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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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einfach keine Antwort wusste.
    Zum Abendessen gab es ein Fünf-Gänge-Menü aus Meeresfrüchten, Biogemüse und frisch gebackenem Brot. Anschließend wurde ein Nachtisch serviert, der so köstlich war, dass Melissa beinah um Nachschlag gebeten hätte.
    Obwohl sie noch nie besonders großen Wert auf Bio-Lebensmittel gelegt hatte, bemerkte sie jetzt aber den Unterschied. Sie glaubte, nie zuvor etwas Leckereres gegessen zu haben.
    Um halb zehn war das Dinner beendet, und sie erwartete noch eine Runde Drinks, in der sie sich weiteren Fragen stellen musste. Stattdessen zogen Chris’ Eltern sich zurück. Der König sah erschöpft aus, und Melissa vermutete, dass das normal war, wenn man den ganzen Tag mit dem Regieren eines Landes zubrachte. Auch, wenn er noch nicht zum alten Eisen zählte, war er auch nicht mehr der Jüngste. Sie schätzte ihn auf Ende sechzig, war aber zu höflich, um sich nach seinem Alter zu erkundigen.
    Ebenfalls entging ihr nicht, wie die Geschwister ihren Vater umhegten und ihm verstohlene Blicke zuwarfen, wenn sie sich unbeobachtet glaubten. Melissa wurde den Verdacht nicht los, dass mit der königlichen Hoheit etwas nicht stimmte und man nicht wollte, dass sie irgendwas bemerkte.
    Nachdem alle – auch Aaron und die beiden Prinzessinnen – Gute Nacht gewünscht hatten, führte Chris sie aus dem Zimmer. Sie bezweifelte, dass seine Geschwister tatsächlich so zeitig schlafen gingen.
    „Man zieht sich hier wohl früh zurück“, meinte sie, als sie an ihrer Zimmertür ankamen.
    Er lehnte sich an den Türpfosten. „Das ist nun mal so in der Landwirtschaft: früh zu Bett, früh wieder raus.“
    „Wenn ich in New Orleans um ein Uhr nachts ins Bett gekommen bin, konnte ich schon von Glück sagen. Andere Länder, andere Sitten.“
    „Um ehrlich zu sein“, gestand er, „ich bin eigentlich auch eher ein Nachtmensch.“
    „Möchten Sie noch für eine Weile mit reinkommen?“, fragte sie und deutete in ihr Zimmer. „Wir könnten etwas trinken und … reden.“
    Er sah an ihr vorbei in das Schlafzimmer. Eine Lampe leuchtete neben dem Bett, und das Zimmermädchen hatte die Decken zurückgeschlagen. Ohne Zweifel sah es sehr einladend aus. „Ich würde ja gern, aber ich sollte besser nicht.“
    „Na, sind Sie meiner schon überdrüssig?“, stichelte sie.
    „Eigentlich eher das Gegenteil.“ Er kam einen Schritt auf sie zu, und in seinen Augen konnte sie deutlich das Verlangen sehen. „Würde ich heute Abend mit Ihnen in diesem Zimmer sein, dann würden wir mehr tun als nur reden, das wissen Sie genau. Ist es das, was Sie möchten?“
    Obwohl der neugierige, leichtsinnige und auch einsame Teil von ihr diese Frage bejahen wollte, wusste sie, dass es nicht richtig sein würde. Schließlich hatte sie ihn vor einigen Stunden zum ersten Mal getroffen. Und sollte sie ihn nicht ein bisschen besser kennenlernen, bevor sie ihre Hormone für sich entscheiden ließ? Ehe sie sich in das Unvermeidliche ergab? Ihr war klar, dass sie mit Chris schlafen würde, bevor sie wieder zurück nach Morgan Isle flog.
    Aber nicht heute Nacht.
    „Nein.“ Sie trat einen Schritt zurück, um der Versuchung nicht zu erliegen, ihm die Arme um den Hals zu legen und in einem tiefen Kuss mit ihm zu verschmelzen.
    Er wirkte zwar enttäuscht, aber nicht allzu überrascht. „Ich hatte mir überlegt, dass wir vielleicht morgen eine Inselbesichtigung machen. Dann können Sie sich die Stadt und die Felder ansehen, die uns gehören.“
    Sie lächelte. „Sehr gern.“
    „Wollen wir vorher zusammen frühstücken? Sagen wir gegen acht, falls Ihnen das nicht zu früh ist?“
    Sie bezweifelte, dass sie lange schlafen würde, wenn sie überhaupt diese Nacht Schlaf fand. „Das wäre toll.“
    „Gute Nacht, Melissa, erholen Sie sich gut.“
    „Gute Nacht, Chris.“
    Er führte Melissas Hand an seinen Mund und hauchte einen Kuss darauf. Für einen Moment glaubte sie, dass er sie umarmen und richtig küssen würde, aber dann ließ er ihre Hand wieder los. Er lächelte sie ein letztes Mal an, und sie konnte das Knistern in der Luft förmlich spüren, bevor er sich umdrehte und den Flur hinunterging.
    Sie schloss die Tür und lehnte sich von innen dagegen. Wow. Ihr Herz schlug heftig, und sie fühlte sich wie berauscht von dem Gefühl, seine Lippen auf der Haut zu spüren.
    Melissa war klar, dass sie von ihm träumen würde, falls sie wirklich einschlafen sollte. Sie zog ihr Lieblingsnachthemd aus Seide an – was außerdem auch noch sehr sexy
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