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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi
Autoren: PENNY JORDAN
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die unwiderstehliche Anziehungskraft, die dieser fremde Mann auf sie ausübte …
    Entschlossen kämpfte sie die sehnsuchtsvollen Empfindungen nieder und machte sich energisch an die Arbeit.
    Leon Perez wandte ihr den Rücken zu und ließ den Bademantel langsam zu Boden gleiten. Für einen Moment rang sie nach Atem. Womöglich war er unter dem Bademantel völlig nackt! Bei seinem Selbstbewusstsein traute sie ihm das durchaus zu. Doch er war nicht ganz unbekleidet, sondern trug ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Natalia konnte sich nicht entscheiden, ob sie erleichtert sein sollte.
    Vom Standpunkt der Masseurin aus war ein Handtuch jedenfalls besser als ein Slip. Vermutlich hatte Perez sich schon öfters massieren lassen und kannte sich aus.
    Bei wie vielen anderen albernen Frauen hatte er bereits ähnliche Gefühle ausgelöst wie bei ihr? Hatte er ihre Vorgängerinnen genauso gleichgültig angesehen, oder hatten sie in seinen grünen Augen ein brennendes Verlangen aufblitzen sehen?
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel stach ein Anflug von Eifersucht Natalia. Schockiert registrierte sie, dass ihr die Hände zitterten, während sie stumm dastand und darauf wartete, dass Perez sich auf den Tisch legte.
    Natalia hielt den Atem an, so faszinierend war das Spiel der perfekt definierten Muskeln. Der Mann war nicht nur kräftig, sondern auch ein erfahrener Reiter. An den sehnigen Schenkeln erkannte sie es deutlich. Aber er spielte ja Polo.
    Dieser Mann verfügte nicht nur über den nötigen durchtrainierten Körper, sondern eindeutig auch über den finanziellen Hintergrund, der ihm diesen Sport und vieles mehr ermöglichte. Seine teure Armbanduhr und die exklusive Luxussuite bildeten klare Anzeichen. Leon Perez verfügte offensichtlich über ein beträchtliches Vermögen.
    Im Schein der indirekten Beleuchtung schimmerte seine Haut in einem warmen Bronzeton. Seine Bewegungen erinnerten Natalia an einen geschmeidigen jagenden Panther. Hätte sie nicht gewusst, dass er aus Südamerika kam, hätte sie ihn für einen Italiener gehalten. Allerdings fand sie die harten, energischen Gesichtszüge für einen Italiener eher untypisch. Er hatte etwas Exotisches an sich – etwas Fremdartiges, das sie als Frau herausforderte.
    Nicht darauf achten, rief sie sich hastig zur Ordnung und versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.
    Ihr Kunde verhielt sich wie ein Europäer, dann aber auch nicht. Vielleicht weil er aus Südamerika kam? Irgendetwas beunruhigte sie, ein mulmiges Gefühl beschlich sie, aber sie konnte es nicht in Worte fassen.
    Gewohnheitsmäßig wandte sie sich ab, während Leon Perez sich auf den Tisch legte und es sich bequem machte. Bei der besonderen Art von Massage spielten die richtige Musik und die Beleuchtung eine wesentliche Rolle. Maya hatte Natalia erklärt, wie die Stereoanlage funktionierte und wie man die Lichteinstellung verändern konnte. Fast kam Natalia sich wie in ihrem Hotel auf San Rinaldi vor, wo sie allerdings am liebsten bei offenem Fenster arbeitete und statt Musik die Geräusche der Natur genoss. Denn es brachte nichts, wenn man die Sinne mit zu vielen Eindrücken überflutete.
    Zuerst füllte sie eine Schale mit Öl, das sie über einem Teelicht anwärmte. Danach goss sie eine kleine Menge in ihre Handfläche.
    „Die Massage wirkt gegen Verspannungen und Verkrampfungen in tief liegenden Muskelregionen“, erklärte sie gelassen. „Vielleicht spüren Sie, wie sich dabei der eine oder andere Muskel unkontrolliert anspannt. Das hängt von der Belastung ab, der Ihr Körper ausgesetzt war. Es besteht aber kein Grund zur Sorge, es ist ein völlig normales Phänomen.“
    Statt etwas zu erwidern, seufzte er ungeduldig. Damit machte er ihr viel deutlicher als mit Worten klar, dass sie ihn in Ruhe lassen und möglichst den Mund halten sollte. Natalia war das nur recht.
    Prüfend ließ sie die Hände über seine Haut gleiten. Natalia tastete die Muskeln nach deren Verlauf und eventuellen Verspannungen ab. Dabei atmete sie ruhig und gleichmäßig, während sie sich völlig auf ihre natürliche Begabung verließ.
    Die einfache Berührung verriet so viel. Bei diesem Mann zum Beispiel fühlte Natalia, dass er sich innerlich gegen sie wehrte, obwohl er entspannt dalag und gelöst wirkte.
    Irgendwann war er vermutlich von einem Pferd gestürzt und hatte sich an der linken Hüfte verletzt. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das beim Polo passiert. Die Verletzung hatte keinen bleibenden Schaden
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