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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: SANDRA MARTON
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Maria verabschiedet hatte, war er nicht mehr zu Hause gewesen. Ohne Unterlass hatten er und seine Brüder versucht, das Rätsel um den falschen Diamanten zu lösen. Wo mochte er jetzt sein? Wer hatte ihn ausgetauscht? Und vor allem, warum?
    Das alles musste auch noch unter dem Siegel äußerster Verschwiegenheit gehandhabt werden. Nicht nur, dass es zu einem wahren Medienspektakel führen würde, das den Hof von Aristo in ein schiefes Licht rückte. Außer der daraus resultierenden Unruhe und Verunsicherung der Bevölkerung, wären die politischen Konsequenzen kaum absehbar.
    Was, wenn der Scheich von Calista im Besitz des echten Diamanten war, und nur auf ein Signal zum Losschlagen wartete? Unvorstellbar, dass er damit in der Lage wäre, das Vermächtnis von König Christos zu entweihen, indem der Stefani-Diamant zwar wieder eins wurde, aber daraus keine Versöhnung der beiden Inselstaaten und damit ein neues Adamas resultierte. Stattdessen würde der König oder Scheich von Calista allein über beide Staaten herrschen.
    Alex rief Maria zwar täglich an, aber das hatte nur dazu geführt, dass er sie jedes Mal noch ein wenig mehr vermisste. Doch seine Liebste schien vernünftiger als er zu sein. Natürlich vermisse sie ihn auch ganz furchtbar, würde aber dennoch so viel Zeit für die Fertigstellung des Colliers brauchen, dass er ihr eher eine Last als Freude wäre …
    Ha! Selbstverständlich wollte sie ihn damit nur trösten und ablenken, dessen war Alex sich gewiss. Außerdem, wer konnte in derart aufregenden und anstrengenden Zeiten schon eine schwache Frau gebrauchen, die sich an einen klammerte …?
    Zusammen mit seinen Brüdern kam Alex sich langsam wie eine Jongleurstruppe vor, die versuchte, rund um die Uhr mindestens ein Dutzend Bälle andauernd in der Luft zu halten. Ihr Vater, der gegen den Rat der Ärzte vorzeitig das Krankenhaus verlassen hatte, war ihnen dabei keine Hilfe. Der Herzinfarkt habe keine dauernden Schäden hinterlassen, man wolle aber unbedingt noch weitere Tests machen, hatten sie der besorgten Königin mitgeteilt.
    „Unsinn!“, lautete dazu Aegeus’ Kommentar. „Die Königin hat Geburtstag, und mir geht es gut.“ Die krankhafte Blässe war ihm geblieben, ebenso wie der dünne Schweißfilm auf der Stirn, sobald er sich nur bewegte. Außerdem schien er zusammengeschrumpft zu sein.
    „Wenn nur erst der Geburtstag vorbei ist …“, hatte Alex gebetet. Dann würden sie einen Weg finden, den störrischen Monarchen wieder in ärztliche Obhut zu geben und die Suche nach dem echten Diamanten zu intensivieren.
    Die Feierlichkeiten wurden mit einem lauten Fanfaren-Signal eröffnet.
    Zwei Dutzend altertümlich gekleidete Herolde hatten sich mit ihren Fanfaren auf der breiten Marmortreppe vor dem Palast postiert, über die die illustren Gäste in den riesigen Ballsaal gelangten.
    Am Ende des Saales hob sich langsam ein violetter Samtvorhang und gab den Blick frei auf das Königspaar. Hunderte von Gästen lächelten und applaudierten. Aller Augen waren auf Königin Tia gerichtet.
    Nur Alex stand nervös vor dem Eingang des Ballsaales und hielt nach Maria Ausschau. Wo blieb sie nur?
    „Alexandros …“, wisperte eine leise Stimme. Rasch wandte er sich um, und da war sie! Wunderschön, in einem atemberaubenden Abendkleid in der Farbe reifer Kirschen. Die glänzenden Locken trug sie offen, und nur leicht mit eleganten Spangen, die mit Rubinen und winzigen Diamanten besetzt waren, aus dem Gesicht gehalten. Er hatte sie ihr geschickt und darum gebeten, dass sie ihr Haar in dieser Art frisierte. Jetzt blieb ihm bei dem bezaubernden Anblick fast das Herz stehen.
    „Maria“, raunte er heiser. „Du bist die schönste Frau der Welt.“
    „Und du, mein Prinz, bist der attraktivste Mann im ganzen Universum“, revanchierte sie sich mit einem weichen Lächeln und ließ sich von ihm küssen.
    „Hast du das Collier schon meinem Vater übergeben?“
    Maria nickte. „Es schien ihm aufrichtig zu gefallen. Er sagte, er will es deiner Mutter um Mitternacht überreichen.“ Sie zögerte. „Ist … ist wirklich alles in Ordnung mit ihm? Er sieht in meinen Augen ziemlich …“
    „Furchtbar aus, ich weiß“, bestätigte Alex seufzend. „Aber er ist schrecklich stur und will sich einfach nichts sagen lassen. Doch jetzt möchte ich mit dir über etwas ganz anderes reden …“ Sein Gesicht wurde ganz weich, als er sie an sich zog. „Durch die Aufregung der letzten Zeit … was ich dir schon längst
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