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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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die Erinnerung an Blake lebte. Wie dumm es auch sein mochte, wie unklug oder töricht, sie wollte Blake.
    Auch jetzt, auf ihrem Heimflug, hatte sich das nicht geändert. Sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war es Blake, zu dem sie gehen wollte. Und Blake wollte sie auch all die Geschichten erzählen, die sie von Enrico gehört hatte. Blake sollte darüber lachen. Und sie wollte sich an ihn schmiegen und in seinen Armen die Anstrengungen der letzten Tage vergessen.
    Seufzend legte June den Kopf gegen die Rückenlehne und schloss die Augen. Nun, sie würde ihre Pflicht tun und zu der Party ihrer Mutter gehen. Vielleicht war es eine willkommene Ablenkung. Es würde ihr eine kleine Zeitspanne verschaffen, ehe sie Blake wiedersehen musste. Blake und ihr Entschluss, den sie schon gefasst zu haben glaubte.
    B.C. fuhr sich mit dem Finger in seinen Hemdkragen und hoffte, dass er nicht so nervös aussah, wie er sich fühlte. Monique wiederzusehen, nach all den Jahren – und er würde ihr Lillian vorstellen müssen. Monique, meine Frau Lillian. Lillian, das ist Monique Dubois, eine frühere Geliebte. Die Welt ist doch klein, nicht wahr?Auch wenn er ein Mann war, der gute Scherze liebte, so konnte er an dem bevorstehenden Zusammentreffen nichts Komisches fin den.
    Es stimmte, er war seiner Frau nur ein einziges Mal untreu gewesen. Und das auch nur, weil sie sich damals im Streit voneinander getrennt hatten und er bitter und verängstigt gewesen war. Aber ein Vergehen, das man vor langer Zeit begangen hatte, war noch immer ein Vergehen.
    Er liebte Lillian, er hatte sie immer geliebt, aber er hatte nie zu verleugnen versucht, dass er diese kurze Affäre mit Monique gehabt hatte. Und er konnte auch nicht abstreiten, dass sie aufregend, leidenschaftlich und unvergesslich gewesen war.
    Danach hatten sie nie wieder versucht, miteinander Kontakt aufzunehmen, auch wenn er sie noch ein- oder zweimal flüchtig gesehen hatte. Aber auch das war schon so lange her.
    Warum also hatte sie ihn jetzt, nach all den Jahren, so plötzlich angerufen und darauf bestanden, dass er mit seiner Frau in ihre Suite im Cocharan-Hotel kommen sollte? Wieder fuhr er mit seinem Finger den Hemdkragen entlang. Irgendetwas schien ihn ersticken zu wollen. Moniques einzige Erklärung war gewesen, dass es um das Glück seines Sohnes und ihrer Tochter ging.
    An ihm war es danach gewesen, einen Grund zu finden, um in die Stadt zu kommen und seine Frau zu bewegen mitzufahren. Einfach war das wirklich nicht gewesen. Aber im Vergleich zu dem, was ihm bevorstand, schien ihm das jetzt eine Kleinigkeit, denn immerhin war er mit einer intelligenten, unabhängigen Frau verheiratet.
    „Willst du den ganzen Tag an deinem Schlips herumfummeln?“ B.C. zuckte zusammen, als seine Frau plötzlich hinterihn trat. „Nur mit der Ruhe.“ Lachend strich sie über seine Schultern. „Man könnte ja meinen, dass du noch nie zuvor einen Abend mit einer berühmten Frau verbracht hast. Oder machen dich nur französische Schauspielerinnen so nervös?“
    Nur diese eine französische Schauspielerin, dachte B.C., dann wandte er sich zu seiner Frau um. Sie war hübsch, nicht so atemberaubend wie Monique, aber sie war von einer ruhigen Schönheit, an der sich auch in all den Jahren nichts geändert hatte. In ihrem dichten dunkelbraunen Haar zeigten sich graue Strähnen, die sie nicht zu verbergen versuchte, sondern so frisierte, dass der Kontrast vorteilhaft wirkte.
    Lillian hatte schon immer Stil besessen. Sie war seine Partnerin gewesen, hatte ihm immer zur Seite gestanden. Er brauchte eine starke Frau, und die war sie gewesen. Und dazu noch die beste Kameradin, die ein Mann sich nur wünschen konnte. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und küsste sie zärtlich.
    „Ich liebe dich, Lily.“ Als sie ihn anlächelte, nahm er ihre Hand und fühlte sich wie ein Mann auf dem Weg zum Schafott. „Wir gehen besser, sonst kommen wir noch zu spät.“
    Blake legte verärgert den Telefonhörer auf. Er war ganz sicher, dass June an diesem Abend zurückkommen würde. Aber schon seit über einer Stunde rief er immer wieder in ihrer Wohnung an und bekam keine Antwort. Seine Geduld war zu Ende, und er war absolut nicht in der Stimmung, jetzt zu Moniques Party zu gehen. Genau wie sein Vater rückte auch er seinen Schlips zurecht.
    Wenn das alles vorbei war, wenn sie wieder zurück war, dann würde er einen Weg finden, sie davon zu überzeugen, mit ihm wegzufahren. Er würde diese
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