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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft
Autoren: JENNIFER LEWIS
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…“
    „Oder fühlst du dich ihrem Freudenausbruch nicht gewachsen?“
    „Doch. Irgendwann müssen wir es ihr ja sagen. Warum dann nicht gleich?“ Sie wischte sich noch einmal über die Wangen, um die letzten Tränenspuren zu beseitigen. Dann lächelte sie glücklich und nahm AJs Hand, die er ihr hinhielt. Gemeinsam gingen sie zur Tür. AJ schob den schweren Riegel zurück und öffnete. Licht flutete in den halbdunklen Thronsaal.
    Wie erwartet hatte sich inzwischen eine große Menschenmenge versammelt. Priia stand ganz vorn und hatte rote Flecken auf den Wangen, ein Zeichen, dass sie sehr erregt war.
    „Hallo, Mom.“
    „Was habt ihr da drinnen gemacht?“ Sie warf einen strengen Blick auf Lani, die den Blick senkte und errötete.
    „Das geht nur mich, Lani und den Thron etwas an.“ AJ zwinkerte Lani vergnügt zu. Dann wandte er sich wieder an seine Mutter. „Ich habe mich entschlossen hierzubleiben. Und Lani ist bereit, mich zu heiraten.“
    Priia riss die Augen auf und war vorübergehend sprachlos. Dann nahm sie Lani in die Arme und drückte sie fest an sich. „Was für wunderbare Neuigkeiten!“
    Blitzlichter flammten auf.
    „Wer wird denn nun Rahiri regieren?“, fragte ein Reporter mit britischem Akzent.
    AJ legte Lani den Arm um die Schultern. „Wir beide. Gemeinsam werden wir die Regierungsgeschäfte führen, bis unser Kind volljährig ist.“
    „Aber ist nicht Ihr Bruder Vanu der Vater des Kindes?“
    „Vanu ist tot. Ich werde das Kind lieben und für es sorgen, als sei es mein eigenes.“
    „Werden Sie denn weiterhin Filme machen?“, rief ein junger Mann aus der letzten Reihe.
    „Ja. Ich habe bereits ein paar Ideen für Filme, die hier in Rahiri gedreht werden können.“
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Lani ihn überrascht ansah. Aber sie hatte sich schnell wieder gefasst und lächelte den Reporter an. „Es wäre zu schade, wenn AJ sein kreatives Talent vergeuden würde. Und hier auf der Insel gibt es bestimmt eine Reihe begabter Menschen, die gern in seinen Filmen mitwirken würden.“
    AJ zog sie kurz an sich. „Seit meiner Kindheit hat sich in Rahiri viel verändert. Heute gibt es bessere Schulen und bessere Krankenhäuser. Wir benutzen Handys und haben Satellitenfernsehen. Aber das, worauf es ankommt, ist geblieben. Die Menschen hier kümmern sich umeinander. Wir ehren unsere Tradition und leben nach unseren Bräuchen, wie es auch unsere Vorfahren getan haben. Lani und ich haben die beste Absicht, Tradition und Fortschritt gleichermaßen zu unterstützen, so wie es auch schon mein Vater getan hat.“
    Wieder klickten die Kameras, und AJ lächelte bereitwillig. Zu seiner eigenen Überraschung fühlte er sich in seiner neuen Rolle bereits relativ wohl. Und auch Lani schien ihre anfängliche Nervosität verloren zu haben und beantwortete die Fragen lächelnd und gelassen.
    Schließlich hob AJ die Hand. „Ich denke, das reicht erst mal. Ich muss Sie bitten, das Palastgelände jetzt zu verlassen. Wir möchten uns zurückziehen.“
    Als Priia den goldenen Blütenstaub auf Lanis Wangen verteilte, hätte die zukünftige Königin beinahe ganz unköniglich geniest, so sehr kitzelte es sie in der Nase.
    Bewundernd betrachtete Priia ihre Schwiegertochter. „Es gibt deinen Wangen so einen wunderbaren Glanz. Wir sollten so etwas jeden Tag auftragen.“
    „Ich bin nicht sicher, ob die Bienen davon so begeistert wären“, erwiderte Lani lachend, „aber es fühlt sich gut an.“ Genauso wie ihr seidenes Gewand. Es war dem, das sie bei ihrer ersten Hochzeit getragen hatte, sehr ähnlich. Und dennoch empfand sie es als sehr viel bequemer. Damals war sie nervös und angespannt gewesen, alles war für sie vollkommen neu gewesen und hatte sie eingeschüchtert.
    Diesmal war ihr alles vertraut. Sie kannte die Familienangehörigen, die Bediensteten, und der Palast war bereits ihr Zuhause, in dem sie sich gut zurechtfand. Vor allem aber würde sie einen Mann heiraten, dem sie vertraute und den sie von ganzem Herzen liebte. Die Bevölkerung von Rahiri schien ihre Freude zu teilen, denn eine große Menschenmenge belagerte schon seit Tagen den Palast, um einen möglichst guten Platz zu erwischen.
    „Wo ist eigentlich AJ?“, fragte sie, als Priia den Puderpinsel endlich zur Seite legte.
    „Er kleidet sich auch an, mein Kind. Aber du wirst ihn erst bei der Trauungszeremonie wiedersehen. Alles andere bringt Unglück.“
    Leise seufzend fügte Lani sich in ihr Schicksal. Eine kurze Umarmung von AJ
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