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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi
Autoren: PENNY JORDAN
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voll Hoffnung und Zuversicht dem Sohn zu. Mit König Giorgios Segen sollte Kadir die Krone entgegennehmen.
    „Möget Ihr, König Giorgio, noch mit vielen Jahren gesegnet sein, in denen Ihr die Früchte Eurer Arbeit genießen könnt“, sprach der Erzbischof.
    „Und vielen Jahren“, flüsterte Emily, „in denen er sich zweifellos ins Leben seiner Nachkommen einmischen wird.“
    Natalia und Emily verstanden sich seit ihrer ersten Begegnung sehr gut. Inzwischen waren sie eng befreundet. Prinz Marco hatte dem Krankenhaus von San Rinaldi die neuen Geräte für die Geburtsstation gestiftet. Mittlerweile war sein Kind zum Glück völlig genesen. Aber während der Schwangerschaft waren Komplikationen aufgetreten, die Emilys Mann zu der großzügigen Spende veranlasst hatten.
    „Der König ist in den letzten Monaten sehr müde geworden“, erwiderte Natalia leise. „Er ist bestimmt zu stolz, es zuzugeben. Aber hätte er nicht endlich einen Nachfolger gefunden, wäre er jetzt bald verzweifelt.“
    Sie verstummten, als der Chor zu singen aufhörte. König Giorgio erhob sich von seinem Thron und griff nach der Krone.
    In der Kathedrale war es sehr still. Es schien, als würden alle den Atem anhalten. Auch die Menschen draußen auf dem Vorplatz schwiegen. Genau wie auf den Straßen, wo man die Zeremonie auf riesigen Bildschirmen verfolgte.
    Die Hände des alten Königs zitterten. Trotzdem hielt er die Krone sicher und setzte sie Kadir auf den Kopf. Ein hörbares Aufatmen ging durch die Reihen, als der Erzbischof ein Gebet sprach. Gemäß dem vorgeschriebenen Ritual musste Kadir dreimal gefragt werden, ob er die Krone von San Rinaldi annahm.
    Kaum hatte Kadir zum dritten Mal Ja gesagt, legte ihm König Giorgio die Hand auf die Schulter. Er wirkte, als könne er es kaum noch erwarten und die Worte nicht länger zurückhalten.
    „Mein Sohn!“
    Natalia war nicht die Einzige, die Tränen in den Augen hatte, als Kadir gleichermaßen bewegt erwiderte: „Mein Vater!“
    Als sie einander umarmten, brandete draußen auf den Straßen und Plätzen lauter Jubel auf. Begeisterte Rufe schienen die Stadt zu erfüllen und hallten durch die Kathedrale. Überall war die Freude der Menschen und die Gewissheit zu spüren, dass eine glückliche Zukunft vor ihnen lag.
    „Ich könnte das nicht ohne dich an meiner Seite schaffen, Natalia.“ Ernst sah Kadir seine Frau an.
    „Du könntest es. Trotzdem bin ich froh, dass ich meine Zukunft mit dir teilen kann“, erwiderte Natalia.
    Sie standen auf dem Balkon. In dem schattigen Winkel blieben sie vor den Blicken der Feiernden unten auf dem Platz geschützt.
    „Als wir das erste Mal hier standen“, sagte Natalia, „hättest du geahnt, dass wir jemals so viel Glück erleben wie heute?“
    „Nein, ehrlich gesagt nicht.“ Liebevoll lächelte er ihr zu. „Da hatte ich allerdings auch noch viel zu lernen, und du hast es mir beigebracht. Du hast deine Sache sehr gut gemacht.“
    „Das Volk von San Rinaldi liebt dich bereits.“ Natalias Augen schimmerten unbeschwert.
    „Das hoffe ich“, meinte er. „Aber es kann mich nicht so sehr lieben wie ich dich. Und die Menschen werden nicht dieselbe Liebe für unsere Kinder empfinden wie wir. Damit meine ich das Baby, das du erwartest, und die Kinder, die hoffentlich folgen. Du bist mein Leben, Natalia.“
    „Und du bist meines, Kadir.“
    – ENDE –
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