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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft
Autoren: JENNIFER LEWIS
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Seite zu.
    „Das hängt davon ab.“
    „Von der schönen Lani, ich weiß.“
    „Genau.“ Er würde sie zu nichts zwingen, das entsprach nicht seiner Einstellung. Jede Frau hatte das Recht, sich ihren Mann auszusuchen.
    „Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass Frauen einem Mann alles verzeihen können. Wenn du den gleichen Fehler allerdings ein zweites Mal machst, sieht es schlecht aus. Wieso hast du deine Meinung Lani gegenüber eigentlich geändert?“
    AJ wusste nicht gleich, was er darauf erwidern sollte. Wahrscheinlich hatte er seinen älteren Bruder hin und wieder erwähnt. Aber nie hatte er sich Joe gegenüber über Vanus Bosheit ausgelassen oder sich darüber beschwert. Doch war nicht gerade das, dieses verhängnisvolle Schweigen, der Grund für viele Missverständnisse gewesen? Allerdings wollte er den Freund nicht einweihen, ohne Lani vorher gefragt zu haben. Wenn sie nicht damit einverstanden war, dass andere von den hässlichen Einzelheiten ihrer Ehe mit Vanu erfuhren, dann würde er sich danach richten. „Vielleicht bin ich endlich vernünftig geworden.“
    „Hoffentlich bleibt’s dabei. Denn dies wäre ein zu langer Flug und ein zu großer Aufwand, wenn es sich nur um eine Laune handeln sollte.“ Grinsend boxte Joe den Freund in die Seite.
    „Man lernt nie aus, das weißt du doch. Aber diesmal werde ich keinen Fehler machen.“
    „Ich hatte dich doch gewarnt, dass die Ehe nichts für Schwächlinge ist, oder?“ Joe wusste, wovon er sprach. Denn er war bereits dreimal verheiratet gewesen und hatte eine gewaltige Summe an Unterhalt zu zahlen. „Wie hoch ist denn die Scheidungsrate in Rahiri?“
    „Keine Ahnung. Ich habe das Land ja vor zehn Jahren verlassen. Lanis Eltern haben sich scheiden lassen. Aber das war wohl noch in den USA.“
    Drohend hob Joe den Zeigefinger. „Und ich hoffe sehr, dass dir das nicht passiert!“
    AJ lachte. „Erst mal muss ich heiraten.“ Bei der Vorstellung, Lani vielleicht doch zu seiner Frau machen zu können, wurde ihm ganz warm ums Herz. Zwar wusste er noch nicht, wie sie darüber dachte, aber allein die Aussicht beflügelte ihn …
    Die Sonne stand schon relativ hoch am Himmel, als endlich Rahiri in Sicht kam. Zu AJs eigener Überraschung erfüllte so etwas wie Vorfreude, ja, wie Heimatliebe sein Herz, als sie zum Landeanflug ansetzten. „Du kannst gleich beim Palast landen, auf dem breiten Betonstreifen, da, neben den Palmen.“
    „Und mir eine saftige Geldstrafe einhandeln? Ich denke nicht daran, ich fliege weiter zum Flugplatz.“
    „Nein, das dauert doch ewig. Man braucht eine gute Stunde vom Flugplatz zum Palast.“
    „Und ich dachte immer, Ihre Königlichen Hoheiten dürften nicht von dem Dröhnen der Flugzeugmotoren belästigt werden.“
    „So ist es auch. Aber sie werden es überleben.“ Aus dem kleinen Seitenfenster konnte AJ jetzt schon die großen, ineinander verschachtelten Dächer der Palastgebäude erkennen. Irgendwo da unten war auch Lani. Wie sie wohl reagierte, wenn sie ihn sah?
    Gekonnt lenkte Joe den Jet auf die kleine Landebahn, besser gesagt, den Betonstreifen zwischen den Palmen. Glücklicherweise waren dort weder Autos noch Fußgänger unterwegs. Sowie der Motor abgestellt war, stieß AJ die Tür auf und sprang hinaus. Natürlich war die Landung nicht unbemerkt geblieben. Viele Menschen liefen auf ihn zu. Soviel er sehen konnte, war Lani nicht dabei.
    „AJ!“ Mit ausgestreckten Armen kam seine Mutter auf ihn zu. „Habe ich dir nicht verboten, hier zu landen? Es ist viel zu gefährlich.“
    „Mach dir keine unnötigen Sorgen“, beruhigte er sie lächelnd und umarmte sie. „Wo ist Lani?“
    „Sie probiert gerade ihr Gewand für die Krönung an. Sie machen das im Ballsaal, weil dort das Licht besonders gut ist. Aber wo willst du denn hin?“
    AJ eilte bereits mit langen Schritten über den weichen Rasen auf den Palast zu. Die Angestellten grüßten höflich, als er vorbeikam, und sahen ihm neugierig hinterher. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie Lani reagieren würde, wenn er plötzlich vor ihr stand. Aber das war ihm im Augenblick auch ganz egal, denn er sehnte sich so sehr danach, sie endlich zu sehen. Der prächtige Säulengang, der zum Garten hin offen war und den Palast umgab, schien endlos zu sein. AJ kam an unzähligen Türen und Nischen vorbei und blieb überrascht stehen, als sich ein schwarz gekleideter Reporter mit einer kleinen Videokamera aus einem versteckten Winkel löste und ihm in den Weg
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