Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: SANDRA MARTON
Vom Netzwerk:
…“
    „Eure Hoheit! Prinz Alexandros!“
    Alex fuhr herum und sah einen der Lakaien in absolut unziemlichem Tempo auf sich zurennen. Sofort war ihm klar, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
    „Der König! Ihr Vater … er ist zusammengebrochen!“
    Alex stürzte in den Ballsaal, der Lakai und Maria folgten ihm auf den Fuß. „Wo ist er?“, rief der Prinz über die Schulter zurück.
    „Im Thronsaal, Sir. Der Rettungshubschrauber ist bereits unterwegs … Eure Hoheit?“ Der Diener versuchte, ihn am Ärmel zurückzuhalten. Diese Aktion war so ungewöhnlich, dass Alex tatsächlich stehen blieb.
    „Was ist?“, fragte er ungeduldig, und auch Maria wartete atemlos darauf, was der Mann als Entschuldigung für sein Benehmen anführen würde.
    „Der König wünscht Miss Santos zu sehen … allein.“
    „Mich?“, fragte sie verblüfft. „Das kann nicht sein.“
    Die gesamte Karedes-Familie hatte sich inzwischen vor den geschlossenen Türen des Thronsaales versammelt, mit blassen, verwirrten Gesichtern. Als Maria zögerte, trat Königin Tia auf sie zu.
    „Mein Mann wünscht Sie zu sehen, Miss Santos …“ Alex’ Mutter rang um Fassung. „Bitte … ich denke, Sie sollten keine Zeit verlieren.“
    „Geh“, drängte Alex sanft, öffnete die Türen und schloss sie wieder hinter Maria.
    Es war ihr erster Besuch im Thronsaal. Er war nicht so groß, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, dafür unendlich eindrucksvoller und prächtiger. Ein roter Teppich führte direkt zu einem Podest, auf dem zwei ornamentierte antike Stühle standen – vermutlich die Throne – aber die waren leer.
    „Hier“, meldete sich eine schwache Stimme.
    Der König war allein. Er lag auf einem violetten Samtsofa, sein Haupt ruhte auf einem blauen Seidenkissen. Langsam ging Maria auf ihn zu. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Er stirbt, dachte sie mit einer Gewissheit, die sie selbst erschreckte. Und, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, versuchte Aegeus, sich aufzurichten.
    „Ich bin noch nicht tot, Miss Santos“, informierte er sie mit schwacher Stimme, die allerdings nichts von ihrem stählernen Unterton verloren hatte. „Kommen Sie her.“
    „Eure Majestät, Ihre Familie wartet draußen. Sicherlich möchten Sie lieber …“
    „Sie sollten nie erfahren, dass der Diamant in der Krone falsch ist“, schnitt er ihr brüsk das Wort ab.
    Maria keuchte vor Schock auf. „Sie wussten es?“
    „Alexandros liebt Sie, Miss Santos. Keine Ahnung, ob er es schon selbst weiß, aber so ist es …“ Sein Atem rasselte, und für einen kurzen Moment schloss Aegeus erschöpft die Augen. Doch dann begegnete er Marias ängstlichem Blick sehr direkt. „Aber Sie dürfen seine Liebe nicht erwidern.“
    „Eure Majestät, Sie sollten nicht …“
    „Haben Sie mich verstanden, Miss Santos? In einem königlichen Leben hat Liebe nichts zu suchen.“
    „Sir, jetzt ist wirklich nicht die Zeit …“
    „Ein Prinz gehört seinem Land und seinem Volk. Sein Leben besteht aus Verantwortung und Pflicht. Eines Tages wird mein Sohn heiraten. Eine junge Frau, die ebenfalls von königlichem Geblüt ist und versteht, was von ihr erwartet wird.“
    Maria sank vor dem Sofa auf die Knie. Heiße Tränen brannten hinter ihren Lidern, und sie blinzelte verzweifelt, um sie zurückzuhalten.
    „Ich liebe Ihren Sohn“, wisperte sie. „Und ich weiß von seiner großen Verantwortung. Ich kann ihm helfen, sie zu tragen, und wenn nötig in den Hintergrund treten.“
    „Wenn Sie ihn wirklich lieben, müssen Sie ihn aufgeben.“
    „Nein, nein! Das können Sie nicht von mir verlangen … oder von ihm! Wenn Alexandros mich wirklich liebt …“
    „Ein Prinz, der die falsche Frau liebt, wird alles zerstören. Sein Land, sein Volk und sich selbst. Maria … wenn Sie meinen Sohn aufrichtig lieben … gehen Sie …“ Die Stimme wurde zunehmend schwächer, sein Atem kam in immer kürzeren Stößen.
    Heiße Tränen rannen über Marias bleiche Wangen. „Sie verlangen Unmögliches von mir …“, flüsterte sie. „Dazu haben Sie kein Recht!“
    „Doch, das habe ich. Ich liebe mein Land und mein Volk. Und ich liebe meine Kinder, auch wenn Sie es vielleicht nicht glauben. Alex denkt, Sie könnten ihn glücklich machen. Aber glauben Sie, Maria, er irrt sich. Ihre Liebe wird ihm nur wehtun … geben Sie meinen Sohn frei …“
    „ Eure Majestät …“
    Der König bäumte sich auf. Eine Hand fuhr zu seinem Hals, der Atem kam rasselnd durch den weit geöffneten Mund.
    Maria sprang
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher