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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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gefährden. Vielleicht würde Dominic sie gar nicht verfolgen. Immerhin war diese Heirat für ihn nichts weiter als die einzig ehrenhafte Lösung aus einem hochnotpeinlichen Dilemma. Möglicherweise war er ja auch froh, sie loszuwerden, weil sie ihn auf diese Weise von einer lästigen Pflicht entband.
    Während sie sich mit einem Wust sorgenvoller und widersprüchlicher Gedanken quälte, traf Constance Vorbereitungen für die Nacht. Sie entfernte die Nadeln aus ihrer Frisur und bürstete das Haar in langen Strichen, entledigte sich ihrer Kleider und zog ihr Nachthemd an.
    Sie setzte sich aufs Bett, winkelte die Beine an und schlang die Arme um ihre Knie. Und wieder dachte sie an Dominic und die Ereignisse des vergangenen Nachmittags. Trotz aller Widrigkeiten, nichts konnte ihr die wunderschöne Erinnerung an ihr stürmisches Liebesspiel nehmen. Sie liebte Dominic von ganzem Herzen, hatte die glücklichsten Momente ihres ganzen Lebens in seinen Armen verbracht. Nie zuvor hatte sie sich so lebendig gefühlt wie im Zusammensein mit ihm.
    Und plötzlich wusste sie, dass sie Redfields nicht verlassen konnte, ohne ihn noch einmal zu sehen, ohne ein letztes Mal die Wonnen lustvoller Erfüllung zu erleben. Wie in Trance stand sie auf, warf sich ihren Morgenmantel über und band den Gürtel zur Schleife. Sie fühlte sich unwiderstehlich zu Dominic hingezogen, musste einfach zu ihm. Es zählte nicht, wie trostlos und düster der Rest ihres Lebens verlaufen würde, sie wollte nur noch einmal diese wenigen Stunden der Zärtlichkeiten genießen.
    Constance griff nach dem Leuchter auf ihrem Nachttisch, entzündete die Kerze an der Öllampe, öffnete die Tür einen Spalt und spähte in den dämmrigen Flur. Alle Türen waren geschlossen, das Haus lag in tiefer Stille, alle Bewohner schienen zu schlafen.
    Eine Hand um die Kerzenflamme gewölbt, um sie vor Zugluft zu schützen, huschte Constance den Flur entlang. An Dominics Tür überlegte sie, ob sie anklopfen sollte, hielt es dann aber für klüger, kein Geräusch zu machen, in der Hoffnung, er würde ihr diese kleine Unhöflichkeit verzeihen.
    Sie öffnete die Tür und schlüpfte in sein Zimmer.
    „Was zum Teufel?“ Dominic, der neben dem Bett stand, fuhr bei dem Geräusch herum. Als er sie erkannte, fiel die Spannung von ihm ab, er löste die geballten Fäuste. „Constance … was tust du hier?“
    Er hatte bereits begonnen, sich zur Nacht auszukleiden, und trug nur noch Hosen. Bei seinem Anblick schoss ihr eine mittlerweile vertraute Hitze durch den Leib.
    „Ich wollte dich sehen“, sagte sie leise und stellte den Kerzenleuchter auf die Kommode neben der Tür.
    „Du solltest nicht hier sein.“
    „Soll ich wieder gehen?“ Sie löste den Gürtel mit einer Kühnheit, über die sie sich selbst wunderte, streifte den Morgenmantel von den Schultern und ließ ihn zu Boden gleiten.
    Dominic ließ seinen Blick über ihre Gestalt in dem durchsichtigen Nachthemd wandern, bevor er ihr wieder ins Gesicht sah. Selbst bei der schwachen Beleuchtung konnte sie das Verlangen in seinen Augen erkennen.
    „Nein“, antwortete er mit belegter Stimme. „Nein, ich möchte nicht, dass du gehst.“
    Er durchquerte das Zimmer und drehte den Schlüssel im Türschloss. Er machte einen großen Schritt, blieb dicht vor Constance stehen und holte tief Atem.
    „Du duftest wie der Paradiesgarten“, sagte er, und seine tiefe Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut.
    Sie lehnte sich an ihn, sehnte sich danach, mit ihm zu verschmelzen. Er küsste sanft ihren Scheitel und schloss die Arme so fest um sie, als würde er Constance nie wieder loslassen wollen. Seine Nähe machte sie benommen und glücklich, und sie versuchte nicht daran zu denken, dass sie dieses Wunder zum letzten Mal erleben würde.
    „Bist du sicher?“, fragte er. „Geht es dir … gut? Ich möchte dir nicht wehtun.“
    „Du wirst mir nicht wehtun“, antwortete Constance und schaute ihn an. „Ich will mit dir zusammen sein.“
    Sie hätte ihn stundenlang ansehen können, den glühenden Blick seiner Augen, seine angespannten Gesichtszüge, seine weichen, schön geschwungenen Lippen.
    „Ich will dich“, sagte sie schlicht.
    Ein leises Stöhnen entfuhr ihm, als er sich vorbeugte und ihren schlanken Hals küsste.
    „Ach Constance, du lässt mich meine besten Vorsätze vergessen“, raunte er an ihrem Ohr, und sein heißer Atem jagte ihr wohlige Schauer über den Rücken.
    Er strich ihr das Haar nach hinten, um ihr Gesicht mit
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