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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Personal in der Küche gibt sein Bestes. Ich habeMaurice aus Chicago geholt, erinnerst du dich an ihn?“
    „Oh ja, gepresste Ente.“
    „Es ist ein aufregendes Gericht. Genau das würde ich auswählen, wenn ich einmal ein eigenes Restaurant hätte. Als ich mit dem ganzen Papierkram beschäftigt war, habe ich regelrecht Respekt für dich entwickelt, Carlo.“
    „Ach, die ganzen Schreibarbeiten. Schrecklich, aber leider notwendig. Du isst ja gar nicht, June.“
    „Hmm? Ach, das ist wahrscheinlich die Zeitverschiebung.“ Sie deutete auf ihren Teller. „Bediene dich.“
    Carlo nahm sie beim Wort. „Hast du das Problem mit Max gelöst?“
    Abwesend berührte sie ihren Arm. Die Verletzung und auch die Stiche, all das gehörte der Vergangenheit an. „Es geht. Mutter hat mich für einige Zeit besucht, sie macht immer großen Eindruck.“
    „Monique? Wie geht es ihr?“
    „Sie ist wieder verheiratet. Diesmal mit einem Regisseur, einem Amerikaner.“
    „Ist sie glücklich?“
    „Natürlich. In ein paar Wochen beginnen sie mit einem neuen Film.“
    „Vielleicht war das ihre klügste Wahl. Er ist sicher jemand, der ihr künstlerisches Temperament und ihre Bedürfnisse versteht.“ Carlo sah sie an. „Und wie geht es deinem Amerikaner?“ June stellte die Kaffeetasse auf den Tisch zurück. „Er will mich heiraten.“ Carlo hätte sich beinahe an einem Bissen seiner Crêpes verschluckt. „So … meinen Glückwunsch.“
    „Sei doch nicht dumm!“ Sie konnte nicht länger still sitzen bleiben, deshalb stand sie auf und ging in der Küche hin und her.
    „Ich werde ihn nicht heiraten.“
    „Nein?“ Carlo ging zum Herd und goss ihnen beiden eine weitere Tasse Kaffee ein. „Warum denn nicht? Ist er vielleicht nicht attraktiv genug? Schlecht gelaunt? Dumm?“
    „Natürlich nicht.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Das hat damit gar nichts zu tun.“
    „Wo mit denn?“
    „Ich habe eben einfach nicht die Absicht zu heiraten. Das ist eine Sache, auf die ich gut verzichten kann.“
    „Hast du etwa Angst, dass du dabei auf die Nase fällst?“
    Sie hob trotzig das Kinn. „Sei vorsichtig, Carlo.“
    Bei ihrem eisigen Ton zuckte er nur leicht mit den Schultern.
    „Du weißt, dass ich stets genau das sage, was ich denke. Wenn du etwas anderes hättest hören wollen, wärst du nicht zu mir gekommen.“
    „Ich bin hierhergekommen, weil ich ein paar Tage einen Freund besuchen wollte, nicht, um über eine Heirat zu sprechen.“
    „Aber du hast deswegen schlaflose Nächte.“
    Sie hatte ihre Kaffeetasse hochgehoben, jetzt stellte sie sie klirrend auf die Untertasse zurück. „Es war ein langer Flug, und ich habe hart gearbeitet. Und, ja, vielleicht habe ich wegen dieser ganzen Sache schlaflose Nächte“, entgegnete sie heftig. „Ich habe das von ihm einfach nicht erwartet. Er ist ein ehrlicher Mann, und wenn er sagt, dass er mich liebt und mich heiraten will, dann meint er das auch. Wenigstens im Augenblick. Das macht es mir nicht gerade einfach, nein zu sagen.“
    Carlo ließ sich durch ihren Temperamentsausbruch nicht beeindrucken – er liebte so etwas an einer Frau. „Und du? Was fühlst du für ihn?“
    Zögernd ging June zum Fenster hinüber und blickte in Carlos Garten. „Natürlich fühle ich etwas für ihn. Mehr, als gut für mich ist. Aber diese Gefühle bestärken mich nur noch darin, so schnell wie möglich mit ihm zu brechen. Ich möchte ihm nicht wehtun, Carlo, genauso wenig, wie ich mir selbst wehtun möchte.“
    „Und du bist so sicher, dass Liebe und Ehe wehtun würden?“ Er legte ihr beide Hände auf die Schultern und massierte sie leicht. „Wenn du dir so viele Gedanken über alle Eventualitäten des Lebens machst, dann hast du gar keine Zeit mehr zu leben, cara mia. Du hast jemanden, der dich liebt, und auch wenn du es nicht aussprichst, so glaube ich doch, dass du ihn ebenfalls liebst. Warum gibst du das denn nicht zu?“
    „Eine Ehe, Carlo“, June wandte sich um und sah ihn ernst an, „ist nichts für Leute wie uns.“
    „Leute wie uns?“
    „Wir sind so mit dem beschäftigt, was wir tun. Wir sind daran gewöhnt, zu kommen und zu gehen, wann wir wollen. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig. Ist das nicht auch der Grund, warum du nie geheiratet hast?“
    „Ich könnte sagen, ich bin ein sehr großzügiger Mensch, und ich habe das Gefühl, es wäre sehr selbstsüchtig, wenn ich meine Gaben nur für eine einzige Frau bewahren wollte.“ Sie lächelte, und er strich ihr zart das
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