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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi
Autoren: PENNY JORDAN
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ihr gerade noch genug Zeit, um in ihr Zimmer zu gehen, zu duschen, das Haar festzustecken, damit es bei der Arbeit nicht störte, und sich umzuziehen.
    Letztlich stellte sie seufzend fest, dass die Arbeitskleidung kürzer und enger war, als sie gedacht hatte. Daran war Natalia allerdings wegen ihrer Größe und ihrer fraulichen Figur gewöhnt. Entschlossen griff sie nach verschiedenen Ölfläschchen und Handtüchern, die sie von ihrer Freundin erhalten hatte, und machte sich auf den Weg zur Suite des Gastes.
    Natalia hatte schon unzählige Male Gäste ihres Hotels massiert. Daher gab es eigentlich keinen Grund für das leichte Flattern in der Magengegend, das sie verspürte, als sie an der Tür der Suite klingelte und darauf wartete, eingelassen zu werden.
    Die Tür öffnete sich. Vor Natalia stand ein Mann in einem weißen Bademantel, auf dem das Logo des Hotels dezent eingewebt war.
    Natalia starrte ihn an und fühlte sich ähnlich benommen wie beim ersten Blick auf den ungewöhnlichen Parfumflakon. Vor ihr stand der Mann, den sie auf der Piazza gesehen hatte. Leon Perez war jener Mann, der ihren Blick geradezu magisch angezogen hatte!
    Es war äußerst unwahrscheinlich und widersprach jeglicher Logik, dass sie ihn ausgerechnet hier wiedertraf, und doch gab es keinen Zweifel. Er war es. Das sah Natalia nicht nur, ihr Körper reagierte mit jeder Faser.
    Warum passierte das ausgerechnet jetzt? Warum fühlte sie sich so … schwach? Dabei war es etwas rein Berufliches! Nein, es war schrecklich! Ein Blick aus den grünen Augen des Mannes, die von langen schwarzen Wimpern beschattet wurden, ließ keinen Zweifel daran. Es stimmte einfach nicht, dass sie sich wegen dieser Massage keine Sorgen machen musste.
    Das Herz schlug ihr vor Aufregung bis zum Hals und schien stehen zu bleiben. Natalia glaubte, in diesen grünen Augen zu versinken, als würde sie unweigerlich in einen Wasserstrudel gezogen.
    In diesem ganzen Aufruhr, der in ihr tobte, konnte sie nur einen einzigen klaren Gedanken fassen.
    Ich will diesen Mann, unbedingt!

2. KAPITEL
    Nie zuvor hatte sich pures Verlangen in Natalia ausgedehnt wie Lava in einem Vulkan, ein Verlangen, das auszubrechen und ihre Zurückhaltung wegzufegen drohte.
    Geh sofort, rief ihr die Stimme der Vernunft zu. Du darfst nicht bleiben. Dreh dich auf der Stelle um und geh weg, sonst …
    „Sie haben eine Massage bestellt?“
    Es war zu spät. Weshalb höre ich nicht auf den warnenden inneren Instinkt?, dachte sie noch kurz. Aber schon betrat sie den schwach erleuchteten Vorraum der Suite. Sofort stürmten verschiedenste Gerüche auf ihre empfindliche und geschulte Nase ein.
    Sie roch frische Wandfarbe und neue Teppiche, Lilien in einer Vase im Vorraum, ihr eigenes Parfum, das sie nur für sich kreiert hatte und auch ständig trug – Rosen mit einem Hauch von Moschus und dem Öl reifer Trauben sowie Pflanzensprösslingen, eine Mischung aus Reife und frischem Leben. Normalerweise wirkte dieser Duft beruhigend auf Natalia. Jetzt zeigte er keinerlei Effekt. Wahrscheinlich lag es an der Angst und den unerwarteten Empfindungen, gegen die sie sich wehrte.
    Am stärksten nahm Natalia jedoch den Duft dieses Mannes wahr, der ihre Fantasie überschäumen ließ. Unwillkürlich dachte Natalia an Hitze, heißen Wind, der ihr den Geruch von etwas Unbekanntem zutrug, männliche Kraft und maskuline Sinnlichkeit, die sie gefangen nahm. Es war gefährlich. Und sie wehrte sich dagegen, während es sie erfüllte und zu bezwingen versuchte.
    „Hier entlang“, forderte Leon Perez sie auf.
    Nur mit großer Mühe gelang es Natalia, ihre Gefühle zu unterdrücken und sie zu ignorieren. Was war schon dabei, dass sie diesen Mann für einen Moment begehrt hatte? Wahrscheinlich bedeutete es nicht viel. Nur eine Reaktion darauf, dass sie nach Jahren unfreiwilliger Enthaltsamkeit bald heiraten würde.
    Außerdem erschien einem meistens das am begehrenswertesten, das bald nicht mehr zu haben war. Und dass sie leicht benommen war, kam vermutlich daher, dass sie sich fast auf die Zehenspitzen stellen musste, um dem Mann ins Gesicht zu sehen. Gewöhnlich begegnete sie Männern auf Augenhöhe. Wie groß war er eigentlich genau?
    König Giorgio hatte ihr über das Aussehen seines unehelichen Sohnes nicht viel verraten. Außer dass er sehr stolz war und die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn nicht zu ignorieren war, wusste Natalia wenig über Kadir. Ihr zukünftiger Ehemann war vierzig Jahre alt, unverheiratet und zum
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