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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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Irrgarten führte?
    Die Abenteurerin in ihr entschied, tiefer in den Garten vorzudringen.
    Also bog sie abermals ab und folgte dem neuen Weg, doch nach einigen Schritten stieß sie auf eine weitere Weggabelung. Was nun, rechts oder links? Logisch betrachtet, würde der rechte Weg in eine Sackgasse führen, also entschied sie sich dafür, nach links zu gehen.
    Sie hätte schwören können, hinter sich ein Rascheln gehört zu haben, aber als sie sich umdrehte, war nichts zu sehen. Vermutlich eine Fledermaus oder ein anderes kleines Tier. Schulterzuckend folgte sie noch einigen Drehungen und Wendungen, bis sie auf eine weitere Weggabelung stieß. Jetzt wählte sie die rechte Seite und hörte abermals Zweige rascheln, doch nicht dieses Mal hinter, sondern vor sich. Angestrengt versuchte sie, in dem schwachen Licht etwas zu erkennen und war beinah sicher, die Umrisse eines Menschen vor sich auf dem Pfad auszumachen.
    Spielte ihre Fantasie ihr einen Streich, oder war es eine Sinnestäuschung?
    Neugierig kämpfte sie sich weiter vorwärts und folgte dem Schatten, bis sie sich schließlich in einer Sackgasse wiederfand. Von dem unheimlichen Fremden keine Spur.
    Das war schon seltsam. Sie tastete die grünen Wände auf der Suche nach einem geheimen Durchgang ab, aber das Buschwerk war zu dicht, als dass man hindurchgehen konnte. Wieder hörte sie ein Rascheln, dieses Mal direkt hinter sich.
    Blitzschnell drehte sie sich um, konnte aber niemanden sehen. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie nicht allein war. „Hallo?“, rief sie. „Ist da jemand?“
    Ein weiteres raschelndes Geräusch machte sie darauf aufmerksam, dass eine Gestalt über die Weggabelung vor ihr huschte. Es war zu dunkel, um etwas zu erkennen, und sie wusste noch nicht einmal zu sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war.
    Wieder lief sie der geisterhaften Erscheinung hinterher, fest entschlossen, sie einzuholen. Aber gleichgültig, wie schnell sie war, stets sah sie den Schatten gerade hinter der nächsten Biegung verschwinden. Wer auch immer das war, er kannte sich im Irrgarten bestens aus. Man hatte Melissa tief ins Innere des Labyrinths gelockt, und die Prinzessin war so auf ihre Jagd versessen, dass sie vollkommen vergaß, sich die Wege einzuprägen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie wieder herauskommen sollte.
    Vermutlich hatte die geisterhafte Erscheinung genau das beabsichtigt. Und wer immer es war, er verspottete sie, indem er sie erfolgreich von ihrem Weg abgebracht hatte. Sie hatte sich hoffnungslos verirrt, und natürlich war nun von der geheimnisvollen Gestalt weit und breit nichts mehr zu sehen.
    „Na, toll“, murmelte sie leise. Sie lief ungefähr zwanzig Minuten hin und her und versuchte, ihre Orientierung wiederzufinden. Gelegentlich war wieder das Rascheln in den Blättern zu hören, mal vor ihr, mal hinter ihr. Wenn das ein Test war, dann hatte sie kläglich versagt. Sie versuchte, auf das Meeresrauschen zu lauschen, um sich wieder orientieren zu können, aber es war hoffnungslos. Weil ihr die Vorstellung nicht besonders reizvoll erschien, die ganze Nacht blindlings umherzuirren, beschloss sie aufzugeben.
    „Sie haben gewonnen“, rief sie. „Ich ergebe mich.“
    „Ich habe Ihnen gesagt, dass es sehr verwirrend hier drinnen sein kann“, flüsterte ihr jemand sacht ins Ohr.
    Sie schnellte herum und prallte gegen eine kräftige, muskulöse und wunderbarerweise vollkommen nackte Brust. Chris’ Brust.
    Melissa war so überrascht, dass sie beinah nach hinten gefallen wäre, wenn Chris sie nicht aufgefangen hätte. Durch die dünne Seide ihres Morgenmantels spürte sie die Wärme seiner Hände. Er bedachte sie mit einem übermütigen Lächeln, das ihr durch und durch ging.
    „Was machen Sie denn hier?“, wollte sie wissen.
    „Gerade wollte ich Sie dasselbe fragen.“
    „Ich konnte nicht einschlafen und mache deswegen einen Spaziergang.“
    „So spät noch?“ Er musterte sie ausgiebig, und verstärkte leicht den Griff um ihre Arme. „Im Nachthemd?“
    „Ich hatte nicht erwartet, jemandem zu begegnen.“ Sie verzichtete darauf anzumerken, dass er mit seiner schlabberigen Pyjamahose und nacktem Oberkörper auch nicht gerade overdressed herumlief. Sie musste sich wahnsinnig darauf konzentrieren, nicht auf seinen glatten, muskulösen, großartig geformten Oberkörper zu starren. „Ich bin davon ausgegangen, dass alle schon schlafen.“
    „Bestimmt.“
    „Außer Ihnen.“
    „Ich habe noch gearbeitet und Sie von meinem
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