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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer
Autoren: Anne Gracie
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Gesellschaft sie für unscheinbar.“ Sie lächelte. „Aber Prudence’ Ehemann Gideon findet sie unglaublich schön und ist ehrlich verwundert, wenn andere das nicht sehen.“
    Aus leuchtenden Augen schaute sie ihn an und streichelte seine Wange. „Das machst du mit mir. Ich habe mich immer als die unzulängliche, ungeschickte Schwester gesehen, die nichts richtig kann, der nichts gelingt. Ich bin der Wildfang, diejenige, die die Regeln bricht, die handelt, ohne nachzudenken, und immer und überall in Schwierigkeiten gerät. Ich habe Angst im Dunkeln, davor, eingesperrt zu werden. Ich bin streitsüchtig, ungeduldig ...“
    Mit einem Kuss brachte er sie zum Schweigen. „Du bist wunderschön, innerlich und äußerlich. Wenn die Leute dich Wildfang nennen, dann ist das ein Kosename, kein Schimpfwort.“ Er küsste sie noch einmal. „Du bist großherzig und liebevoll, und du bringst Freude mit, wo auch immer du hingehst. Du heilst alte Wunden und verhilfst anderen zu der Lebensfreude, die du fühlst.“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sagte leise: „Und heute Nacht hast du mich zum stolzesten und glücklichsten Mann auf der Welt gemacht.“
    Ihr Gesicht verzog sich, und sie drückte ihn krampfhaft an sich, murmelte an seinem Hals: „Ich liebe dich, Sebastian Reyne.“
    „Und ich liebe dich, meine liebste Elfe.“
    „Elfe?“, fragte sie nach.
    „Als ich dich das erste Mal tanzen gesehen habe, musste ich an eine Elfe denken“, erläuterte er. „Du warst so leichtfüßig und graziös.“
    Sie gähnte ein wenig und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter. „Das gefällt mir“, verkündete sie schläfrig. „Ich kann mir aussuchen, ob ich eine Elfe bin oder eine heidnische Liebesgöttin.“
    „Oder ein kühner Wildfang“, fügte er hinzu. „Ich liebe alles an dir. “ Jedes Wort unterstrich er mit einem Kuss.
    Lächelnd schlief sie in seinen Armen ein. Der Wind pfiff heulend um die Dachbalken, der Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, und Sebastian lag im Bett in dem kleinen Landgasthof, glücklicher und zufriedener als je zuvor in seinem Leben. Er war zu Hause.
    Im Morgengrauen erwachte sie, und sie liebten sich erneut, ehe sie über den Flur auf Zehenspitzen in ihr Zimmer und in ihr Bett zurückschlich.
    Später am Nachmittag bogen die Kutschen durch von Steinpfosten gesäumte Eisentore. Carradice Abbey stand inmitten sanft rollender Hügel in einem weitläufigen Park. Es war ein imposantes, dreistöckiges Gebäude, das trotz der einen oder anderen barocken Verzierung im klassischen Stil gehalten war, mit einem flachen, von einer Balustrade gesäumten Dach.
    Etwa zwanzig breite Steinstufen führten zu einem eindrucksvollen Eingang, der von vier griechischen Säulen flankiert wurde. Als die Kutschen vorfuhren, kam ein hoch gewachsener, dunkelhaariger Gentleman leichtfüßig die Stufen hinabgelaufen.
    „Gideon!“, ertönte ein Schrei aus der zweiten Kutsche, und noch bevor sie vollständig zum Stehen kam, riss Grace den Schlag auf und sprang heraus. So schnell sie konnte, rannte sie über die ordentlich geharkte Kiesauffahrt und warf sich ihm in die Arme.
    Er fing sie auf und wankte lachend rückwärts, während sie ihn heftig auf die Wange küsste. „Sei gegrüßt, Braten. Ich habe dich auch vermisst.“
    Hope drückte Sebastians Arm und erklärte: „Das ist mein Schwager Lord Carradice - Prudence’ Ehemann. Grace betet ihn an. Man würde nicht glauben, wenn man sie so sieht, dass sie früher ein verschüchtertes, bedrücktes Kind war, nicht wahr?“ Grace umarmte Lord Carradice, hängte sich an seinen Hals, und er erwiderte ihre Umarmung. „Vorsichtig, Braten. So entzückt ich auch bin, dich zu sehen, bin ich doch älter geworden, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben.“
    „Ach Quatsch.“
    „Was für eine elegante Ausdrucksweise, Braten - oder sollte ich dich jetzt besser Tante Braten nennen?“
    Grace erstarrte. „Tante Braten? Meinst du etwa ...?“
    Hope und Faith stürmten die Treppe empor und fassten Gideon am Arm. „Stimmt es? Das Baby ist schon da? Und Charity? Wie geht es ihr? Was ist es? Ein Junge oder ein Mädchen? Ist es gesund? Wann ist es geboren? Wie geht es Charity?“
    Lord Carradice stellte Grace auf den Boden, küsste Faith und Hope auf beide Wangen und sagte: „Es ist alles in Ordnung, meine Lieben. Ich beantworte eure Fragen sofort, ihr müsst euch nicht sorgen. Alles ist bestens. Ah, da kommt ja Tante Gussie, die mich mit doppelt so viel Fragen in der
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