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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe
Autoren: Deb Marlowe
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verloren.“
    Tatsächlich wusste Braedon nicht genau, was er Chloe überhaupt sagen wollte. Der Speer befand sich in ihrem Besitz. Machte es da einen Unterschied, ob sie ihn hatte behalten oder ihn ihm übergeben wollen? Zum ersten Mal verspürte er nicht den dringenden Wunsch, Skandas Speer als Krönung für seine Sammlung zu bekommen. Denn nichts – gar nichts – würde ihn darüber hinwegtrösten können, dass Chloe ihn hintergangen hatte. Dass Bewusstsein, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie geben konnte, bedrückte ihn mehr als jemals zuvor.
    Er fand sie in ihrem Zimmer, wo sie damit beschäftigt war, eine Reisetasche zu packen.
    „Du gehst fort.“
    Ihr Gesicht drückte Besorgnis, aber auch Zorn aus, als sie ihn anschaute: „Sie sollten im Bett sein!“
    „Wir müssen reden! Sag mir die Wahrheit! Du verlässt mich?“
    Sie senkte den Blick. „Ich habe keine Wahl.“ Ihre Stimme klang traurig.
    Erschöpft lehnte er sich an die Tür. „Von wem hast du ihn bekommen?“
    „Von Conover.“
    „Heute? Nein, der neue Tag hat begonnen. Es muss also gestern gewesen sein.“
    Sie nickte.
    „Gehst du zu ihm? Zu Conover? Hat er dir eine Stellung angeboten? Oder womöglich sogar die Ehe?“
    „Warum denkst du so schlecht von mir?“ Sie seufzte. „Nun ja, ich weiß, dass ich dich enttäuscht habe.“
    Er wartete. Doch sie wollte offenbar nicht auf seine Frage antworten. Also erkundigte er sich: „Du nimmst den Speer mit?“
    Chloe atmete ein paar Mal tief durch, überlegte, ob sie das Risiko eingehen sollte. Ja, sie musste einen Versuch wagen. Sie legte die Strümpfe, die sie in der Hand hielt, in die Reisetasche und schaute Braedon fest in die Augen. „Ich liebe dich.“
    Deutlich sah sie, wie er zusammenzuckte. Sie lachte kurz auf – ein gequältes Lachen, das den Schmerz zum Ausdruck brachte, der ihr Inneres zu zerreißen drohte. „Es ist wahr. Ich weiß, dass du es nicht hören willst. Aber meine Liebe zu dir ist der Grund für so vieles, das in letzter Zeit geschehen ist. Der Grund, warum ich Denning Castle verlassen habe. Der Grund dafür, dass ich dir versprach, dir bei der Suche nach dem Speer zu helfen, und auch dafür, dass ich ihn dir jetzt nicht überlassen kann. Denkst du, ich hätte mich dir hingegeben, wenn du mir nicht so viel bedeuten würdest?“
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    „Ich habe dir erzählt, ich sei auf der Suche nach mir selbst. Das ist die Wahrheit. Es stimmt auch, dass ich beschlossen habe, mein Leben nicht mehr von Angst beeinflussen zu lassen. Angst zerstört alles. Das habe ich von dir gelernt. Angst macht die Menschen blind für die Liebe. Mich hat die Angst daran gehindert, mein Leben zu leben. Damals schon, als ich noch zur Schule ging. Aber auch, als ich als deine Assistentin, als deine Hardwick, gearbeitet habe.“ Sie schluchzte auf, hatte jedoch gleich darauf die Beherrschung zurückgewonnen. „Ich werde nicht zulassen, dass die Angst mich daran hindert zu lieben.“
    Wortlos starrte er sie an.
    „Anfangs dachte ich, ich hätte nur Zeit vergeudet, indem ich deiner Schwester hier in London zur Hand ging. Ich machte mir Sorgen, weil ich noch nicht wusste, wie ich mein Leben zukünftig gestalten wollte. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass ich etwas sehr Wichtiges erreicht hatte. Etwas, das für mich alles verändert hat. Etwas, das mir für den Rest meines Lebens bleiben wird.“
    Seine Augen spiegelten Interesse wider. Doch er fragte nicht nach, wovon sie sprach.
    Chloe erklärte es ihm trotzdem. „Ich habe das Versteckspiel aufgegeben. Ich brauche keine sackförmigen Kleider und keine militärischen Knöpfe mehr. Ich habe herausgefunden, was ich mir am meisten auf der Welt wünsche. Liebe! Erstaunlicherweise habe ich zur gleichen Zeit erkannt, dass ich selbst voller Liebe bin. Es ist, als habe eine kleine Pflanze in mir begonnen zu wachsen. Nun will sie hinaus. Sie will ans Licht. Und sie will eine Verbindung zwischen mir und der Welt herstellen. Ihr stärkster Trieb, Braedon, will zu dir.“
    Er stieß einen seltsamen unartikulierten Laut aus.
    „Ich weiß, dass du diese Pflanze nicht in deinem Leben duldest. Du holst dein Schwert heraus und hackst jede Ranke ab, die sich nach dir streckt. Du willst keine Verbindung zur Welt und keine Verbindung zu mir.“
    Ihre Worte hatten ihn erzürnt. Steif aufgerichtet stand er da, die Hände zu Fäusten geballt, einen stolzen Ausdruck auf dem Gesicht. Er wirkte angespannt, schien etwas sagen zu wollen,
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