusta hinzu.
    Hope lehnte sich nach hinten, bis sie mit den Schultern Sebastian berührte, küsste die Hand auf ihrer Schulter und lächelte ihn an. „Wann wollt ihr Aurora taufen lassen?“, fragte sie Charity.
    Edward antwortete: „In drei Wochen. Ich habe es heute Morgen arrangiert.“
    Zu
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