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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer
Autoren: Anne Gracie
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Steinen auf Großvaters Landsitz in Northumberland errichtet. Sie hatten den Steinen alle ihre Geheimnisse anvertraut, und lange Zeit war es ihr einziger Ort des Trostes gewesen.
    Prudence nickte, und ihre Augen leuchteten. „Ja, da er wusste, keine von uns würde je nach Dereham zurückkehren wollen, hat mein liebster Gemahl jeden Stein herbringen lassen. Er hat sogar einen von Grace’ Milchzähnen darin gefunden und auch mitgenommen.“ Sie stand auf. „Jetzt kommt mit nach unten. Der Tee müsste inzwischen fertig sein, und ich bin halb verhungert.“
    Gerade waren sie mit dem Tee fertig, als ein Dienstmädchen anklopfte. „Euer Gnaden, Sie hatten gebeten, benachrichtigt zu werden, sobald Ihre Gnaden aufwacht.“
    „Ah!“ Edward strahlte. „Charity ist wach. Kommt, ihr wollt sie sicherlich sehen und unsere wunderschöne Aurora auch.“
    Lady Gussie, Hope, Faith und Grace eilten sogleich nach oben. Edward blickte Cassie und Dorie an. „Würdet ihr beide auch gern das Baby sehen? Soweit ich weiß, will euer Bruder Hope heiraten, was euch also fast zu angeheirateten Tanten des Babys macht.“
    Dorie und Cassie schauten Sebastian um Bestätigung heischend an. Er nickte und erkannte im selben Moment, dass er ihnen schon früher von seinen Heiratsplänen hätte erzählen sollen. Es war alles so schnell gegangen. Er setzte zu einer Erklärung an, aber sie fielen ihm ins Wort.
    „Oh, wir wissen, dass du Miss Hope heiraten willst“, sagte Cassie, „aber uns war nicht bewusst, dass wir damit neue Verwandte bekommen. Wenn Hope unsere Schwägerin wird, wäre dann Grace so etwas wie eine Schwester?“
    „Und wir sind wirklich Tanten? Von einem echten Baby?“, hauchte Dorie verwundert.
    Er nickte, leicht belustigt angesichts ihrer Reaktion.
    Edward bot ihnen seine Hände. „Dann kommt und seht euch eure neue kleine Nichte an.“ Ohne Zögern ergriffen die Mädchen seine Hände und stiegen eifrig die Stufen empor.
    Ein weiterer Schritt, dachte Sebastian dankbar. Seine Schwestern lernten zu vertrauen.
    Edward blieb auf der Hälfte der Treppe stehen und schaute zurück. „Sie auch, Reyne. Wir brauchen die gesamte Familie bei uns.“
    Sebastian nickte und folgte schweigend. Er konnte nicht sprechen. In seiner Kehle saß ein Klumpen. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass er auch neue Verwandte erhalten würde. Er war nun Teil der gesamten Familie.
    Charity saß aufrecht im Bett, eine goldblonde, strahlende junge Mutter. In ihrem Arm hielt sie ein kleines Bündel. Erst hielt Hope ihre Nichte, wobei sie in Sebastians Augen wie die allerschönste Madonna überhaupt aussah. Dann nahm Faith sie. Grace war als Nächste an der Reihe, gurrte leise. Lady Augusta hielt Aurora sehr vorsichtig und behutsam. Großonkel Oswald tätschelte ihr die Schulter, spähte zwischen die Stofffalten und grinste. Lady Augusta reichte fünf Minuten später Gideon das Baby mit den Worten, dass das schlimme Kind ihre Wimpernfarbe verlaufen ließe. Der gesamte Raum wurde Zeuge, wie Gideon augenblicklich wie Butter in der Sonne dahinschmolz, Faxen für die Kleine machte, leise brabbelte und behauptete, sie habe ihn angelächelt. Das Baby widersprach nicht.
    „Würdest du sie gerne auch einmal halten?“
    Die Duchess hatte zu Dorie gesprochen. Cassie hatte sich im Hintergrund gehalten, aber Dorie war still immer näher gekommen, bis sie an der Ecke des Bettes stand und fasziniert auf das Bündel schaute.
    Dorie blinzelte erstaunt, dann nickte sie.
    Charity klopfte neben sich auf das Bett. „Komm her, Dorie -so heißt du, nicht wahr?“
    Dorie nickte wieder und kletterte vorsichtig auf die Matratze.
    Die Duchess lächelte. „Grace hat uns eine Menge von dir und Cassie in ihren Briefen geschrieben. Willkommen in der Familie.“ Sie legte Dorie das Baby in den Arm. „Aurora, das ist deine Tante Dorie.“
    Dorie schaute das Baby an, dann zu Sebastian. „Tante Dorie“, flüsterte sie andächtig, dann beugte sie sich vor und küsste das Baby behutsam auf die Stirn.
    Nach einem Blick in Dories Gesicht ging Sebastian zum Fenster. Blindlings schaute er hinaus, kämpfte mit den Tränen.
    Dankbar spürte er, wie Hope sich an seinen Rücken schmiegte.
    Am nächsten Morgen lud Prudence Sebastian, Hope und die Mädchen ein, sie zum Häuschen des Jagdaufsehers zu begleiten. „Anslow und seine Frau erwarten uns. Ich denke, Mrs. Anslow wird ihren berühmten Pflaumenkuchen gebacken haben.“
    „Aber warum?“, fragte Hope.
    Prudence grinste. „Das ist
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