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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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sehen, wer meine anderen Gäste sind.“ Sie zog ihn in die Suite.
    Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, dachte Blake, als er seine Eltern sah. Er ging zu seiner Mutter hinüber. „Ich wusste gar nicht, dass ihr in der Stadt seid.“
    „Wir sind auch noch nicht lange hier.“ Lillian reichte ihrem Sohn ein Glas Champagner. „Wir haben bei dir angerufen, aber dein Telefon war besetzt.“ Was hat diese Frau eigentlich vor?,fragte sich Lillian, als Monique zu ihnen trat.
    „Familien“, begann Monique und nahm ein wenig von dem Kaviar, „ich liebe Familien. Und Ihnen beiden muss ich sagen, dass ich Ihren Sohn bewundere. Der junge Cocharan führt die Familientradition weiter, nicht wahr?“
    Einen kurzen Moment lang blickten Lillians Augen wachsam. Sie hätte gern gewusst, auf welche Familientradition die Schauspielerin anspielte.
    „Wir sind beide sehr stolz auf Blake“, erklärte B.C. „Er hat nicht nur den Standard der Cocharan-Hotels erhalten, er hat ihn sogar noch gesteigert. Der Kauf der Hamilton-Kette war ein ausgezeichnetes Geschäft.“ Er prostete seinem Sohn zu. „Und wie geht der Umbau der Küche voran?“, fragte er ihn.
    „Sehr gut.“ Das war wirklich das letzte Thema, über das Blake jetzt reden wollte. „Morgen fangen wir mit der neuen Speisekarte an.“
    „Dann haben wir unseren Besuch ja genau richtig eingerichtet“, warf Lillian ein. „Wir können dann gleich testen, wie es geworden ist.“
    „Wissen Sie überhaupt, welchen Zufall es dabei gegeben hat?“, fragte Monique. „Ist das nicht lustig? Es ist meine Tochter, die für Ihren Sohn die Küche organisiert hat.“
    „Ihre Tochter?“ Lillian warf ihrem Mann einen schnellen Seitenblick zu. „Nein, das habe ich nicht gewusst.“
    „Sie ist eine ausgezeichnete Küchenchefin, nicht wahr, Blake? Sie hat schon oft für ihn gekocht“, fügte sie dann mit einem vielsagenden Lächeln hinzu.
    Lillian hielt die Rose an ihre Nase und sah darüber hinweg ihren Sohn an. „Wirklich?“
    „Ein sehr charmantes Mädchen“, meinte jetzt auch B.C. „Siehat das gute Aussehen von dir geerbt, Monique, obwohl ich kaum glauben konnte, dass du schon eine erwachsene Tochter hast.“
    „Ich war ebenso überrascht, als ich zum ersten Mal deinen Sohn kennenlernte.“ Sie lächelte B.C. an. „Ist es nicht erstaunlich, wie schnell die Jahre vergehen?“
    Statt einer Antwort räusperte B.C. sich nur und goss dann Champagner nach.
    Vor einigen Wochen hatte Blake sich gefragt, was für eine geheime Botschaft es gewesen war, die zwischen June und seinem Vater ausgetauscht wurde. Jetzt, als er B.C. und Monique beobachtete, wurde ihm auf einmal alles klar. Er sah zu seiner Mutter hinüber, doch die trank ruhig ihren Champagner.
    Mein Vater und Junes Mutter? Wann?, fragte er sich, während er versuchte, diese Neuigkeit zu verdauen. Solange er sich erinnern konnte, waren seine Eltern unzertrennlich gewesen. Nein – plötzlich fiel ihm wieder ein, dass es eine kurze, turbulente Zeit gegeben hatte, als er ungefähr zehn Jahre alt gewesen war. B.C. war damals für einige Wochen verschwunden gewesen – waren es drei Wochen gewesen? Eine Geschäftsreise, hatte seine Mutter ihm seinerzeit erklärt, aber selbst damals schon hatte er gewusst, dass das nicht stimmte. Doch dann war alles so schnell wieder vorbei gewesen, dass er seither nicht mehr daran gedacht hatte. Jetzt … jetzt hatte er plötzlich eine Ahnung, wo sein Vater die Zeit damals verbracht hatte. Und mit wem.
    Er sah seinen Vater an, erkannte, wie unbehaglich der sich fühlte. Nun zahlte er für seine Untreue von vor beinahe zwanzig Jah ren.
    Blake sah Moniques Lächeln. Was zum Teufel hatte sie eigentlich vor?Noch ehe er seinem Ärger Ausdruck verleihen konnte, legte sie ihm eine Hand auf den Arm. Es war eine Bitte, zu warten, geduldig zu sein. Und dann klopfte es noch einmal an der Tür.
    „Ah, Entschuldigung. B.C. würdest du ein weiteres Glas Champagner eingießen? Wir haben noch einen Gast heute Abend.“
    Hocherfreut sah Monique dann ihre Tochter an, als sie die Tür geöffnet hatte. In dem schlichten jadefarbenen Seidenkleid, das ihre Blässe noch hervorhob, sah June zart und zerbrechlich aus und dennoch äußerst sexy. „Chérie, wie nett von dir, mich nicht zu enttäuschen heute Abend.“
    „Ich kann allerdings nicht lange bleiben, Mutter. Ich muss unbedingt schlafen.“ June hielt ihr ein kleines Päckchen mit einer großen rosa Schleife entgegen. „Aber ich habe dir ein
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