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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland
Autoren: Craig Shaw Gardner
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furchterregend wirkte, denn Hendrek war beinahe ebenso breit wie groß. Konvulsivisch schloß sich seine Hand um den Beutel, der die magische Waffe enthielt. »Fürchterliche Magie ist um uns!«
    Ich sah auf und zog eine Berichtigung in Erwägung. Ich wußte – zumindest für diesen Augenblick –, daß noch keine Magie im Spiel war. Ebenezum hatte schließlich noch nicht geniest.
    Wie ich bereits erwähnte, war Ebenezum einst der größte Zauberer der Westlichen Königreiche. Und er war immer noch ein Magier, der seinesgleichen suchte – bis auf ein kleines Problem. Vor ein paar Monaten sah sich Ebenezum plötzlich aufgrund eines winzigen Irrtums seinerseits in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt, einen Kampf mit Guxx Unfufadoo, dem mächtigsten Dämonen, den die Niederhöllen jemals hervorgebracht haben. Zwar konnte mein Meister den Dämonen besiegen und zurück in die Niederhöllen bannen, doch dieser Sieg forderte auch von ihm seinen Tribut: Wann immer er von diesem Tage an in die Nähe von Magie geriet, erfaßte ihn ein überaus heftiger und unkontrollierbarer Niesanfall.
    Nun hätte eine solche Beeinträchtigung einen geringeren Magier sicherlich aus der Bahn geworfen. Aber nicht Ebenezum! Er übte sein Gewerbe weiter aus und benutzte seine Krankheit dazu, Magie zu erschnüffeln, wo immer sie sich verbergen mochte, während er gleichzeitig in seinen gelehrten Büchern nach einem Heilmittel fahndete. Doch am Ende mußte selbst Ebenezum zugeben, daß er sich nicht selbst zu heilen vermochte. Er mußte nach fremder Hilfe suchen, selbst wenn er, um einen dieser enormen Aufgabe gewachsenen Magier zu finden, sich bis ins ferne und berüchtigte Vushta würde begeben müssen, in die Stadt der tausend verbotenen Lüste.
    Also reisten wir nach Vushta. Und auf unserer Reise begegneten uns Drachen und Dämonen, Geister und Giganten, Trolle und magische Hühner. Wo wir auch hinkamen, war Magie. Zu viel Magie, wenn man mich fragte.
    Während unseres Aufenthalts in der sehr großen und sehr luxuriösen Klause eines Eremiten erfuhren wir dann die ganze Wahrheit, als wir ein zweites Mal vom besagten Guxx Unfufadoo angegriffen wurden. Die Niederhöllen planten einen Feldzug zur Eroberung der ganzen Welt, mit dem sie unsere schöne Erde ihrem widerwärtigen Herrschaftsgebiet einverleiben wollten!
    Ebenezum und mir gelang es – mit der Hilfe von vielen anderen –, diese erste Schlacht zu gewinnen. Doch wir wußten, daß dies erst der Beginn eines langen Krieges war. Nun war die Notwendigkeit, Vushta und seine Schule der Zauberer zu erreichen, womöglich noch größer geworden. Die Zukunft der ganzen Welt stand auf dem Spiel!
    Seitdem hatten wir unsere Bemühungen, das Ziel zu erreichen, verdoppelt, wobei unsere beiden Reisegefährten Hendrek und Snarks uns eifrig halfen. Doch während der ganzen Reise mußten wir unausgesetzt die größte Vorsicht walten lassen. Neben gelegentlichen Attentaten durch die – menschlichen – Assassinen eines Herrschers, den Ebenezum vor nicht allzu langer Zeit leicht verärgert hatte, wurden wir konstant von Dämonen und ihrer Magie aufgehalten, so daß wir nur unter Aufbietung aller gemeinsamen Kräfte unser Überleben zu sichern vermochten.
    Es gab noch eine Explosion, diesmal etwas näher. Die Erde unter unseren Füßen erbebte.
    »Verdammnis!« wiederholte Hendrek. »Die Dämonen greifen wieder an.«
    »Nein, nein, guter Hendrek«, berichtigte ihn mein Meister. »Das sind noch nicht die Dämonen. Jedenfalls nicht viele und keine besonders mächtigen, sonst würde meine Nase sich nicht so ruhig verhalten.«
    Rasch trat der Zauberer zurück und bedeckte sein Gesicht mit der Robe. Bei der dritten Explosion hatte Hendrek Schädelbrecher aus seiner Schutzhülle gezogen.
    »Verdammnis!« Hendrek wirbelte die Keule so schnell über seinem Kopf herum, daß die Luft zu sirren begann. Schädelbrecher war eine magische Waffe, und sobald der Krieger sie in die Hand nahm, wurde er zu einem Besessenen. Doch auch diese Magie kam nicht ganz ohne einen kleinen Fluch aus, über den Hendrek von dem Dämonen Brax, dem Verkäufer, nicht ganz korrekt informiert worden war. Zu seinem Entsetzen mußte Hendrek feststellen, daß man Schädelbrecher nicht besitzen, sondern nur mieten konnte.
    Snarks hatte mittlerweile die Kapuze von seinem kränklich grünen Dämonengesicht zurückgezogen. Er stand neben Hendrek und beobachtete die Stelle der letzten Explosion.
    »Der Magier hat recht«, zischelte Snarks. »Das
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