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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft
Autoren: JENNIFER LEWIS
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zwar als Regisseur in Hollywood, aber er war auch der legitime Thronfolger. Sie konnte ihn nicht einfach zurückweisen. Kurz blickte sie in den Spiegel und kniff sich in die Wangen, bis sie sich leicht röteten. Dann glättete sie sich schnell das Haar und lief zur Tür.
    Ungeduldig ging AJ vor der Tür auf und ab. Wenn Lani sich nicht wohlfühlte, hatte sie sicher keine Lust, irgendjemanden zu sehen, am allerwenigsten ihn. Es war schon schlimm genug, dass er ihr zukünftiger Ehemann sein sollte, der mehr als deutlich gemacht hatte, dass er diese Rolle nicht annehmen wollte. Der Kuss und ihre Reaktion darauf machten alles noch viel komplizierter. Wenn Lani ihn empört zurückgewiesen hätte, gäbe es keine Probleme, aber so … Dennoch, er musste sie sehen, sonst würde er nachts kein Auge zutun.
    Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit, sodass er nur die Hälfte von Lanis Gesicht sehen konnte. „Was ist mit dir? Hast du geweint?“, wollte er wissen. Und als sie die Lippen aufeinanderpresste und den Kopf schüttelte, fuhr er fort: „Aber du darfst weinen. Schließlich hast du gerade deinen Mann verloren.“
    Sie nickte. „Ich weiß.“ Wieder quollen Tränen unter ihren dunklen Wimpern hervor. „Entschuldige. Aber diese Woche war einfach zu viel für mich.“
    „Das glaube ich gern. Du musst vollkommen erschöpft sein.“ Obwohl das nicht ihre Reaktion auf den Kuss erklärte … „Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen. Ich hätte dich nicht küssen dürfen.“ Eigentlich hatte er sich nicht entschuldigen wollen, aber als er ihr in das blasse, verweinte Gesicht geblickt hatte, hatte er einfach nicht anders gekonnt. Auch jetzt noch sah sie atemberaubend sexy aus. Die vollen rosa Lippen, das glänzende Haar, das ihr über die Schultern fiel … Verdammt, warum erregte ihn bereits dieser Anblick? So durfte man sich doch einer trauernden Witwe gegenüber nicht benehmen, selbst wenn man ihr nächster Ehemann werden sollte.
    „Danke“, flüsterte sie kaum hörbar. „Eigentlich brauchst du dich ja nicht zu entschuldigen, weil wir irgendwann sogar heiraten sollen. Aber es kam so überraschend.“
    „Für mich auch.“ Unwillkürlich musste er grinsen. „Ich hatte nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet.“
    „Ich weiß auch nicht, wie es dazu kommen konnte.“ Errötend schlug sie die Augen nieder. „Es war einfach alles zu viel in der letzten Zeit. Ich bin vollkommen durcheinander.“
    „Und ich habe geglaubt, es hätte etwas mit mir zu tun.“ Vorsichtig legte er ihr die Hand auf den Arm, was nicht einfach war, weil Lani die Tür immer noch bis auf einen Spalt geschlossen hielt. „Bitte, sei nicht böse. Was ich in Bezug auf meine Abreise gesagt habe, entspricht der Wahrheit. Also brauchst du keine Angst zu haben, dass ich mich in Vanus Bett breitmache. Ich wollte, dass du wütend auf mich bist, und das bedauere ich jetzt.“
    „Ich bin nicht wütend.“
    „Du bist wirklich ein liebes Mädchen.“
    „Tatsächlich?“ Kurz sah sie ihm in die Augen.
    Hatte sie gezwinkert? Erneut überfiel ihn die Lust, sie zu küssen. „Wie geht es dir? Bist du krank?“ Plötzlich war ihm wieder eingefallen, weshalb er eigentlich gekommen war. Oder hatte er sich unbewusst einen zweiten Kuss erhofft?
    „Nein, eigentlich nicht.“ Dennoch wirkte sie sehr nervös, beinahe wie in Panik. Immer wieder blickte sie über AJs Schulter in den Arkadengang, als erwarte sie irgendetwas Schreckliches. „Mir fehlt nichts, wirklich nicht. Ich bin nur müde.“
    Schon wollte sie die Tür schließen, als AJ schnell den Fuß dazwischenschob. „Kann ich dir was zu essen bringen?“
    „Danke, nein. Ich habe keinen Hunger. Immerhin habe ich fast alles aufgegessen.“
    „Vielleicht ein Glas Wein zur Entspannung?“
    „Oh, nein“, wehrte sie entschieden ab.
    „Vielleicht möchtest du dich aussprechen? Manchmal ist es sehr anstrengend, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Man wird pausenlos beobachtet und muss sich ständig zusammennehmen.“
    Sie nickte kaum wahrnehmbar und blickte ihm wieder ängstlich über die Schulter. Diesmal drehte er sich um, aber auch er konnte nichts entdecken. Nur die Sterne funkelten am nachtschwarzen Himmel.
    „Da ist keiner“, sagte er sanft. „Wir sind allein. Aber ich weiß nicht, ob du dich dabei wohlfühlst.“ Er lächelte vorsichtig, um ihr Mut zu machen, denn er war davon überzeugt, dass sie etwas auf dem Herzen hatte.
    Für einen
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