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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland
Autoren: Craig Shaw Gardner
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war kein Dämonenwerk. Es ist weit schlimmer!«
    Neben Snarks’ rechtem Fuß ereignete sich eine weitere Explosion. Der Dämon kreischte auf.
    »O Verzeihung!« rief ein dünnes Stimmchen. »Entschuldigung, Pardon, Verzeihung!« Ein kleines Kerlchen, ganz in Braun gekleidet, stand unter uns.
    Geistesabwesend entstaubte das Wesen seine Ärmel. »Ich hab’ den Trick noch nicht ganz raus. Aber ich bin verdammt nah dran!«
    Hendrek blinzelte mißtrauisch in die Richtung des Neuankömmlings. »Sicher wieder so eine Feen…«
    »Was?« Das Männchen funkelte den riesigen Krieger zornentbrannt an. »Nichts dergleichen bin ich! Allein der Gedanke!« Es holte tief Atem und blies sich zu seiner vollen Größe auf, welche knapp einen halben Meter betragen mochte. »Meine Herren! Ich bin ein Schuhbert!«
    »Ein Schuhbert?« murmelte Snarks, wobei sich sein Gesichtsausdruck von sanfter Mißbilligung zu unverhülltem Schrecken wandelte.
    Hendrek lächelte den Schuhbert gewinnend an. »Verzeihung, kleiner Mann, das war ein dummer Fehler meinerseits. Aber wißt Ihr, jeder spricht heute über Feen und Schuhberts, und…«
    »Feen und Schuhberts! Feen und Schuhberts!« Der Kleine stampfte vor Wut auf den Boden. »Nie heißt es ›Schuhbert und Feen‹, nein, immer anders herum! Jetzt reicht es, wir Schuhberts haben endgültig genug. Jetzt machen wir die Musik!«
    »In der Tat«, ließ sich Ebenezum aus den Falten seiner Robe vernehmen. »Wäre es unhöflich zu erfragen, wovon genau Ihr genug habt?«
    Der kleine Mann schüttelte traurig sein Haupt. »Es ist allgemein bekannt, daß man Schuhberts nur zu bereitwillig als selbstverständlich hinnimmt. Das ist übrigens – und ich bin ganz gewiß der erste, der das zugeben wird – zu einem Teil unsere eigene Schuld. Meine Vorfahren haben sich immer vor euch Großem Volk versteckt; es galt einfach als gut schuhberthaft, die ganze Arbeit im Dunkeln zu erledigen. Aber die Tage der unsichtbaren Helfer sind vorbei! Von nun an wird man unsere guten Taten auch, verdammt noch mal, sehen! Schuhberts vor!«
    Snarks schauderte, sichtlich wenig erbaut von dieser Aussicht. Ich beobachtete unseren grünen Gefährten mit Besorgnis. Sein unerschöpfliches Wissen über die Niederhöllen war uns in den Kämpfen mit den Dämonen von großem Wert gewesen. Ahnte er vielleicht ein düsteres Geheimnis hinter den Worten des Kleinen?
    Flüsternd fragte ich den Dämonen, was nicht in Ordnung sei.
    Snarks sah mich mit unbeschreiblichem Elend in den Augen an. Seine Gesichtsfarbe war noch kränklicher und noch grüner als üblich.
    »Du weißt«, flüsterte er heiser zurück, »daß man mich aus den Niederhöllen verbannt hat, weil ich, nachdem ein paar Dämonenpolitiker meine Mutter erschreckten, als ich noch klein war, nichts als die Wahrheit sagen kann. Doch ich habe mein Schicksal zum größten Teil akzeptiert, auch wenn ich für immer und ewig über eure Welt herumirren muß, unter Menschen, den Feinden meines Geschlechts, Menschen, die mich sofort töten würden, wenn sie mich erblicken könnten. Und doch… und doch…«
    Snarks unterdrückte einen Seufzer der Verzweiflung. »Es ist zu viel für mich! Ich wurde zwar aus den Niederhöllen verbannt, aber ich habe immer noch gewisse Ansprüche. Und er ist so, so…« Snarks würgte es förmlich hervor, »er ist so… ENTZÜCKEND!«
    Ich sah mir den Schuhbert noch einmal an und erkannte, was der Dämon meinen mußte. Es gab da etwas an diesem ein halben Meter kleinen Burschen, der hin und her hüpfte und erhebende Dinge über das Schuhberttum von sich gab, das absolut ekelerregend war.
    »Und wo, wenn ich Euch fragen darf, wo sind die Feen jetzt?« sagte das Kerlchen gerade. »Ihr könntet denken, die Feen seien über die niederhöllischen Pläne nicht informiert? Weit gefehlt. Die Feen wissen alles über jeden dämonischen Fuß, der jemals auf ihr Gebiet getreten ist. Und tun sie etwas dagegen? Keineswegs! Sie haben Angst! Sie verstecken sich! Jetzt ist die Zeit der Schuhberts gekommen! Hier stehen wir und können nicht anders – und werden den Dämonen und allen anderen Lebewesen mitteilen, daß wir nicht zu weichen gedenken! Feen und Schuhberts, in der Tat!«
    »In der Tat«, erwiderte Ebenezum. »Sehr löblich.«
    »Genau«, strahlte der Schuhbert, »aus diesem Grund bin ich gekommen. Vor kurzem traf ich da drüben im Wald diese junge Dame, und diese junge Dame hatte eine überaus wichtige Botschaft für euch.«
    »Junge Dame?« fragte ich
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