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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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entgegnete sie lächelnd und nahm wahr, wie er den Blick langsam und ohne jede Scheu über sie und ihr hauchdünnes Seidenkleid wandern ließ, dessen warmes Dunkelblau ihre grauen Augen besonders gut betonte. Sie hatte ihr Haar sorgfältig gebürstet und trug es offen, sodass die schweren, dunklen Locken ihr über die Schultern fielen.
    Sie wusste, dass sie sich so von ihrer besten Seite zeigte, und das blieb Chris offensichtlich nicht verborgen.
    „Sie sehen entzückend aus“, sagte er, und in seinen Augen schienen Flammen zu lodern. „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich die nächsten zwei Wochen mit einer so schönen Frau verbringen darf.“
    Als er das sagte, schienen ihr die Knie plötzlich weich zu werden, und sie widerstand der Versuchung, etwas zu erwidern wie: Sie sind auch nicht gerade zu verachten, mein Lieber. Aber sie wollte zumindest den Anschein erwecken, nicht so leicht zu haben zu sein. Stattdessen klimperte sie mit den Wimpern und versuchte es mit ihrem Südstaatencharme. „Sie schmeicheln mir, Eure Hoheit.“
    Sein Lächeln erinnerte sie an einen ausgehungerten Wolf, der einen Blick auf seine nächste Mahlzeit warf. Und bei Gott, wie sehr sie hoffte, seine Beute zu werden!
    „Ist das Zimmer zu Ihrer Zufriedenheit?“, erkundigte er sich.
    „Auf jeden Fall“, sagte sie. „Alles, was ich vom Schloss gesehen habe, ist atemberaubend.“
    „Wollen Sie den Garten besichtigen?“
    Lieber, als er es sich vorstellen konnte. „O ja, sehr gern.“
    Er bot ihr seinen Arm an, und als sie ihren darunter schob, war sie sich erneut der aufregenden Nähe und Anziehungskraft bewusst, die von diesem Mann ausging. Die Hitze in seinem Blick verriet ihr, dass es ihm ähnlich erging.
    Er führte sie die Treppe hinunter und deutete dabei auf dies und das, und meistens waren es Erbstücke, die seit Jahrhunderten im Besitz der Familie waren. Melissa dachte daran, wie wenig ihr von ihrer eigenen Familie geblieben war. Nachdem ihre Mutter und der Mann, den sie für ihren Vater gehalten hatte, ums Leben gekommen waren, hatten ihr Onkel und ihre Tante deren ganzen Besitz versteigert und den Erlös zu einem Treuhandvermögen zusammengefasst. Statt des Geldes hätte Melissa allerdings viel lieber die persönlichen Gegenstände behalten, um etwas zu haben, das sie an ihre Eltern erinnerte.
    Noch nicht einmal die Fotos und Alben waren ihr geblieben, die ihre Mutter sorgfältig gehütet hatte. Vermutlich waren sie fortgeworfen worden, weil man sie für wertlos gehalten hatte. Ihre einzige Erinnerung bestand aus einem kleinen Schnappschuss, der nur wenige Wochen vor dem Unfall entstanden war und Melissa gemeinsam mit ihren Eltern zeigte.
    „Es muss wunderbar sein, so sehr mit seiner Familie verbunden zu sein“, sagte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich schätze, das hängt immer vom Blickwinkel ab.“
    „Ich jedenfalls finde es ziemlich gut.“ Sie hatte gehofft, zu ihren Halbgeschwistern so eine Verbundenheit aufzubauen, aber irgendwie fehlte etwas. Obwohl sie sich wirklich darum bemühten, sie mit einzubeziehen, fühlte sie sich immer noch wie eine Außenseiterin. Vermutlich würde das immer so bleiben.
    Sie war die Älteste von ihnen und hatte, unehelich oder nicht, ein Recht auf die Krone. Aber obwohl sie schriftlich beeidigt hatte, Phillip niemals den Thron streitig zu machen, glaubte sie nicht, dass ihre Geschwister ihr vollständig trauten. Vielleicht eines Tages. Oder auch nicht.
    Chris führte sie durch einen riesigen Raum zu einer Hintertür auf eine Schieferterrasse. Diese war von einem sorgsam gepflegten Garten umgeben, der so farbenfroh war, dass Melissa vor Bewunderung der Atem stockte.
    „Großartig!“, brachte sie hervor. Auf der Terrasse standen Stühle, Chaiselongues und schmiedeeiserne Tische. Sie konnte sich gut vorstellen, morgens hier zu sitzen und Kaffee zu trinken oder am Nachmittag in Ruhe ein Buch zu lesen. Mit geschlossenen Augen atmete sie die salzige Meeresluft tief ein und lauschte den Wellen, die in der Ferne gegen den felsigen Steilhang schlugen.
    Das war wie im Paradies.
    „Sind Sie oft hier draußen?“, wollte sie wissen.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, nur sehr selten, aber manchmal macht Louisa ihre Yogaübungen hier.“
    Melissa wusste, dass sie bei schönem Wetter jeden Tag an diesem Ort hier verbringen würde, wenn sie im Schloss wohnen würde. Aber natürlich war das leicht gesagt, denn sie hatte auch nicht annähernd so viel Zeit in ihren Gärten in New
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