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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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Klingen. Aus dem Ballsaal drang leise Musik herauf. Chloe vernahm auch entferntes Stimmengewirr. Aber ihre Konzentration galt allein den Kämpfenden.
    Irgendwann fiel Braedon ein, dass Chloe noch immer in der Nähe sein musste. Da er nicht wollte, dass sie verletzt wurde, beschloss er, ein wenig zurückzuweichen.
    Mit einem Ausdruck des Triumphs auf dem Gesicht setzte Thom nach.
    Auf keinen Fall darf er die Treppe erreichen und fliehen, dachte Braedon. Er machte einen Schritt nach vorn. Aber er hatte übersehen, dass sein Gegner zur Seite hin ausweichen konnte. Der hob die Klinge, stieß zu und traf ihn an der Hüfte.
    Braedon stieß ein leises Stöhnen aus, ehe er selbst wieder zum Angriff überging.
    Der Kampf schien sich eine halbe Ewigkeit hinzuziehen. Sie kannten einander so gut, dass es aussichtslos schien, den Gegner zu überraschen. Und sie waren beide in etwa gleich stark und geschickt. Allerdings wusste Braedon, dass Thom dazu neigte, üble Tricks anzuwenden, wenn er ermüdete.
    Als Thom also nach ihm trat, meinte er nur spöttisch: „Schon erschöpft, alter Knabe?“
    Thom stieß ein Grunzen aus und verdoppelte seine Anstrengungen.
    Doch auch Braedon kannte eine Reihe von Tricks. Schließlich hatte er nicht nur sportliche Wettkämpfe ausgetragen, sondern im Krieg um sein Leben gekämpft. Mit einer unglaublich raschen Schritt- und Schlagfolge brachte er seinen Gegner aus dem Gleichgewicht.
    Thom taumelte. Braedon wartete.
    Ein Fehler! Denn mit schier unmenschlicher Anstrengung gelang es Thom, sich nach vorn zu werfen. Auf diese Attacke nicht vorbereitet, konnte Braedon nicht rechtzeitig zur Seite springen. Thoms Klinge traf seinen Arm. Blut strömte aus der klaffenden Wunde.
    Er wich zurück, bemerkte, dass er die Treppe fast erreicht hatte, und machte einen unsicheren Schritt zur Seite. Jetzt musste er den Kampf rasch beenden. Sonst war alles verloren.
    Thom drängte sich an ihm vorbei, trat erneut nach ihm und traf die Wunde an der Hüfte. Vor Schmerz krümmte Braedon sich.
    „Sie sind offenbar nicht skrupellos genug“, stieß Thom zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie sterben müssen? Ich kann nicht riskieren, dass Sie mir von nun an das Leben schwer machen, weil Sie den Speer zurückwollen.“
    Braedon begriff, dass jedes Wort ernst gemeint war. Und dann sah er die kleine Gestalt, die, einen Feuerhaken in der Hand haltend, die Treppe hinaufrannte. Im selben Moment, in dem der Feuerhaken Thoms Kniekehlen traf, stieß Braedon mit letzter Kraft zu. Dann sank er keuchend auf die Knie.
    Der Kampf war vorbei. Thom schwankte und verlor das Gleichgewicht. Rob konnte dem schweren Körper gerade noch rechtzeitig ausweichen, bevor dieser die Treppe hinunterstürzte.
    Chloe, die den Kampf atemlos verfolgt hatte, eilte zu Rob und zog ihn in die Arme.
    Am Fuß der Treppe richtete Thom sich mühsam auf. Sein Kurzschwert hatte er losgelassen, als er stürzte. Er war zutiefst erschöpft. Ihm blieb nur die Flucht.
    „Hardwick, folgen Sie ihm in sicherem Abstand“, befahl Braedon. Er fühlte sich entsetzlich schwach, und ihm war schwindelig. „Unternehmen Sie nichts, solange er niemanden bedroht. Ich will nur wissen, wohin er sich wendet.“
    Chloe sah ihn fragend an, dann nickte sie und eilte die Stufen hinunter.
    „Pass auf sie auf“, flüsterte Braedon dem Jungen zu, ehe er das Bewusstsein verlor.

22. KAPITEL
    B raedon stöhnte auf, als Chloe ihm einen Verband anlegte. Doch die Augen öffnete er nicht. Wenig später erwachte er kurz aus seiner Ohnmacht, als man ihn in sein Zimmer trug.
    Schließlich hob er die Lider und fand sich in einem nur von einer einzigen Kerze erhellten Raum wieder. Sein ganzer Körper schmerzte. Mühsam setzte er sich auf und sah, dass Ashton bei ihm war.
    „Chloe?“, fragte er.
    „Sie ist in ihrem Zimmer“, gab der Earl zurück und reichte ihm eine Tasse. „Trink das! Es schmeckt wahrscheinlich scheußlich. Aber der Arzt sagte, du müsstest so viel wie nur möglich davon zu dir nehmen.“ Er wartete, bis die Tasse leer war, ehe er fortfuhr: „Chloe lässt dir ausrichten, dass sie Thom aus den Augen verloren hat. Und dass sie irgendwann am Vormittag abreisen und den Jungen mitnehmen will. Sie ist ausgesprochen schlechter Laune. Selbst mit Mairi will sie nicht reden.“
    „Mit mir wird sie reden“, erklärte Braedon und schwang die Beine aus dem Bett.
    „Sei vorsichtig!“, bat Ashton. „Du hast eine Menge Blut
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