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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: SANDRA MARTON
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und einen Kuss. Aber wer hatte wen umarmt und geküsst? Und vor allem, wie? Mit der gleichen Glut und Leidenschaft, wie es immer zwischen ihm und Maria war? Dafür war die Szene eigentlich zu kurz gewesen, und die beiden einander nicht nah genug, oder?
    Himmel! Was war er nur für ein Idiot! Was, wenn er sich getäuscht hatte? In allem, was er Maria vorwarf. Er musste ihr unbedingt sagen, wie leid es ihm tat. Und dass er sich nichts mehr ersehnte, als sie für immer an seiner Seite zu haben und …
    „Ich wünschte nur, ich hätte deinem Vater die schreckliche Nachricht schonender beigebracht“, murmelte Maria mit rauer Stimme. „Vielleicht wäre er dann nicht …“
    „Ist schon gut, glyka mou .“
    „Nein, das ist es nicht!“, weinte sie auf. „Ich habe ihn aufgeregt! Ich habe Schuld an seinem Infarkt.“
    „Unsinn, er wird im Krankenhaus perfekt betreut, und als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er bei Bewusstsein und wieder ziemlich agil.“
    „Gott sei Dank!“, sagte Maria erleichtert und ließ endlich die Tränen fließen.
    „Oh, bitte nicht weinen, agapi mou “, bat Alex und zog sie in seine Arme. Doch die Tränen flossen nur noch heftiger, und er spürte, wie sie sein Hemd durchnässten. „Vergib mir, dass ich versucht habe, dich für das Geschehene verantwortlich zu machen. Festzustellen, dass der Diamant eine Fälschung ist, muss auch für dich ein ungeheurer Schock gewesen sein.“
    Maria hob ihm ihr tränennasses Gesicht entgegen. „Es … es war ganz furchtbar. Und nur deshalb habe ich Joaquin angerufen, das musst du mir glauben!“
    „Schon gut, Liebling, ich bin ein Idiot, der zu voreiligen Schlüssen neigt. Das war schon immer mein größter Fehler. Frag meine Eltern. Oder meine Geschwister, sie würden dir alle dasselbe sagen. Vergibst du mir?“
    Ihre Blicke trafen sich. Wie sollte sie ihm nicht vergeben? Er war der Mann, den sie liebte. Ihr Prinz, dessen Kind sie unter dem Herzen trug.
    Sie musste es ihm sagen. Er hatte ein Recht darauf, egal, wie die Konsequenzen aussahen. Sie war nicht wie ihre Mutter und er kein Klon seines Vaters.
    „Maria? Bitte, sag, dass du mir verzeihst.“
    „Das weißt du doch“, erwiderte sie zärtlich und lächelte ihn durch die Tränen hindurch an.
    Alex stieß hörbar den Atem aus. „Wir müssen unbedingt miteinander reden, glyka mou . Über uns.“
    „Ja, das müssen wir.“
    „Aber nicht jetzt. Die nächsten Tage werden hektisch genug sein. Als Erstes muss ich meiner Familie von dem falschen Stefani-Diamanten erzählen. Dann müssen wir den Hofrat einberufen und überlegen, was geschehen soll. Und nicht zu vergessen, Mutters anstehender Geburtstag …“
    „Kann man die Feier nicht verschieben?“
    „Mein Vater hat bereits bestimmt, dass alles stattfinden soll, wie geplant.“
    „Aber er ist doch krank.“
    „Hier geht es um einen offiziellen Festakt, agapi mou . Und die königlichen Verpflichtungen der Öffentlichkeit gegenüber haben grundsätzlich Vorrang vor privaten Belangen. Und jetzt, da ich die Wahrheit über den falschen Diamanten weiß …“
    Alex’ Handy klingelte, und mit einer entschuldigenden Geste nahm er den Anruf entgegen. Ängstlich beobachtete Maria seine konzentrierte Miene, aber wie sich herausstellte, war es nicht das Krankenhaus.
    „Mein Bruder Andreas“, erklärte Alex wenig später. „Ich muss leider sofort los, um alles Notwendige in die Wege zu leiten. Was immer du mir erzählen möchtest, agapi mou , wir verschieben es auf heute Abend, einverstanden?“
    Maria zwang sich zu einem Lächeln. „Einverstanden. Sag ihnen bitte, wie leid mir alles tut.“
    „Sicher, aber du trägst keine Schuld an dem Ganzen und hast nichts zu befürchten.“ Alex verstaute die Krone in ihrer Schatulle, raffte die Papiere mit den Tests zusammen und küsste Maria zärtlich auf den Mund. „Heute Nacht …“, versprach er. Aber aus einer Nacht wurde eine weitere, und eine weitere … Das Geheimnis des Diamanten, die Krankheit seines Vaters und die bevorstehende Geburtstagsfeier am Horizont nahmen ihn so in Beschlag, dass für nichts anderes Zeit blieb.

11. KAPITEL
    Der Tag von Königin Tias sechzigstem Wiegenfest war kein gewöhnlicher Tag.
    Es war Winter, und laut Alex war es um diese Zeit selbst in Aristo ziemlich kalt, windig und regnerisch. Doch heute strahlte die Sonne vom blauen Himmel, als wäre sie der wichtigste Gratulant.
    Allerdings bekam der Prinz es kaum mit. Seit er sich, mit der Krone in der Hand, im Gästehaus von
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