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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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mignonne.“
    B.C. lehnte sich zu seiner Frau und flüsterte in ihr Ohr: „Du weißt es, nicht wahr?“
    Mit einem belustigten Lächeln hob sie ihr Glas. „Natürlich“, antwortete sie leise, „du konntest doch noch nie Geheimnisse vor mir haben.“
    „Aber …“
    „Ich habe es damals gewusst, und ich habe dich gehasst, beinahe einen ganzen Tag lang. Weißt du noch, wer damals die Schuld an allem hatte? Ich kann mich nicht mehr so richtig daran erinnern.“
    „Herrje! Lily, wenn du gewusst hättest, wie schuldig ich mich fühlte. Heute Abend wäre ich beinahe erstickt an …“
    „Gut“, erklärte sie. „Und jetzt, du alter Dummkopf, lass uns machen, dass wir hier wegkommen, damit die Kinder ihre Probleme ins Reine bringen können. Monique …“ Sie reichte ihr die Hand, und als sich ihre Hände berührten, trafen sich auch ihre Blicke. In dem geheimen Einverständnis, das zwischen ihnen herrschte, brauchte jedoch nichts ausgesprochen zu werden.
    „Herzlichen Dank für den netten Abend und meine besten Wünsche auch für Ihren Mann.“
    „Danke.“ Mit einem kleinen wehmütigen Lächeln streckte Monique B.C. die Arme entgegen. „Au revoir, mon ami.“
    Er nahm sie in seine Arme und fühlte sich wie ein Mann,dem gerade eine Generalamnestie zuteilgeworden war. Er wollte nichts weiter, als jetzt mit seiner Frau allein zu sein, um ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte. „Vielleicht werden wir morgen zusammen essen“, meinte er dann allgemein in die Runde. „Gute Nacht.“
    Monique begann zu kichern, als sich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte. „Liebe, ich muss immer lachen. Also …“ Sie begann, ihr Geschenk wieder einzupacken. „Meine gepackten Koffer stehen schon unten, mein Flugzeug geht in einer Stunde.“
    „In einer Stunde?“, fragte June erstaunt. „Aber …“
    „Meine Geschäfte hier sind erledigt.“ Mit dem Geschenk unter dem Arm stellte sie sich bis auf die Zehenspitzen, um Blake einen Kuss zu geben. „Sie haben das Glück, wunderbare Eltern zu ha ben.“
    Dann küsste sie June. „Und du, mein Schatz, hast das ebenfalls, auch wenn sie nicht Mann und Frau geblieben sind. Die Suite ist bezahlt bis morgen früh, und der Champagner ist noch kalt.“
    Monique ging zur Tür. Dort blieb sie stehen und sah sich noch einmal um. „Bon appétit, mes enfants.“
    Sie fand, das sei einer ihrer besten Abgänge gewesen.
    Als die Tür hinter Monique ins Schloss gefallen war, blieb June wie angewurzelt stehen. Sie wusste nicht: Sollte sie applaudieren, oder sollte sie etwas gegen die Wand werfen?
    „Eine tolle Inszenierung“, meinte Blake nach einer Weile. „Möchtest du noch etwas Champagner?“
    Ich kann genauso lässig sein wie er, dachte sie. „Gern.“
    „Und wie war es in Rom?“
    „Heiß.“
    „Und dein Kuchen?“
    „Herrlich.“ Sie hob das Glas und machte dann zwei Schritte von ihm weg. Es war besser, von unwichtigen Dingen zu sprechen, wenn so viel Unausgesprochenes zwischen ihnen lag. „Ging hier alles glatt?“
    „Erstaunlicherweise ja. Auch wenn ich glaube, dass alle erleichtert sein werden, dass du wieder da bist, vor allem angesichts der Umstellung morgen.“ Er nippte an seinem Glas. „Sag mal, seit wann weißt du eigentlich, dass mein Vater und deine Mutter eine Affäre hatten?“
    Er ist wirklich sehr direkt, dachte sie, aber sie konnte genauso direkt sein. „Ich habe es gewusst, als es damals passierte. Ich war zwar noch ein Kind, aber Kinder sind in diesen Dingen sehr aufmerksam. Man könnte sagen, ich habe es damals geahnt, sicher war ich erst, als ich deinem Vater den Namen meiner Mutter nannte.“
    Er nickte und dachte wieder an den Tag in seinem Büro. „Und wie sehr hast du dich davon beeinflussen lassen?“
    „Es war mir unangenehm.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Und du warst entschlossen, dafür zu sorgen, dass sich die Vergangenheit nicht noch einmal wiederholt, stimmt’s?“
    Blakes Einfühlungsvermögen war entblößend. „Vielleicht.“
    „Aber dann ist es doch passiert.“
    June versuchte sich abzulenken, indem sie Kaviar auf einen Cracker strich. „Wir waren beide ja nicht verheiratet.“
    Blake nahm sich eine Quiche, als führten sie eine ganz nebensächliche Unterhaltung. „Du weißt, warum deine Mutter das heute Abend gemacht hat?“
    „Monique konnte noch nie dem Wunsch widerstehen, so etwasin Szene zu setzen. Sie hat das getan, um mir klarzumachen, dass eine Ehe von Dauer sein kann, auch wenn sie nicht unbedingt perfekt
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