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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip
Autoren: Craig Shaw Gardner
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zurück, die alle eifrig zauberten, und hoffte, so einen Augenblick Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Doch ein riesiger purpur-grüner Dämon tauchte förmlich aus dem Nichts auf und wischte die Studentenzauberer beiseite, bevor sie auch nur einen einzigen Spruch vollenden konnten.
    Mit grimmiger Entschlossenheit zog ich Cuthbert aus seiner Scheide.
    »Nicht schon wieder!« flehte der.
    »Still!« herrschte ich ihn an. »Wenn wir diese Schlacht verlieren, ist dein neuer Besitzer ein Dämon!«
    Die grüne und purpurne Gestalt wandte sich mir zu. Sie war gut zweimal so groß wie ich. Ich entging knapp ihren Klauen, indem ich mich duckte.
    »Achtung!« schrie Cuthbert.
    Ich hatte zwar auf die Klauen des Monsters geachtet, dabei jedoch seinen dornengespickten Schwanz vergessen! Er pfiff durch die Luft, direkt auf meinen Kopf zu, um ihn zu zerschmettern.
    Vielleicht war es Instinkt, vielleicht auch das magische Schwert, das zur Abwechslung nun einmal seine Aufgabe erfüllte, jedenfalls parierte Cuthbert den Angriff und hieb den Schwanz in zwei. Die Dornen flogen durch die Luft, ohne mich auch nur zu streifen. Dunkles Eitersekret spritzte aus der Wunde. Cuthbert beschränkte sich zu seinem Glück auf ein leises Winseln.
    Die riesige Kreatur schrie vor Schmerz und Wut auf und warf sich herum, um mich ein zweites Mal zu attackieren. Doch ein Dutzend kleiner, schleimbedeckter Gestalten warf sich zwischen uns und klammerte und biß sich an verschiedenen Teilen des Dämonenkörpers fest. Das Ungeheuer brüllte, als es im Fallen vergeblich versuchte, sich von den Frettchen zu befreien.
    Meine kleinen Gefährten hatten mir wieder einmal eine Atem- und Denkpause verschafft. Hätte ich nur Wonk zur Hand, könnte ich diese Dämonen im Handumdrehen wieder in die Niederhöllen zurückschleudern! Doch ich hatte ja Norei das Horn gegeben! Würde sie daran denken, es einzusetzen? Ich konnte sie nicht im Schlachtengetümmel ausmachen. Alles, was ich sah, waren Dämonen.
    »Verdammnis!«
    »Urk!« Hendreks verfluchte Kriegskeule fuhr auf einen Dämonen hernieder, der direkt auf meinen Kopf zugeflogen war.
    »Urracchtt!«
    »Urracchtt!«
    Der Händler des Todes schritt durch die Halle, wobei er wie beiläufig mit beiden Händen Dämonen erdrosselte.
    »Männer!« schrie ich den beiden zu. »Vergeßt die anderen Dämonen! Wir müssen uns Guxx greifen!«
    »Verdammnis!« antwortete Hendrek, der sich eine Gasse zu mir frei hieb.
    »Mit Vergnügen«, bemerkte der Händler; auf seinem Weg zu mir strangulierte er mit großer Eleganz noch den einen oder anderen Dämonen.
    Ich blickte mich hastig in der Halle um. Guxx hatte sich auf dem Podium Zimplitz gegenübergestellt. Snorphosio lag zusammengekrümmt zu seinen Füßen.
    »Ihn werd’ ich nun in meiner Faust zermatschen!« schrie Guxx über dem bewußtlosen Magier. »Ein letzter Rat noch: Erst zaubern, dann quatschen!«
    Das war ja schlimmer, als ich dachte. Guxx schien wieder zu großer Versform aufzulaufen!
    Doch Zimplitz ließ sich nicht beeindrucken. »Nun gut, Bösewicht!« rief er. »Laß mal sehen, was du der praktischen Magie entgegenzusetzen hast!«
    Guxx griff nach ihm und warf ihn vom Podium herunter, bevor der Zauberer auch nur seine erste magische Geste hatte beenden können!
     
Ihr seid am Ende, gebt’s ruhig zu!
Bald seid ihr mit dem Tod per…
     
    »Wo ist dieses Krebsgeschwür?« unterbrach eine ältliche, brüchige Stimme den Vers.
    »Nein!« kreischte der Dämonenlord auf. »Nicht sie!«
    Eine grauhaarige alte Dame krabbelte gerade aus dem Loch, durch das die Dämonen gekommen waren, wobei sie ihren Regenschirm als Krücke benutzte.
    »Da ist er!« schrie sie triumphierend und schwang ihren Schirm zur Attacke.
    »Mutter!« rief Tomm der Magiestudent.
    »Faßt sie, Dämonen!« schrillte Guxx. »Wie auch immer, macht sie unschädlich!«
    Der Dämonenmob stürzte sich auf die alte Dame.
    »Mutter!«
    Tomm und seine Mitstudenten stürzten hinter der Horde her.
    Guxx grinste dämonisch, als er die Schirmspitze unter einer Dämonenflut versinken sah.
     
Noch ein beschränkter Feind verschwindet so!
Dämonen, werdet unter Guxxens Herrschaft froh!
     
    Der Herrscher aller Dämonen lachte sein urböses Lachen.
    Die Dämonenhorde war nun beschäftigt; Zeit, sich mit Guxx persönlich zu befassen!
    »Niemals werden die Dämonen hier ihr Banner aufpflanzen!« brüllte ich. »Du bist geschlagen, Guxx!«
    Auf mein Zeichen hin eilten der Händler, Hendrek und ich auf das Podium.
    Guxx
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